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Die spontane Vegetation toskanischer Städte wird mit pflanzensoziologischen Aufnahmen und Artenlisten belegt. Es läßt sich eine deutliche Gliederung in Abhängigkeit von der Stadtstruktur feststellen. Während sich in den Stadtkernen nur Arten mit weiter ökologischer und soziologischer Amplitude finden, ist die Ruderalvegetation am alten Stadtrand optimal entwickelt. Die Übergangslage der untersuchten Städte zeigt sich darin, daß nitrophile Saumgesellschaften noch erstaunlich häufig vorkommen, während die mediterranen Ruderalgesellschaften des Verbandes Hordeion leporini nur vergleichsweise schlecht vertreten sind. Die spontane Vegetation toskanischer Städte weist einen großen Anteil gemeinsamer Arten mit mitteleuropäischen Städten auf, während die Zahl gemeinsamer Assoziationen sehr gering ist.
Im Rahmen einer Untersuchung der spontanen Vegetation auf Industrieflächen im Ruhrgebiet wurden einige Vegetationsaufnahmen des Chaenarrhino-Chenopodietum botryos Sukopp 1971 und einer Inula graveolens-Tripleurospermum inodorum-Gesellschaft angefertigt. Die Verbreitung von Chenopodium botrys und Inula graveolens im Ruhrgebiet und der Aufbau der von ihnen charakterisierten Gesellschaften werden vorgestellt. In Stetigkeitstabellen werden eine Übersicht der aus Europa vorliegenden Aufnahmen beider Gesellschaften gegeben und überregionale Einteilungen diskutiert. Einige Anmerkungen zu Fragen des Naturschutzes auf Industrieflächen schließen den Aufsatz.
Nach einer kurzen Übersicht über die weltweite Kultur von Ailanthus altissima werden spontane Verbreitung, Vergesellschaftung und Einbürgerung in Mitteleuropa erörtert und mit Angaben aus anderen Teilen Europas verglichen.
Als entscheidender Klimafaktor für die Ausbildung der nördlichen Arealgrenze, die quer durch das Norddeutsche Tiefland verläuft, ist eine lange Vegetationsperiode mit hoher sommerlicher Wärmesumme anzusehen. Ailanthus fehlt in den kühleren Küstengebieten sowie in Gebirgen und ist in wärmeren Gebieten weitgehend an Städte gebunden. Am Beispiel von Berlin (West) konnte gezeigt werden, daß Ailanthus als thermophile Art einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in den wärmsten Stadtbereichen hat. Auf einem breiten Spektrum städtischer Standorte wächst Ailanthus in einjährigen und ausdauernden Ruderalgesellschaften auf; geschlossene Götterbaum-Gehölze mit zum Teil starker Beteiligung von Robinia pseudacacia und Ahorn-Arten werden auf Bahnanlagen ausgebildet.
In klimatisch besonders begünstigten Gebieten (Rheintal, pannonischer Raum) wächst Ailanthus auch in kleineren Siedlungen und dringt auf Xerotherm-Standorten vereinzelt in naturnahe Vegetationseinheiten ein. Eine überregionale Betrachtung ergibt, daß sich spontane Ailanthus-Vorkommen von Süden (Mittelmeergebiet) nach Norden (Norddeutschland) zunehmend auf stark gestörte städtische Standorte beschränken. Entsprechend differenziert ist Ailanthus an der Nordgrenze seines Areals als Ephemerophyt, in weiten Teilen Mitteleuropas als Epökophyt und in den wärmsten Gebieten regional als Agriophyt einzuschätzen.
Im Vergleich mit anderen neophytischen Gehölzen bestehen die größten Gemeinsamkeiten mit Robinia pseudacacia. Die unterschiedliche Bedeutung beider Arten für die Vegetationsdynamik wird in Hinblick auf Unterschiede bei Ausgangsposition und Ausbreitungszeitraum besprochen.