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Die Gattung Ranunculus L. gehört zur Tribus Ranunculeae, die durch meist zwittrige Blüten, eine kelchblattartige äußere Blütenhülle, flächige innere Blütenhüllblätter (Kronblätter), eine Samenanlage mit einem Integument, Chromosomen vom Ranunculus-Typ und die Chromosomen-Grundzahlen x = 7 und 8 charakterisiert ist. Im Gebiet gehören außer Ranunculus s. str. noch Ficaria Schaeffer, Myosurus L. und Ceratocephala Moench zu den Ranunculeae. Ranunculus ist in der Familie die artenreichste Gattung. Die Zahlenangaben schwanken zwischen 400 und rund 800 Arten. Die zahlreichen apomiktischen Taxa des R. auricomus agg. sind in der vorliegenden Bearbeitung nicht berücksichtigt.
Ranunculus sect. Auricomus umfasst außer den heimischen Vertretern der R. auricomus-Gruppe und R. pygmaeus eine Reihe weiterer, temperat bis arktisch verbreiteter Arten in Nordamerika und in den Zentralasiatischen Gebirgen. R. sect. Auricomus ist daher nicht mit der/dem vorwiegend apomiktischen R. auricomus-Gruppe / -Komplex (R. auricomus agg.) gleichzusetzen, sondern hat einen größeren taxonomischen Umfang.
Die Ranunculus auricomus-Gruppe umfasst im Gebiet der Flora von Zentraleuropa zwei der insgesamt fünf sexuellen Arten des Komplexes sowie eine Reihe von apomiktischen, hybridogenen Taxa. Diese beiden diploiden bis tetraploiden Arten (R. cassubicifolius und R. notabilis) repräsentieren zwei unterschiedliche Morphotypen, die früher als Artengruppen (R. cassubicus L. s.l. und R. auricomus L. s.l.) unterschieden und von manchen Autoren als Subsektionen innerhalb Ranunculus sect. Auricomus klassifiziert oder auch als informelle Artengruppen (Großgruppen, Sammelgruppen, Aggregate, Komplexe) behandelt wurden. Jedoch haben neuere genetische Untersuchungen gezeigt, dass diese morphologisch definierten Gruppen keine Abstammungsgemeinschaften darstellen. Sie werden daher hier nicht aufrechterhalten. Die in manchen Publikationen auch als gleichwertig eingestuften und unterschiedenen Artengruppen des R. fallax und des R. monophyllus werden hier ebenfalls nicht berücksichtigt. Umfassende phylogenomische Untersuchungen zeigen, dass in Europa drei große, unscharf getrennte genetische Cluster vorliegen, die eine West-Ost-Differenzierung zeigen.