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Diyalog 2020/1
(2020)
Im Fachbereich Literaturwissenschaft beschäftigt sich der erste Artikel mit dem Begriff der "neuen Weiblichkeit" und unternimmt einen Vergleich zwischen dem Werk von Halide Edip Adıvar "Ateşten Gömlek" (1922) [dt. Das Flammenhemd] und dem Werk von David Herbert Lawrence "The Fox" (1922) [dt. Der Fuchs]. Der zweite Beitrag bearbeitet die sogenannte Schäferkultur. In ihrem Artikel erwähnt die Autorin wichtige Auswirkungen des Geographie- und Glaubenssystems auf die Menschen und den Schäferberuf, welcher einer der ältesten Berufe ist und angesichts dieser Einflüsse entstand. Im dritten Beitrag handelt es sich um die Reiseberichte des deutschen Orientalisten und Reisenden Eduard Sachau (1845-1930). Der Autor geht davon aus, dass Sachaus Reise ein Prozess der orientalistischen Wissensproduktion war und er diese Informationen, die er während seiner Reise gesammelt hat, auf unterschiedliche Weise in akademische Texte umgesetzt hat. Der vierte Beitrag setzt sich zum Ziel, die merkmalspezifischen Handlungsweisen von Vater und Sohn in ausgewählten Geschichten des Romans "Als Vaters Bart noch rot war - Ein Roman in Geschichten" unter pädagogischem Gesichtspunkt zu untersuchen. In der fünften Studie wird die Sichtweise von Frauen, Frauenbildern, verschiedenen weiblichen Rollen in der deutschen und türkischen Gesellschaft im Roman 'Die Brücke vom goldenen Horn' von Emine Sevgi Özdamar analysiert. Es wird beabsichtigt, aus dem Blickwinkel einer Schriftstellerin aufzuzeigen, wie sich die Frauenbilder in den Jahren 1966-1975 in Deutschland und in der Türkei darstellten, ob es Unterschiede zwischen den zwei Kulturen gab und vor welchem geschichtlichen und sozialen Hintergrund die Frau, die im Mittelpunkt steht, lebte. Der sechste Beitrag thematisiert die Lacansche Psychoanalyse und untersucht die drei Perioden (real, imaginär und symbolisch) des psychischen Subjekts. Nach diesen theoretischen Kenntnissen wird das Vogelbild in der Kurzgeschichte "Vogel Rock" von Marie Luise Kaschnitz im Lichte der Informationen der Lacanischen Psychoanalyse untersucht. Die Autorin versucht, die Projektionen der Prozesse der Verfremdung zu behandeln. Der letzte Aufsatz dieser Kategorie möchte die Reiseberichte der Schweizer Journalistin, Reporterin, Autorin und Fotografin Annemarie Schwarzenbach, die im Oktober 1933 eine Mission als Journalistin in den Orient aufnahm, in den Blickpunkt stellen. Die Autorin bezweckt dabei zum Verständnis des Türkenbildes einen Beitrag zu leisten, welches Schwarzenbach in der deutschen Literatur vertritt. [...]
Diese Ausgabe des "Forums Interdisziplinäre Begriffsgeschichte" vereint zwei Themenschwerpunkte, die, unabhängig voneinander entstanden, auch inhaltlich zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. In drei englischsprachigen Beiträgen des ersten Teils geht es um die sich semantisch und in ihrer historischen Genese überlappenden Begriffe 'Energie', 'Entropie' und 'Anthropozän'. Der zweite Themenschwerpunkt behandelt begriffshistorische Verschiebungen im Theoriegebäude der Sprachwissenschaft. Die Ausgabe wird beschlossen durch den Politikwissenschaftler Kari Palonen (Universität Jyväskylä, Finnland), der einen Band zur Geschichte der politischen Ideengeschichte rezensiert.
Academies and the defence of European national languages (mit einer selbstkritischen Vorbemerkung)
(2020)
Um das Problem der einzelnen Nationalsprachen geht es Jürgen Trabant in seinem Beitrag. Er plädiert für die Bewahrung der Mehrsprachigkeit in den Wissenschaften und die Förderung der unterschiedlichen Nationalsprachen in der wissenschaftlichen Lehre und Forschung - hier vor allem an die Adresse der jeweiligen nationalen Akademien der Wissenschaften gerichtet. Trabant warnt vor den Verlusten, die man zwangsläufig in Kauf nimmt, wenn - zumal in den Kultur- und Geisteswissenschaften - nur noch eine wissenschaftliche lingua franca den Ton angibt und andere Sprachen aus dem Wissenschaftsdiskurs ausgegrenzt werden.
Table of contents:
Hospice Gbèwonmèdéa Dassou, Rodrigue Idohou, Aristide Cossi Adomou,
Jéronime Marie-Ange Sènami Ouachinou, Hounnankpon Yédomonhan : Indigenous knowledge and local practices concerning the endemic plant Ipomoea beninensis Akoègn., Lisowski & Sinsin (Convolvulaceae): an initial assessment for its conservation in Benin
Jesugnon Fifamè Murielle Féty Tonouéwa, Eméline Sèssi Pélagie Assèdé, Samadori Sorotori Honoré Biaou : The use determinants of Acacia auriculiformis wood as timber in West Africa
Idriss Tourgou Kanika, Christophe Djekota, Elvire Hortense Biye : Characterization of Tapinanthus dodonaeifolius (Loranthaceae) infestation of shea butter tress in Chad
Selbstübersetzungen sind faszinierende Erscheinungsformen mehr- und anderssprachigen Schreibens. Sie bewegen sich an der Grenze zwischen pragmatischem Nutzen und autorschaftlicher Strategie, sie eröffnen die Lizenz zum produktiven Weiterdenken, Umstellen und Fortsetzen des Ausgangstextes, und oft werfen sie die Frage auf, welche der so entstehenden Versionen das Original und welche die Übersetzung ist. Bisherige Untersuchungen zum Thema konzentrierten sich meist auf literarische, insbesondere poetische Selbstübersetzungen. Der vorliegende Band nimmt dagegen das Moment der Übertragung von Wissen in den Blick - und damit den spannungsvollen Zusammenhang von sprachlichem Transfer und Wissenstransfer. Die Beiträge widmen sich gelehrten und intellektuellen Selbstübersetzern aus fünf Jahrhunderten: Martin Luther, Jan Baptista van Helmont, August Wilhelm Schlegel, Wilhelm und Alexander von Humboldt, Alessandro Manzoni, Heinrich Heine, Leo Spitzer, Walter Benjamin, Kurt Goldstein, Eugen Rosenstock-Huessy, Cornelius Castoriadis, Humberto Maturana und Wolfgang Iser.