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Zwischen dem Nordrand der Mittelgebirge und den nordwestdeutschen Altmoränengebieten liegt eine bis 30 km breite Lößzone, die als altbesiedeltes Gebiet eine stark ausgeräumte Kulturlandschaft darstellt. Die Restflächen der Wälder betragen nur noch 5%, zeigen aber eine breite Amplitude verschiedener Waldgesellschaften. In den eigentlichen Lößbereichen wachsen vor allem Eichen-Hainbuchenwälder verschiedener Ausprägung von sehr artenarmen bis zu artenreichen Beständen. Sie gehören zum Stellario-Carpinetum Oberd. 1957, das sich in 2 Subass.-Gruppen mit 4 Subassoziationen und mehrere Varianten gliedern lässt. Einige Wälder nasser Standorte lassen sich dem Alno-Ulmion zuordnen.
Das von Ilijanic (1968) aus NO-Kroatien beschriebene, eine submediterran-subkontinentale Verbreitungstendenz zeigende Gentiano pneumonanthis-Molinietum litoralis kommt auch in Süd-Mähren und in der Südwest-Slowakei vor. Die untersuchten Molinia arundinacea ssp. litoralis-Bestände liegen im Bereich der Dyje (Thaya)-Aue und der unteren Morava (March)-Aue. Die Assoziation kommt auf flußfernen Stellen vor, wo die Überschwemmungen auf den Bestand indirekt wirken, in Form von gestautem, schlickfreiem Grundwasser. Der Boden besteht oben meistens aus leicht austrocknenden Substraten (Sand, sandiger Lehm). Der Gehalt an organischer Substanz ist niedrig, die Bodenreaktion sauer; die pH(H20)-Werte haben von oben nach unten steigende Tendenz. Der relativ große Unterschied zwischen pH(H20) und pH(KCl) zeigt das schwache Sättigungsvermögen des Bodens mit austauschbaren Kationen. Mit Ca2+ und Mg2+ ist der Boden mäßig versorgt, der Gehalt an aufnehmbaren NPK ist relativ niedrig, Al3+ fehlt. Entsprechend der Lage des Gentiano-Molinietum litoralis im Relief lassen sich drei Subassoziationen unterscheiden: G.-M. caricetosum acutiformis subass. nova, G.-M. cnidietosum dubii Bal.-Tul. 1987 und G.-M. holoschoenetosum romani subass. nova. Das Entwicklungsoptimum der Assoziation, die als Vikariante des Cirsio tuberosi-Molinietum (litoralis) Oberd. et Philippi ex Görs 1974 anzusehen ist, fällt in die Sommermonate. In dieser Zeit erreicht Molinia arundinacea ssp. litoralis eine Höhe von bis zu 230 cm. Das Erscheinen ihrer ersten Sprosse im Frühjahr kann durch niedrige Temperaturen gehemmt werden.
Beitrag zur Kenntnis der Molinietalia-Gesellschaften im Becken Liptovská kotlina (N-Slowakei)
(1992)
In der submontanen Stufe des Beckens Liptovská kotlina (Meereshöhe 480—700 m) wurden in den sechziger Jahren fünf Assoziationen der Ordnung Molinietalia festgestellt und analysiert. Sie sind durch das Scirpetum sylvatici (2 Subassoziationen), Cirsietum rivularis (5 Subassoziationen), Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum, Lysimachio vulgaris-Filipenduletum und Filipendulo-Geranietum palustris (5 Subassoziationen) vertreten. Neu beschrieben werden das Cirsietum rivularis geranietosum palustris und das Filipendulo-Geranietum palustris phalaridetosum arundinaceae. Drei seltene Subassoziationen: das Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum petasitetosum hybridi, das Lysimachio vulgaris-Filipenduletum caricetosum acutiformis und das Filipendulo-Geranietum palustris caricetosum paniculatae kommen auch in den österreichischen Nordostalpen vor. Ein Vergleich mit den Aufnahmen derselben Syntaxa (Assoziationen, Subassoziationen), die RUZICKOVÁ an anderen Stellen 7—9 Jahre später aufgenommen hat (RUZICKOVÁ 1986), ergibt in der Struktur desselben Syntaxons keine wesentlichen Unterschiede in Bezug zur pflanzensoziologischen Klassifikation.
In dieser Arbeit werden folgende Assoziationen des Verbandes Calthion Tx. 1937 em. Lebrun et al. 1949 betrachtet: Scirpetum sylvatici Raiski 1931, Angelico-Cirsietum oleracei Tx. 1937 und Filipendulo-Geranietum palustris W. Koch 1926. Das Scirpetum sylvatici ist im Untersuchungsgebiet selten; Angelico-Cirsietum oleracei und Filipendulo-Geranietum palustris sind dagegen verbreitet und zeigen eine relativ große Variabilität. In den chemischen Bodeneigenschaften wurden folgende Unterschiede festgestellt (relative Schätzung der Mittelwerte): Scirpetum sylvatici typicum: der niedrigste Gehalt an Ca und K, hoher Gehalt an P; Angelico-Cirsietum oleracei: der höchste pH-Wert, ein hoher Gehalt an Ca und Na; Filipendulo-Geranietum palustris: der höchste Gehalt an Ca und Mg, niedriger Stabilitätsfaktor.
Im westkarpatischen Gebirge Hostýnské vrchy sind die Feuchtwiesen der Ordnung Molinietalia durch folgende Gesellschaften vertreten: Scirpetum sylvatici, Angelico-Cirsietum oleracei, Cirsietum rivularis, Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum ulmariae und die Molinia arundinacea - Filipendula vulgaris-Gesellschaft. Mit Ausnahme des Cirsietum rivularis handelt es sich im Untersuchungsgebiet um seltene Gesellschaften. Ihre Verteilung im Gelände ist mit ihren ökologischen Ansprüchen eng verknüpft. Das Scirpetum sylvatici findet sich in der submontanen Stufe mit mäßig kühlem Klima (Fagion-Gebiet). Der zeitweise nasse Boden der Subassoziation cardaminetosum amarae ist sauer, humusreich, von relativ guter Humusqualität und hat einem höheren Phosphorgehalt. Das Angelico-Cirsietum oleracei kommt dagegen in der kollinen Stufe im Bereich mit mäßig warmem Klima (Carpinion) vor. Der Boden der Subass. molinietosum arundinaceae ist schwach alkalisch, humusarm und weist einen erhöhten Gehalt an Magnesium auf. Das Cirsietum rivularis ist in sechs Subassoziationen entwickelt. Zum Unterschied vom Angelico-Cirsietum oleracei ist es meist an Standorte des ehemaligen Fagion oder eines vom Fagion umgebenen Auenwaldes gebunden. Einen relativ hohen Gehalt an organischer Substanz zeigt der Boden der Subassoziationen caricetosum davallianae bzw. typicum. Dagegen ist der Boden der Subass. filipenduletosum vulgaris und petasitetosum humusarm. Von den aufnehmbaren Nährstoffen steht bei der Subass. caricetosum davallianae Kalzium im Vordergrund (auch in der Ausbildung von Epipactis palustris); der Phosphor-Gehalt zeigt in Böden der Subass. caricetosum gracilis und chaerophylletosum hirsuti sowie der Ausbildung von Epipactis palustris höhere Werte. Auffallend ist der hohe pH-Wert des Bodens der Subass. caricetosum davallianae und der erhöhte Humus-Sättigungsgrad für die Subassoziationen caricetosum gracilis und filipenduletosum vulgaris. Das untersuchte Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum, das als karpatische geographische Rasse anzusehen ist (Vorkommen von Cirsium rivulare), tritt in der Subass. petasitetosum hybridi an den Ufern rasch fließender Bäche auf. Der Boden ist schwach sauer und reich an Phosphor. Die Molinia arundinacea — Filipendula vulgaris-Gesellschaft steht in ihrer Artenzusammensetzung dem aus NO-Kroatien (Jugoslawien) beschriebenen Molinietum arundinaceae Ilijanic 1968 nahe. Der zeitweise austrocknende tonige und relativ hoch gesättigte Boden ist zwar schwach sauer, kann aber eine relativ hohe Menge an austauschbarem Kalzium und Magnesium aufweisen.
Es werden Ergebnisse von phytozönologischen Untersuchungen der Wiesen und Hochstauden der Klassen Molinio-Arrhenatheretea und Galio-Urticetea im Landschaftsschutzgebiet Moravský kras (Mährischer Karst) vorgestellt. Die häufigsten Assoziationen des Gebietes sind Arrhenatheretum elatioris, Cirsietum rivularis und Aegopodio-Petasitetum hybridi. Außerdem wurden hier notiert und untersucht: Filipendulo-Geranietum palustris, Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum, Gesellschaft von Filipendula ulmaria, Trollio-Cirsietum rivularis, Scirpetum sylvatici und Trifolio-Festucetum rubrae.
Magerrasen und Therophytenfluren im NSG "Wacholderheiden bei Niederlemp" (Lahn-Dill-Kreis, Hessen)
(1987)
Das Naturschutzgebiet "Wacholderheiden bei Niederlemp" am Ostrand des Westerwaldes (Lahn-Dill-Bergland, Hessen) ist Teil einer Landschaft, die teilweise noch durch traditionelle Nutzungsformen mit der ihnen entsprechenden Vegetation geprägt ist. Die wichtigsten Pflanzengesellschaften des Gebietes werden dargestellt; besondere Beachtung verdienen dabei Magerrasen und Therophytenfluren, die wegen ihrer Seltenheit und Ausstattung von überregionalem Interesse sind. Die Subassoziation "gypsophiletosum" des Airetum praecocis (Schwick. 1944) Krausch 1967 wird neu beschrieben und mit Aufnahmen belegt. Bestände dieses Vegetationstyps wachsen auf frühjahrsfeuchten Pionierstandorten; sie besiedeln schwach gefestigtes Substrat mit geringem Feinerdeanteil. Die Festuca rubra-Agrostis tenius-Gesellschaft wird als „Initialgesellschaft aufgelassener Extensiväcker" bezeichnet und hinsichtlich ihrer floristischen Zusammensetzung, Genese und syntaxonomischen Stellung umrissen. Schafbeweidung mit ziehender Herde ist für die Pflege des Naturschutzgebietes von entscheidender Bedeutung, wobei die Ausführung sich so eng wie möglich am Vorbild der traditionellen Weidenutzung zu orientieren hat.
Verbreitung, Ökologie und Vergesellschaftung von Sisymbrium altissimum in Nordwestdeutschland
(1990)
Sisymbrium altissimum ist ein kontinentaler Vertreter der Brassicaceae, der sein Areal in der Vergangenheit weit nach Westen ausdehnen konnte. Verbreitung, Ökologie und Soziologie dieses erfolgreichen Neophyten wurden im synanthropen Teil seines Areals untersucht. Der R/CR-Stratege (Samengewicht: 0,189 g/1000 Samen) ist für offene, ± sandige, häufiger gestörte Flächen in der Umgebung von Städten und Verkehrsanlagen charakteristisch. Im nordwestlichen Deutschland ist S. altissimum Kennart des Lactuco-Sisymbrietum altissimi. Während diese Art im östlichen (Mittel-) Europa mit Sisymbrium loeselii und Descurainia vergesellschaftet ist, tritt sie in Nordwestdeutschland allein bestandbildend auf. Auf günstigen Standorten erreicht das Lactuco-Sisymbrietum altissimi eine oberirdische Biomasse (Trockenmasse) von max. 774,5 g/qm. Die Assoziation kann in eine Typische Subassoziation und in eine solche von Bromus tectorum gegliedert werden. Abschließend wurden Vorkommen und Vergesellschaftung von Sisymbrium loeselii und Descurainia sophia untersucht.
Die Ruderal- und Saumgesellschaften des Alpensüdrandes und der vorgelagerten Ebene bei Verona (Italien) werden beschrieben und mit pflanzensoziologischen Aufnahmen belegt. Der Übergangscharakter zwischen dem mitteleuropäischen und dem submediterranen Raum spiegelt sich auch in der nitrophilen Vegetation deutlich wider: Neben zahlreichen mitteleuropäischen Assoziationen finden sich insbesondere im Bereich der Mauer- und Trittvegetation (sub)-mediterrane Pflanzengesellschaften.
Für Italien nördlich des Po wird eine Übersicht der bisher von dort bekannten Ruderal- und Saumgesellschaften gegeben; sie umfasst 42 Assoziationen und 12 Gesellschaften unbekannten Ranges.
Die spontane Vegetation toskanischer Städte wird mit pflanzensoziologischen Aufnahmen und Artenlisten belegt. Es läßt sich eine deutliche Gliederung in Abhängigkeit von der Stadtstruktur feststellen. Während sich in den Stadtkernen nur Arten mit weiter ökologischer und soziologischer Amplitude finden, ist die Ruderalvegetation am alten Stadtrand optimal entwickelt. Die Übergangslage der untersuchten Städte zeigt sich darin, daß nitrophile Saumgesellschaften noch erstaunlich häufig vorkommen, während die mediterranen Ruderalgesellschaften des Verbandes Hordeion leporini nur vergleichsweise schlecht vertreten sind. Die spontane Vegetation toskanischer Städte weist einen großen Anteil gemeinsamer Arten mit mitteleuropäischen Städten auf, während die Zahl gemeinsamer Assoziationen sehr gering ist.