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Die Pflanzenwelt
(1995)
Der außerordentliche botanische Reichtum der unteren Havelniederung war bislang nur wenigen Gebietskundigen bekannt. Die erste Aufzeichnung regionaler floristischer Daten stammt aus dem Jahre 1794 vom Pharmazeuten Joachimi aus Havelberg. Seitdem war das Gebiet immer wieder Ziel floristischer Erkundungen, ohne dass bisher eine regionale Zusammenfassung erschienen ist. Die Kryptogamenflora wurde nur ungenügend bearbeitet. Von den in jüngerer Zeit aktiven ehrenamtlichen Floristen sind v.a. H. Müller (Biotopkartierung Kreis Havelberg mit Artenlisten zu wertvollen Lebensräumen), K. Matthey (Gehölzflora), H. J. Warnstedt (Mykologie) und H. Quitt (floristische Punktkartierungen auf Kreisebene) zu nennen. Vegetationskundliche Arbeiten bezogen sich bisher weitgehend auf einzelne Vegetationstypen oder Gebietsausschnitte. Als wichtigste seien hier die Untersuchungen von Horst et al. (162), Hilbig und Reichhoff (159), Fischer (131, 140), Reichhoff et al. (208), Lange und Succow (76) sowie Fischer und Kummer (144) genannt. Fischer et al. (148) geben einen zusammenfassenden Überblick zur Vegetation der unteren Havelniederung und ihrer Randbereiche mit Schwerpunkt auf der Beschreibung der brandenburgischen Gebietsteile.
Die Elbe ist ein ökologisch und naturschutzfachlich wertvoller und ein in Deutschland überwiegend frei fließender Fluss mit großer Bedeutung für die Flussschifffahrt als internationaler Schifffahrtsweg und Bundeswasserstraße. Zurückschauend liegen die heute maßgeblichen morpho-dynamischen und ökologischen Defizite im Hochwasserschutz und im Wasserbau begründet. Das Ergebnis ist u. a. der Verlust von über 80 % der Überschwemmungsflächen durch Eindeichung, die Festlegung des Flussbetts, der Strukturverlust im Gewässer, im Uferbereich und im Vorland mit entsprechenden Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume. Trotzdem hat sich entlang der Mittelelbe und ihrer Auen ein in Mitteleuropa herausragendes Ökosystem mit großflächigen Hartholzauenwäldern erhalten. Nachfolgend wird über einige Erfahrungen bei der Unterhaltung der Bundeswasserstraße Elbe berichtet.
Die Weißflügel- und Weißbart-Seeschwalbe konnten nun auch für Sachsen-Anhalt als Brutvögel nachgewiesen werden. In der unteren Havelniederung im Biosphärenreservat „Mittelelbe“ (BR ME) wurden am 06.06.2007 neben nahrungssuchenden Weißflügel-Seeschwalben auch Nistmaterial tragende und brütende Weißbart-Seeschwalben festgestellt. Am nächsten Tag erfolgte eine nochmalige Kontrolle des Gebietes, während dieser auch noch das Brutvorkommen der Weißflügel-Seeschwalbe nachgewiesen werden konnte.