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The present essay is the revised version of a talk given at the meeting of the German Sociological Association (DGS) on 'Social Theory and Social Practice', which was held on 16-18 February 1989 in the Centre for Interdisciplinary Studies at the University of Bielefeld. The original German version of that talk was published in Jenseits der Utopie : Theoriekritik der Gegenwart / ed. by Stefan Müller-Doohm. - Frankfurt : Suhrkamp, 1991, S. 15-47: "Soziologie und Zeitdiagnose: oder: Die Moderne im Selbstbezug" s.a. http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/volltexte/2007/3906/
Max Weber's two sociologies
(2003)
Review Essay of: Max Weber, Gesamtausgabe. Abteilung I: Schriften und Reden, Band 22-1: Wirtschaft und Gesellschaft. Die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte. Nachlass, Teilband 1: Gemeinschaften. Edited by Wolfgang J. Mommsen in collaboration with Michael Meyer, Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 2001, 402 pp.
Im Dezember 2005, gewannen Evo Morales und seine Partei, die Bewegung zum Sozialismus (MAS), mit über 50 Prozent der Stimmen die Wahlen in Bolivien. Dieses war das stärkste Wahlergebnis einer Partei seit Einführung der Demokratie 1982. Morales wurde im Januar 2006 als der zweite indigene Präsident Lateinamerikas eingeweiht. Die Einweihungszeremonie war gleichzeitig ein Triumph der anti-neoliberalen Bewegung Boliviens, welche im Wasserkrieg im Jahr 2000 und im Steuer- und Gaskrieg im Jahr 2003 ihren Höhepunkt erreichte. Morales und MAS unterstützten die sogenannten Neoliberalen Kriege. Der Sieg der MAS und von Morales in den Wahlen regt Spekulationen an, dass der Neoliberale Konsens in der Elite, der Bolivien zwei Jahrzehnte lang regierte, gebrochen ist. Die Frage nach einem Konsenswechsel ergibt sich nicht nur von Morales’ und MAS Partizipation in den Neoliberalen Kriegen, sondern auch weil die MAS viele Forderungen der Proteste 2000 und 2003 in ihr Parteiprogramm aufgenommen haben. Während sich Morales’ anti-neoliberale Denkweisen offensichtlich in der bolivianischen Bevölkerung großer Beliebtheit erfreuen, ist es nicht erwiesen, dass sich diese Popularität auf die Elite des Landes erstreckt. Der potentielle Konsensbruch bezüglich des Neoliberalismus in der Elite entstand jedoch nicht von ungefähr. Im Gegenteil: er baute sich über die gesamte Geschichte Boliviens hinweg auf und wurde von den Rahmenbedingungen im Land begünstigt. Mit Hilfe der kritischen Theorie von Antonio Gramsci und Robert W. Cox, welche in Kapitel 2 vorgestellt wird, erforscht diese Magisterarbeit ob der Neoliberale Konsens in der Bolivianischen Elite gebrochen ist. Mit Unterstützung des Konzeptes, dass Geschichte und Produktionsbeziehungen Gesellschaften und die Gegebenheiten in ihnen den hegemonialen Diskurs formen, stellt diese Arbeit in den Kapiteln 3 Boliviens Geschichte bis dato dar und bespricht in Kapitel 4 wichtige Themen der aktuellen Bolivianischen Politik und Wirtschaft. Die Umsetzung der neoliberalen Ideologie und Richtlinien in Bolivien wurde von den USA, den hegemonialen Institutionen (der Internationalen Währungsfond und der Weltbank) sowie der sich in der Regierung abwechselnden Elite propagiert und implementiert. Die neoliberalen Programme der 1980er und 1990er wurden trotz bitteren Protesten seitens der Bevölkerung beibehalten, die sich gegen die negativen Konsequenzen der Programme wehrten. Da die kritischen Theorie Konflikte als Mechanismen sieht, die Machtverhältnisse verändern und einen Hegemon/ein hegemoniales System stürzen können, werden auch die Neoliberalen Kriege Boliviens besprochen. Insbesondere im Steuer und Gaskrieg 2003 baute sich ein anti-hegemonialer Diskurs auf. Dieser Konflikt, in dem die MAS mitagierte, wird besonders begutachtet weil er den Präsidenten Gonzalo Sanchez de Lozada (der neoliberale Kopf Boliviens) stürzte. Auf diesen Erkenntnissen basierend, wird in Kapitel 5 die Zeitungsanalyse vorgestellt. Diese wurde in zwei Zeiträumen vorgenommen: 2. bis 19. Oktober 2003 und 22. Januar bis 19. Februar 2006 (erster Monat der MAS-Regierung). Es wurden drei Zeitungen analysiert, welche je eine politische Strömung in der Bolivianischen Elite repräsentieren (La Prensa, konservative Tageszeitung; La Epoca, moderate Wochenzeitung, El Juguete Rabioso, ein alle zwei Wochen erscheinende linke Zeitung). Die Befunde der Zeitungsanalyse zeigten, dass die Bolivianische Elite sich sowohl gegen die anti-neoliberale Politik der MAS wendet, aber auch den Neoliberalismus und die Internationalen Finanzinstitutionen den Rücken gekehrt hat. Sie bewies auch, dass die Elite im Jahr 2003 erneut die Massen zu ihrem eigenen Vorteil missbrauchten, in dem sie ihre Wut, die gegen die Privatisierung der Gas Reserven gerichtet war, auf den regierenden Präsidenten (Sanchez de Lozada) umlenkten. Insofern zeigte die Zeitungsanalyse auch, dass ohne die Zustimmung der Elite in Bolivien ein friedlicher Systemwechsel unwahrscheinlich ist. Wie im Endfazit (Kapitel 6) beschrieben wird, hofft die bolivianische Elite, dass sich die MAS und Morales in inner- bzw. zwischen-parteilichen Scharmützeln verfängt, damit sich in der Zwischenzeit eine Alternative zwischen anti-hegemonialen und hegemonialem Diskurs findet, welche den Reichtum und die Macht der Elite erhält. Dies dürfte sich als schwierig erweisen, weil die politische Mitte Boliviens leer steht.
Die Autorin behandelt am Beispiel Brasilien das universelle Thema der Gewalt gegen Frauen in einem international vergleichenden und interkulturell kommunikativen Zusammenhang. Wichtiges Anliegen ihrer Fallstudie zur Gewalt gegen Frauen ist deutlich zu machen, dass die kontextbedingt aktive Bewegung der Frauen wider Gewalt in Brasilien sich nicht nur von Aktionen und Diskursen aus dem internationalen Bereich inspiriert hat, sondern einen beachtenswerten eigenen Beitrag leistet, von dem auch andere Frauenbewegungen lernen könnten. Voraussetzung hierzu ist allerdings, dass in allen diesen Gesellschaften, denen innerhalb der stratifizierten globalen Zusammenhänge unterschiedlicher Status zugewiesen wird, ein interkulturell kommunikativer Lernprozess stattfindet. In der Einleitung zu dieser Studie wird auf die spezifische Problematik des Themas hingewiesen, die Untersuchungsmethode und die eigene Argumentationsweise vorgestellt, die eng mit der Motivation zur Behandlung des Themas verwoben ist. Im ersten Kapitel wird die Gewalt gegen Frauen als zugleich universales wie auch partikulares Problem diskutiert, und dementsprechend die divergierenden Definitionen der Gewalt gegen Frauen, die vielfältigen Ansätze zum Verständnis von Frauen aus verschiedenen Gesellschaften und schließlich die Vielfalt der Erfahrungen von Frauen gegenüber Gewalt im Licht der interkulturellen Kommunikation vorgestellt und kritisch analysiert. Im zweiten Kapitel werden die diskursiv analytischen Interpretationen der Gewalt gegen Frauen im Licht der interkulturellen Kommunikation behandelt. Die Autorin knüpft an das diskursive Modell der Bedürfnisinterpretation von Nancy Fraser an und wendet es als methodischer Ansatz zur Interpretation der Gewalt gegen Frauen an. Sie weist auf die gesellschaftspolitischen und kulturellen Grenzen dieses Modells (auf die nördliche Hemisphäre beschränkt) hin und versucht es im Lichte des Ansatzes von Patrick Dias zu interkulturellem Lernen im Kontext der international ungleichen Machtstrukturen kritisch weiterzuentwickeln. Das dritte Kapitel analysiert die relevanten gesellschaftlichen Bedingungen mit ihren diskursiven Konstruktionen zum Verständnis von Frauen und deren Stellung im spezifischen Kontext Brasiliens. Das vierte Kapitel stellt die brasilianische Frauenbewegung wider Gewalt gegen Frauen in ihren historischen Zusammenhängen dar: von ihren Anfängen über deren Strategien in den Achtzigern bis im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert hinein; und es schließt mit den Diskussionen im 21. Jahrhundert ab, die verstärkt unter der Metapher der Cidadania (Aufbau der Zivilgesellschaft) steht. Kapitel fünf fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und führt den in der Studie angewandten diskursiv analytischen Ansatz im Rahmen der interkulturell immer noch bestehenden herrschaftlichen Kommunikationsstruktur mit einem Plädoyer für ein interkulturelles Lernen, das die globalen Ungleichheiten nicht verkennt, weiter.
Aims: This paper is a review of the literature on problem-related drinking of alcohol among medical doctors, and it deals with the epidemiology and results. Methods: A search of computer literature databases - PubMed and ETOH - was performed to locate articles reporting problem-related drinking among doctors, using population-based samples of doctors within the last two decades. Results: In the light of different definitions of problem-related drinking, there was found a breadth of prevalence of problem-related drinking - from heavy drinking and hazardous drinking (12%-16%) to misuse and dependence (6%-8%) - within the population-based samples of doctors. An increased risk was positively related to male doctors and doctors of the age of 40-45 years and older, and to some factors of work, lifestyle and health. Conclusion: For the future, it seems necessary to sensitise the research for problem-related drinking of doctors in Germany, e.g. initiating a representative survey, analysing the drinking of alcohol in the context of health, life-style and work-related factors.
The flying geese model, a theory of industrial development in latecomer economies, was developed in the 1930s by the Japanese economist Akamatsu Kaname (1896–1974). While rarely known in western countries, it is highly prominent in Japan and seen as the main economic theory underlying Japan’s economic assistance to developing countries. Akamatsu’s original interpretation of the flying geese model differs fundamentally from theories of western origin, such as the neoclassical model and Raymond Vernon’s product cycle theory. These differences include the roles of factors and linkages in economic development, the effects of demand and supply, as well as the dynamic and dialectical character of Akamatsu’s thinking. Later reformulations of the flying geese model, pioneered by Kojima Kiyoshi, attempt to combine aspects of Akamatsu’s theory with neoclassical thinking. This can be described as the “westernization” of the flying geese model. It is this reformulated interpretation that has become popular in Japan’s political discourse, a process that might be explained by the change in Japan’s perspective from that of a developing to that of an advanced economy. The position taken by Japan in its recent controversy with the World Bank, however, shows that many basic elements of Akamatsu’s thinking are still highly influential within both Japan’s academia and its government and are therefore relevant for understanding current debates on development theory.