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Recent research finds that Muslim girls increasingly have in-group friendships in adolescence, while Muslim boys remain more open to interreligious friendships. This gender gap mirrors established findings of female Muslims’ lower involvement in interreligious romantic relationships, which is attributed to gendered religious norms. In this study, we examine whether gendered religious norms also contribute to the emerging gender gap in Muslim youths’ interreligious friendship-making. Building on the literature on intergroup dating, we identify religiosity, parental control, and leisure time activities as key factors through which religious norms may not only constrain Muslim girls’ intergroup romantic relationships, but also their interreligious friendships. We also examine the contribution of gendered experiences of religious discrimination and rejection by non-Muslims to religious friendship-making. We study 737 Muslim youth from age 11–17 with six waves of longitudinal German data and find that religiosity, parental control, and leisure time activities all contribute to the emerging gender gap in interreligious friendship-making. Religiosity is associated with more in-group friendships, but only rises among Muslim girls in adolescence, not among boys. By contrast, parental control increases among both genders, but it only constrains girls’ interreligious friendships. Muslim girls’ declining participation in clubs also is associated with fewer interreligious friendships. Gendered experiences of religious discrimination and rejection do not contribute to the gender gap. Jointly, these factors explain one third of the emerging gender gap in interreligious friendship-making. This finding suggests that gendered religious norms not only limit interreligious romantic relationships but also interreligious friendships of Muslim girls.
Poesie ermöglicht Zugänge : Potenziale deutschsprachig-muslimischer Lyrik für Unterricht und Praxis
(2023)
Als "Mittelpunkt und Leitstern" der von ihm gegründeten Kulturwissenschaftlichen Bibliothek hat Aby Warburg die "Frage nach dem Einfluss der Antike auf die späteren Kulturepochen" bezeichnet. Es mag daher nicht verwundern, dass unter den Wissenschaftlern, die in den Jahren von 1921 bis 1931 für einen Vortrag nach Hamburg eingeladen worden sind, auch zahlreiche Klassische Philologen waren. Der auch heute noch bedeutendste und bekannteste Philologe, der eine Einladung nach Hamburg angenommen hat, ist Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff. Am 26. April 1924 hat Wilamowitz in der Bibliothek Warburg einen Vortrag mit dem schlichten Titel "Zeus" gehalten. [...] Wilamowitz' Beziehung zur Bibliothek Warburg ist in der Wilamowitz-Forschung bislang kaum beachtet worden. Dabei ist Wilamowitz' Vortrag schon deshalb von besonderem Interesse, weil er eine Vorstudie zu seinem letzten großen, unvollendet gebliebenen Werk "Der Glaube der Hellenen" bildet. [...] In Anbetracht des von Wilamowitz gewählten Themas erscheint es besonders reizvoll, der Frage nachzugehen, ob, und wenn ja, wie sein Vortrag Bezug nimmt auf die kulturwissenschaftliche Methode und die Forschungsfragen der Bibliothek Warburg. Im Folgenden werde ich zunächst auf Wilamowitz' akademische Karriere, sein Verständnis der Klassischen Philologie und seine Ansichten zur griechischen Religion eingehen; anschließend werde ich den Vortrag im Hinblick auf die Beziehung zur KBW und zu Warburgs eigener Forschung diskutieren. Für Davide Stimilli ist Wilamowitz' Vortrag ein "verpasster Austausch". Es zeigt sich aber, dass dies nur äußerlich zutrifft; inhaltlich und methodisch erweist er sich als kritisch-konstruktiver Beitrag zum kulturwissenschaftlichen Programm der Bibliothek.
We estimate the cost of cultural biases in high-stake economic decisions by comparing agents’ peer-to-peer lending choices with those the same agents make under the assistance of an automated robo-advisor. We first confirm substantial in-group vs. out-group and stereotypical discrimination, which are stronger for lenders who reside where historical cultural biases are higher. We then exploit our unique setting to document that cultural biases are costly: agents face 8% higher default rates on favored-group borrowers when unassisted. The returns they earn on favored groups increase by 7.3 percentage points when assisted. The high riskiness of the marginal borrowers from favorite groups largely explains the bad performance of culturally-biased choices. Because varying economic incentives do not reduce agents’ biases, inaccurate statistical discrimination—unconscious biased beliefs about borrowers’ quality—can explain our results better than taste-based discrimination.
Was bei Schrott aus seiner künstlerischen Bearbeitung der Wissens-'Tradition' geworden ist, ist nicht einfach zu sagen. Jedenfalls keine Naturreligion und keine Experimentaltheologie, sondern eine Dichtung, sehr groß dimensioniert, gewiss, aber doch stets nur "Stücke eines Epos: nicht in hehrem Anspruch, sondern als Poesie, die Welt enthält". Von Freuds Epostheorie her gesehen ist der befremdliche Titel "Erste Erde. Epos" gewissenhafte Leseanleitung: Achtung, Kunst! - Nicht beantwortet ist damit die Frage, warum Schrott die 'Tradition' von Wissenschaft und Wissenschaftsgeschichte literarisch bearbeitet hat.
"There is grandeur in this view of life", so beginnt der letzte Satz von Charles Darwins "On the Origin of Species". In der ersten Auflage verzichtete Darwin noch auf einen Bezug zu Gott. Ab der zweiten Auflage von 1860 fügte er ihn dann allerdings doch ein. Großartig und erhaben ist die Ansicht aber doch vielleicht gerade ohne Gott. Darauf jedenfalls scheint Raoul Schrotts "Erste Erde Epos" hinauszulaufen. Es ist eine von den Naturwissenschaften beeindruckte Erzählung, die diese nicht als nüchtern und seelenlos inszeniert, sondern die Bedeutsamkeit naturwissenschaftlichen Wissens für uns feiert, indem sie neue Formen und sprachliche Bilder für dieses Wissens sucht. Das Ergebnis ist eine eigene dichterische Verzauberung der Welt durch naturwissenschaftliches Wissen und zugleich eine Verzauberung der Naturwissenschaften. "Reenchanting Science, Wiederverzauberung der Naturwissenschaft" - auf diese Formel ließe sich das Programm Schrotts bringen.