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Sonstige Wirbellose
(1994)
Außer den artenreich vertretenen Insekten kommen im Nationalpark viele weitere Wirbellosengruppen vor, von denen nur für die wenigsten gesichertes Datenmaterial existiert. Bisher überhaupt keine Beachtung fanden beispielsweise im Stoffkreislauf so bedeutungsvolle Vertreter wie die Fadenwürmer (Nematoda) und die zu den Ringelwürmern gehörenden Regenwürmer (Lumbricidae).
Die Tierwelt
(1994)
Die zoologische Erforschung des Harzes hat eine lange Tradition. Forscher wie Rüling, Stübner, Goeze, Rimrod, Blasius, E. Schulze, Wolterstorff, Goldfuß, Petry, Löns und Borchert haben daran erheblichen Anteil, doch stehen diese Namen hier nur stellvertretend für Generationen von Freizeit- und Berufsforschern sowie Aktivitäten mehrerer naturwissenschaftlicher Vereine, die sich bis heute mit der Tierwelt dieses Mittelgebirges befasst haben.
Lurche und Kriechtiere
(1994)
Strukturarme Lebensräume auf großer Fläche, die starke Versauerung der wenigen Standgewässer und der Fließe sowie das raue Klima der Harzhochlagen sind wesentliche Ursachen für die Artenarmut beider Tiergruppen im Nationalpark. Strenggenommen kommen hier dauerhaft nur zwei Lurcharien und - als Vertreter der Kriechtiere - eine Eidechsenart vor.
Insekten
(1994)
Säuger
(1994)
In den Harzwäldern fanden einst Braunbär (Ursus arctos), Wolf (Canis lupus) und Luchs (Lynx Iynx) letzte Zufluchtsstätten. 1696 (Bär), 1798 (Wolf) und 1818 (Luchs) gelten als Ausrottungsdaten für diese Raubsäuger, was in eindrucksvollen Schilderungen vom Erlegen ihrer letzten Vertreter im Harz überliefert ist (vgl. U.B. Löns 128, Skiba 156, Butzeck et al. 104).
Die vielgestaltigen Habitate der Südharzer Karstlandschaft bieten einer artenreichen Tierwelt Lebensraum. Zwar sind aus dem Südharz eine Vielzahl von Angaben zu den verschiedensten Tierarten bekannt, systematische Untersuchungen begannen aber erst in der jüngsten Zeit. Fast alle Daten wurden von Einzelpersonen zusammengetragen. Eine Zusammenstellung für den gesamten Harz, der auch alle verfügbaren Meldungen zum Südharz enthält, wurde 1997 mit dem Arten- und Biotopschutzprogramm "Landschaftsraum Harz" vom Landesamt für Umweltschutz veröffentlicht.
Methodik
(2002)
Die vegetationskundliche und strukturelle Zuordnung der Lebensraumtypen erfolgt nach der vorrangig von Braun-Blanquet entwickelten Vegetationsklassifizierung, einer hierarchischen Gliederung der Vegetationstypen (Syntaxonomie), die die Ebenen der Assoziation, des Verbandes, der Ordnung und der Klasse umfasst. Hierbei ist die Assoziation die grundlegende Einheit, in der die Pflanzengesellschaften zusammengefasst werden, die sich durch gleiche charakteristische Arten(gruppen)kombinationen auszeichnen. Der Verband vereinigt ähnliche Assoziationen. Das sind bereits umfassendere, jedoch standörtlich noch recht einheitliche Vegetationseinheiten. In Ordnungen werden ähnliche Verbände zusammengefasst. Die Klasse vereinigt ähnliche Ordnungen.
Ende 1999 beschlossen das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, das Niedersächsische Umweltministerium und die Landesjägerschaft Niedersachsen e. V. im Harz ein gemeinsames Projekt zur Wiederansiedlung des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) zu beginnen. Luchse existieren allerdings aufgrund einer Wiederansiedlung bereits im Böhmerwald im deutsch-tschechischen Grenzgebiet und können zudem auch im Pfälzerwald und im Schwarzwald mehr oder weniger regelmäßig bestätigt werden. Letztere Nachweise könnten auf Wiederansiedlungsprojekte der 1970er und 1980er Jahre in der Schweiz und Frankreich zurück zu führen sein. Einzelnachweise von Luchsen unklarer Herkunft, wie zuletzt in Hessen und Nordrhein-Westfalen, treten gelegentlich auch in anderen Gebieten auf.
Die Zusammenstellung der Liste der charakteristischen Tierarten erfolgte analog der vom LAU (2002) geschilderten Vorgehensweise. Inzwischen konnten durch die vom LAU in den FFH-LRT Sachsen-Anhalts durchgeführten intensiven faunistischen Untersuchungen ein besseres Bild der charakteristischen und regional typischen Artengemeinschaften vermittelt werden. Allerdings stehen für einige der neu aufgenommenen FFH-LRT solche Untersuchungen noch aus. Deshalb werden hier in naher Zukunft verstärkte Anstrengungen nötig sein, die Wissenslücken zu schließen.
Die Arealexpansion von Argiope bruennichi (SCOPOLl, 1772) in Deutschland ist für die letzten Jahrzehnte recht genau dokumentiert worden. Aus der frühen Ausbreitungsphase um 1900 liegen dagegen nur wenige detaillierte Angaben vor. Anhand von Untersuchungen zur Eiparasitierung wird diskutiert, ob frühe Funde der Schlupfwespe Tromatobia omata (GRAVENHORST, 1829) auch als Nachweise von Argiope bruennichi gelten können: Die Larven dieses Parasitoiden sind monophag, so dass Vorkommen von Tromatobia ornata ohne die gleichzeitige Existenz der Wirtsspinne nicht möglich erscheinen.