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Der Beitrag erläutert die Fragestellung, die Kernthesen und den juristischen Erkenntniswert einer „Ontologie des Immaterialgüterrechts“. Ihr Untersuchungsgegenstand ist die Frage, auf welchem Verständnis der Wirklichkeit, genauer: seines Schutzgegenstands, das IP-Recht beruht. Nicht die Seinsweise des Rechts wird analysiert, sondern die hiervon zu unterscheidende Seinsweise einer bestimmten Klasse von Rechtsobjekten, nämlich Immaterialgütern und insbesondere urheberrechtlichen Werken. Die diesbezügliche ontologische und historische Betrachtung ergibt, dass es sich beim abstrakt-unkörperlichen Werk um eine sprachbasierte Konstruktion handelt, die als sozial-institutionelle Tatsache wirkmächtig ist, weil und soweit Menschen seit ca. 200 Jahren so sprechen und denken, als gäbe es unkörperliche Werke – obwohl diese metaphysische Annahme nicht plausibel ist. Der Beitrag erläutert weiter, dass sich das Urheber- und IP-Recht auf der Basis dieser Einsichten und einer alternativen, handlungs- und artefaktbasierten IP-Theorie besser erklären lässt als auf dem Boden des herrschenden Paradigmas vom abstrakten Immaterialgut bzw. Werk. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die Dogmatik und Anwendungspraxis des geltenden Rechts als auch im Hinblick auf die ökonomische Analyse und den Rechtsvergleich. Die normativen Implikationen dieser deskriptiven Erkenntnisse sind hingegen begrenzt und richten sich vor allem an die Urheberrechtswissenschaft. Diese sollte tunlichst nicht mehr so reden und argumentieren, als existierten abstrakte Werke, die dem Berechtigten wie Sachen exklusiv zugeordnet sind.
This article provides a novel explanation for the global intellectual property (IP) paradox, i.e. the consistent growth of the multilateral IP system in spite of mounting evidence that its effects are at best neutral if not disadvantageous for low-income and most middleincome countries and thus the majority of contracting states. It demonstrates that the multilateral IP system is deliberately structured as a virtual network that exhibits network effects similar to a social media platform, for example. The more members an IP treaty has, the more IP protection acceding states can secure for their nationals. Conversely, every accession enlarges the territory in which nationals of previous members can enjoy protection. Due to these increasing returns to adoption, signing up to and remaining part of the global IP network is attractive, irrespective of the immediate effects of a treaty.
According to the standard account, IPRs allocate objects to owners, just like ownership allocates real property. In this paper, I explain that this simplistic paradigm operates on the basis of three fictions: The first – truly Polanyian – fiction concerns IP subject matter that was originally not produced for sale but created for other purposes, e.g. private pleasure. The second fiction is that IP is treated as a marketable good whereas much IP, in particular works and signs, are embedded in communication. Finally, IP is a fictitious concept in that we speak of works, inventions, and other IP objects as of tangible commodities, where in fact IP objects only exist insofar and because we speak and regulate as if they exist as abstract “goods” of value.
Das LG Mannheim hat in einer Entscheidung einen sog. Faktencheck auf Facebook für lauterkeitsrechtlich unbedenklich erklärt. Die folgende Urteilsbesprechung zeigt jedoch, dass die Entscheidung weder in der Begründung noch im Ergebnis zu überzeugen vermag. Denn der konkrete Faktencheck ist geeignet, den Wettbewerb zwischen Nachrichtenseiten zu verfälschen.