Refine
Year of publication
- 2017 (1394) (remove)
Document Type
- Article (340)
- Part of a Book (260)
- Part of Periodical (244)
- Contribution to a Periodical (151)
- Review (136)
- Book (112)
- Doctoral Thesis (78)
- Working Paper (23)
- Report (18)
- Conference Proceeding (10)
- Periodical (6)
- Master's Thesis (5)
- Bachelor Thesis (3)
- Magister's Thesis (2)
- magisterthesis (2)
- Other (2)
- Examination Thesis (1)
- Study Thesis (1)
Language
- German (1394) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (1394) (remove)
Keywords
- Literatur (49)
- Deutsch (47)
- Rezeption (26)
- Hoppe, Felicitas (22)
- Fremdsprachenunterricht (21)
- Literaturwissenschaft (21)
- Financial Institutions (20)
- Rezension (20)
- Interkulturalität (19)
- Benjamin, Walter (18)
Institute
- Präsidium (279)
- Neuere Philologien (92)
- Wirtschaftswissenschaften (70)
- Geschichtswissenschaften (62)
- Medizin (53)
- Sustainable Architecture for Finance in Europe (SAFE) (50)
- Rechtswissenschaft (47)
- Gesellschaftswissenschaften (44)
- Kulturwissenschaften (38)
- Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen (24)
- Institut für Wirtschaft, Arbeit, und Kultur (IWAK) (18)
- Universitätsbibliothek (17)
- Biowissenschaften (15)
- Erziehungswissenschaften (15)
- Biochemie und Chemie (14)
- Physik (14)
- Biochemie, Chemie und Pharmazie (10)
- Sprach- und Kulturwissenschaften (10)
- Evangelische Theologie (9)
- Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) (8)
- Sprachwissenschaften (8)
- Geographie (7)
- Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) (6)
- Mathematik (6)
- Psychologie und Sportwissenschaften (6)
- Philosophie (5)
- Sportwissenschaften (5)
- Geowissenschaften (4)
- Institut für Ökologie, Evolution und Diversität (4)
- Pharmazie (4)
- Psychologie (4)
- Center for Financial Studies (CFS) (3)
- Extern (3)
- Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe (3)
- Geowissenschaften / Geographie (3)
- Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) (3)
- Informatik (3)
- Museum Giersch der Goethe Universität (3)
- Philosophie und Geschichtswissenschaften (3)
- Starker Start ins Studium: Qualitätspakt Lehre (3)
- Gleichstellungsbüro (2)
- Hochschulrechenzentrum (2)
- Institute for Law and Finance (ILF) (2)
- Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) (2)
- Katholische Theologie (2)
- Universität des 3. Lebensalters e.V. (2)
- Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) (2)
- Centre for Drug Research (1)
- Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) (1)
- Europäische Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main (1)
- Fachübergreifend (1)
- Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) (1)
- Frobenius Institut (1)
- House of Finance (HoF) (1)
- Institut für Sozialforschung (IFS) (1)
- Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien (IZO) (1)
- Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft (1)
- Sonderforschungsbereiche / Forschungskollegs (1)
- Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz (BMRZ) (1)
- Zentrum für Nordamerika-Forschung (ZENAF) (1)
Auch wenn in der Nachfolge der Aufklärung sowie mit dem Siegeszug der modernen Naturwissenschaften eine Verlustgeschichte des Transzendenzwunders geschrieben wurde und Max Weber in seinem vielzitierten Diktum von 1917 die moderne Welt als 'entzaubert' deklarierte, entpuppte sich das vermeintlich vormoderne Phänomen des Wunders in der literarischen Moderne als Reflexionsgegenstand verschiedener Fachdisziplinen. Gleichzeitig erlebte das Wunder im Drama und Theater der Moderne eine Renaissance: Jener "clamor for miracles", so George Bernard Shaw in seinem Vorwort zu 'Androcles and the Lion', wird im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in England nicht nur diskursiv verhandelt, sondern für das Publikum durchaus bühnenwirksam eingesetzt, wie ich im Folgenden erläutern möchte.
In Matthias Däumers Beitrag zum altjüdischen "Wächterbuch" (dem ersten Teil des äthiopischen Henoch-Pentateuchs) werden die Bedingungen untersucht, unter welchen ein Jenseitsreisender zum Zeugen werden kann. In der dargestellten Konstellation wird Henoch Zeuge einer schwer vermittelbaren Erfahrung, der des Sheol, bei der er von einem Engel als Zeugenschaftshelfer geleitet wird. Es erweist sich, dass die Konstellation 'Jenseitsreise mit begleitendem Zeugenschaftshelfer' später zum Modell für weitaus literarischere Jenseitsbegegnungen wird, wie zum Beispiel jener in Dantes "Commedia". Aus diesem Wandel vom religiösen zum literarischen Text ergibt sich aber auch rückwirkend und damit systematisch, dass die spezifische Zeugenschaftskonstellation der Jenseitsreisen generell als Reflexion (profan-)medialer Bedingungen gesehen werden kann. Der Zeugenschaftshelfer ist nicht nur eine authentifizierende, dem bereisten Ort immanente Figur, sondern Mittlerfigur des mit dem Ort verbundenen Wissens, das in der Jenseitsreise entweder nicht direkt sichtbar oder nicht direkt verstehbar ist. Damit aber wird der Engel zum Kristallisationspunkt der allgemeinen medialen Bedingungen von Zeugenschaft - und Literatur.
Ich spreche im Folgenden über ein Thema, das 'Hermeneutik nach Luther' heißen soll. Als Hermeneutik verstehe ich dabei im Anschluss an Friedrich Schleiermacher - also im Anschluss an einen protestantischen Theologen, der seine eigene Hermeneutikkonzeption vorwiegend mit Bezug auf die Auslegung des Neuen Testamentes entwickelt hat, das heißt in einem dezidiert christlichen und zugleich mehrfachen, noch näher zu klärenden nach-Luther'schen Sinn - die "Kunst des Verstehens". Die Bestimmung verdeutlicht, dass das Verstehen nichts Selbstverständliches ist. Verstehen versteht sich nicht von selbst. Es muss selbst verstanden werden. Hermeneutik bezeichnet nach diesem Verständnis eine Aufgabe, und zwar, wie Schleiermacher zu betonen nicht müde wird, eine niemals abgeschlossene, immer weiter fortzusetzende Aufgabe.
In Deutschland nahezu unbekannt, gehört der Schriftsteller Laurent Tailhade (1854-1919) zu den interessantesten Persönlichkeiten des literarischpolitischen Anarchismus im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts. Er verfasste zahlreiche Gedichte und Essays, trat aber auch als Autor polemischer Zeitungsartikel und als aggressiver Redner hervor, sodass sich an seiner Person exemplarisch das Zusammenspiel von literarisch-ästhetischer und politisch-provokativer Praxis darstellen lässt.
Berühmt wurde Tailhade durch seinen zynischen Ausspruch "Qu’importent les victimes si le geste est beau!" anlässlich des Attentats von Auguste Vaillant auf die Französische Nationalversammlung im Dezember 1893: Gegenüber der "Schönheit" des terroristischen Aktes spielten humanitäre Erwägungen für Tailhade scheinbar keine Rolle. Nur wenige Monate später, im April 1894, wurde er selbst Opfer eines Anschlags in dem Pariser Restaurant Foyot, wobei er ein Auge einbüßte, sich aber dennoch - dies ist neben der 'Ironie des Schicksals' der eigentlich entscheidende Aspekt - weiterhin für anarchistische Ideen einsetzte. Im Folgenden soll versucht werden aufzuzeigen, wie sich die zur viel zitierten ästhetizistischen Provokationsformel geronnene Aussage Tailhades in dessen literarisch-intellektueller Entwicklung und im künstlerischen und politischen Kontext des 19. Jahrhunderts verorten lässt.