Refine
Year of publication
- 2006 (1)
Document Type
- Doctoral Thesis (1) (remove)
Language
- German (1) (remove)
Has Fulltext
- yes (1)
Is part of the Bibliography
- no (1)
Keywords
- TEOAE (1) (remove)
Institute
- Medizin (1)
Hintergrund und Fragestellung: Hörbahn und die kortikalen Hörzentren benötigen eine frühzeitige regelmäßige akustische Stimulation für ihre Reifung. Ohne die Reizung in den ersten Lebensjahren gehen ungenutzte neuronale Vernetzungen zugrunde bzw. werden gar nicht erst entwickelt. Deshalb kommt der Einführung eines universellen Neugeborenen-Hörscreenings zur Detektion frühkindlicher Hörstörungen in den letzten Jahren eine große Bedeutung zu. Zur Sicherstellung eines effektiven Screenings muss ein optimales objektives Verfahren gewählt werden, basierend auf OAE- und ABR-Technologien, eingesetzt in Form von Mono- oder Kombinationsverfahren. Voraussetzung für den Einsatz als Screening-Gerät sind höchstmögliche Sensitivität und Spezifität, eine einfache Bedienung sowie Kostengünstigkeit. Desweiteren ist dabei jenen Verfahren der Vorrang zu geben, welche, bei immer kürzer werdenden Liegezeiten der Patientinnen und Zunahme ambulanter Geburten, mit nur einem einzigen Test eine Rate an Testauffälligen von unter 4% erreichen. Patienten und Methode: An 473 Kindern wurden in drei Geburtskliniken monaural Hörscreening-Untersuchungen durchgeführt. Zur Verfügung standen hierbei das Kombinationsgerät echo-screen TA® zur Messung von TEOAE und AABR, sowie das MB11 BERAphon® mit zwei verschiedenen Verfahren zur Messung von AABR, einerseits der Zeitgang-AABR, andererseits einer steady-state-AABR. Ergebnisse: Mit nur einer einzigen Messung erreichten alle Verfahren bis auf die Zeitgang-AABR des MB11 BERAphon® eine Testauffälligen-Rate von 5 % bzw. darunter. Zudem bietet das Kombinationsgerät echo-screen TA® die Möglichkeit, ein mittels TEOAE-Verfahren als auffällig getestetes Kind anschliessend mittels AABR-Verfahren zu überprüfen. Die mittlere Messzeit betreffend zeigte sich das TEOAE-Verfahren des echo-screen TA® erwartungsgemäß schnell. Bei den AABR-Verfahren lieferte das MB11 BERAphon® mit der steady-state-AABR vor dem echo-screen TA® und vor der Zeitgang-AABR ein Ergebnis. Im Vergleich der mittleren Untersuchungszeiten zeigte sich die längste Untersuchungszeit für die kombinierte TEOAE- und AABR-Messung des echo-screen TA®. Betrachtet man jedoch die einzelnen Verfahren untereinander, so zeigte sich auch hier der geringe Zeitaufwand des TEOAE-Verfahrens. Das AABR-Verfahren des echo-screen TA® erwies sich, aufgrund der zu klebenden Elektroden, als zeitaufwendiger als die AABR-Verfahren des MB11-BERAphon®. Die Sensitivität ergab für alle hier verwendeten Verfahren 100%. Alle Verfahren, bis auf die Zeitgang-AABR des MB11 BERAphon® zeigten sehr gute Verfahrensspezifitäten von über 96%. In der Kostenanalyse wurde deutlich, dass die alleinigen TEOAE-Messungen des echo-screen TA® günstiger als die AABR-Messungen waren. Dennoch sind auch die AABR-Verfahren des MB11 BERAphon® aufgrund des eingeschränkten Materialverbrauchs nicht mehr deutlich kostenintensiver. Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung aller zu erfüllenden Kriterien eines Hörscreening-Gerätes sind sowohl die steady-state-AABR das MB11 BERAphon® als auch das Kombinationsverahren des echo-screen TA® für ein universelles Hörscreening geeignet. Kosten und Zeitaufwand des echo-screen TA® sind beim Gebrauch beider Verfahren (TEOAE und AABR) im Vergleich zum Monoverfahren (steady-state-AABR des MB11 BERAphon® ) höher und bedingten in der hier vorgestellten Studie einen leichten Vorteil der steady-state-AABR bei ansonsten nahezu ausgeglichenen Ergebnissen. Die Zeitgang-AABR des MB 11 BERAphon® konnte die gültigen Qualitätskriterien zum Studienzeitpunkt nicht erfüllen, wobei anwenderbedingte Gründe weitestgehend ausgeschlossen werden können.