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Unter deutschen Handschriften, die in tschechischen Archiven und Bibliotheken aufbewahrt werden, findet man zahlreiche Überlieferungen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Fachliteratur. Ein Teil dieser Texte ist in Böhmen und/oder in Mähren entstanden und ist auf die jahrhundertelange Zweisprachigkeit und das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen auf diesem Gebiet zurückzuführen. Ein beträchtlicher Teil der überlieferten Fachliteratur wurde jedoch anderswo geschrieben. Diese Werke, die auf verschiedene Art und Weise nach Böhmen oder Mähren gelangten, können heute als Zeugen der engen Kontakte zwischen tschechisch- und deutschsprachigen Ländern in der Vergangenheit angesehen werden.
Die älteste Olmützer Universitätsmatrikel ist eine spezifische anthroponymische Quelle, in die Namen der Universitätsstudenten eingetragen wurden. Die Studenten stammten meistens aus der Oberschichten – entweder der Schicht der Adeligen oder der Bürger. Das Bedürfnis nach Prestige war in diesen Schichten sicher groß, wahrscheinlich auch deswegen erscheinen im 17. Jahrhundert in der Universitätsmatrikel so viele Fälle der Mehrnamigkeit. Daneben spielte auch die Nachbenennung nach mehreren Vorfahren eine wichtige Rolle; unter den Studenten waren auch Adelige, was die Anzahl der Vornamen beeinflussen konnte. Da es sich um die Studenten an der von den Jesuiten gegründeten Universität handelte, war die Nachbenennung nach Heiligen ein weiterer wichtiger Grund für die Vergabe mehrerer Rufnamen. Ob auch barocke Freude an einer gewissen Namenfülle oder die Einbeziehung der Paten weitere Gründe für die Mehrnamigkeit in der Universitätsmatrikel waren, kann aufgrund dieser Quelle nicht belegt werden. Die Untersuchung der Rufnamen in der Matrikel hat gezeigt, wie die religiösen Verhältnisse die Namenvergabung beeinflussten. Im Vergleich zu den Untersuchungen der Rufnamen anhand der Olmützer Stadtbücher spiegelt sich in der Matrikel eine andere Tendenz in der Entwicklung der Olmützer Rufnamen wider: Neben den traditionellen Heiligennamen lateinischer, hebräischer und griechischer Herkunft wurden in der Zeit der Gegenreformation spanische Namen von Heiligen, die erst im 17. Jahrhundert heilig gesprochen wurden, immer beliebter.
Zu den traditionellen Gebieten des Kontaktes zweier Sprachen gehört bekanntlich das Rechtswesen. Die Ergebnisse unserer bisherigen sprachhistorisch vergleichenden Untersuchungen anhand von Rechtstexten belegen, dass die Rezeption des sächsisch-magdeburgischen Rechts in Ost-und Mitteleuropa Spuren in den Sprachen der jeweiligen, das Recht rezipierenden Sprachgemeinschaften hinterlassen hat. Diesen Spuren wurde im Rahmen unserer Untersuchungen nachgegangen.
Prosodie ist nach neuesten Untersuchungen das wichtigste Merkmal der deutschen Sprache und umfasst auditiv wahrnehmbare Merkmale wie Akzent, Rhythmus, Stimmfarbe, Melodie, Lautheit, Sprechgeschwindigkeit, Pausen usw. Die Funktionen, die durch die Prosodie im Deutschen erfüllt werden, sind sehr vielschichtig und tragen eindeutig zur besseren Verständlichkeit und zum reibungsloseren Verlauf der Kommunikation bei. In den letzten Jahren hat man zahlreiche Untersuchungen auf dem Gebiet phonetischer Fehlleistungen ausländischer Deutschlerner durchgeführt. Es zeigte sich rasch, dass die Fehler, die den kommunikativen Erfolg von Sprechakten am stärksten beeinträchtigen, in den Bereich der prosodischen Realisierung fallen.
Unter Bezugnahme auf den Deutschstudiengang an einer Bundesuniversität im Südosten Brasiliens beschreibt der Artikel zunächst einige Grundlagen der Deutschlehrerausbildung des Landes. Dabei wird deutlich, wie wichtig die Verknüpfung von Theorie und Praxis für die Kompetenzentwicklung der Studierenden ist. Vor diesem Hintergrund wird ein Seminarangebot aus dem Deutschstudiengang der Universität vorgestellt, bei dem die Teilnehmenden im Rahmen der Aktionsforschung ihren eigenen Unterricht reflektieren und damit ihr professionelles Handeln als Lehrkräfte stärken können. Aus den Erfahrungen heraus werden schließlich einige Vorschläge für eine sinnvolle Integration reflexiver Elemente in die Lehrerausbildung formuliert.
The topic of this paper is legal language and its integration into the teaching process in the training of translators working in the language combination German / Slovak; this area of didactics is relatively unexplored in Slovakia. The main aim of the study is to emphasize the importance of developing professional translation competence as part of translator training, as this competence is of significant assistance when creating content-correct translations. Based on an analysis of student translations, the article lists the most common problems encountered when translating legal texts, mainly related to the use of incorrect translation strategies.
This paper presents some results from a wider study which aims to define the features of German medical textbooks from a diachronic perspective. The medical textbook is presented here as a genre-class (Textsortenklasse) subsuming all texts written for didactic purposes in the field of medicine, i.e. texts aiming to present the theoretical and practical background required in this particular specialist professional field. Since the lingua franca of academic communication was Latin until the 18th century, the corpus used for this study mainly comprises surgery textbooks. The paper focuses solely on structural aspects of textbooks, seeking to show how these aspects functionally contribute to the realization of the general textual function and thereby constitute a historically established conventionalized scheme underlying genres. However, a thorough and effective description of a genre-class requires a much more extensive approach including more interrelated levels of analysis.
The author of this article analyses 50 articles from the field of business German and 50 texts written by students of business German. The article focuses on the filling of the 'Vorfeld' (clause-initial position), using the topological sentence model developed by Drach. The following types of texts are researched: newspaper and journal articles, textbooks of business German, essays by students, and Bachelor theses. The author hypothesizes that the students fill the 'Vorfeld' more often with the subject than is the case in the authentic German business texts, where adverbials and objects are also common in this position. Didactic methods are recommended which should help students to develop a command of natural sentence structures.
The study presented in this article investigates the resources of legal terminology used in an important legal document written by the Olomouc court scribe Jindřich Polan. The first part of the study describes the development of German legal terminology in four stages, from the compilation of the 'Sachsenspiegel' until the beginning of the 19th century. The second part deals with the characteristics of German legal terms in Polan's regulations, and the third part discusses the use of legal terminology of Latin origin in the same document. Polan's approach to Latin loanwords is also analyzed - especially his approach to their semanticization, which is intended to simplify users' understanding of the text and the morphology of loanwords.
This paper explores utterances in the form of causal clauses introduced by the conjunction 'weil' in conversational German. The focus of this research is the relationship between the position of the finite verb in the clause and the type of explanation or clarification uttered in authentic conversation. The research shows that in addition to a previously recognized category of 'weil'-utterances with a finite verb in the second position in the clause, there is also a category of weil-utterances of this type that express personal opinion or personal feeling.