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Türkiye'de 1998 yılından bu yana üniversitelerde lisans düzeyinde uygulanmakta olan Çift Anadal Programları, şartları sağlayabilen öğrencilere iki ayrı anadaldan aynı zamanda mezun olma şansı tanımaktadır. Bu çalışmada, bu programları bütün yönleri ile Almanca Öğretmenliği bölümlerinin gözünden incelemek amaçlanmıştır. Buna yönelik olarak veri toplamak için bir anket geliştirilmiş ve bu anket Türkiye'deki altı üniversitenin Almanca Öğretmenliği Programı öğrencisi olan 513 kişi üzerinde uygulanmıştır. Anket sonuçlarına göre çift anadala katılımcıların ilgisi beklenilenin çok üstündedir. Katılımcılar özellikle ileride atanma şanslarını çift diploma sayesinde artırmak için çift anadal yapmak istediklerini belirtmişlerdir. Ayrıca katılımcıların büyük bir çoğunluğu İngilizce Öğretmenliği bölümünde çift anadal yapmak isterken bu seçimin başlıca nedenleri olarak katılımcıların İngilizce dil bilgilerinin iyi olması ve bu bölümün atanma oranlarının yüksek olması bulunmuştur. Katılımcılar, çift anadal sayesinde disiplinlerarası çalışma becerilerinin gelişmesine ve çift anadalın hem mesleki hem de bilişsel birçok faydası olduğuna da işaret etmişlerdir. Bununla beraber çift anadal yapmak katılımcılar tarafından stresli, zaman açısından ve iş yükü bakımından zor bir program olarak değerlendirilmiştir. Çalışmanın sonuçlarına göre çift anadalın daha da geliştirilmesi ve sorunlarının ortadan kaldırılmasına yönelik bazı öneriler verilmiştir.
Der Lehrstuhl für Fremdsprachen der Philosophischen Fakultät der Universität Pardubice veranstaltete schon zum siebtem Mal seine traditionelle "bienale" internationale Konferenz "Interkulturelle und transkulturelle Dimension im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext" zum aktuellen Thema Multikulturalismus in allen möglichen Erscheinungen, Dimensionen, Engpässen sowie Konsequenzen. In Bezug auf die Tradition der vorherigen erfolgreichen Begegnungen hat man ein großes Interesse von Akademikern an der aktiven Teilnahme auch im Jahre 2017 erwartet, und zwar nicht nur aus der Tschechischen Republik, sondern auch vor allem aus dem Ausland.
Leben und Werke der Brüder Wilhelm (1767−1835) und Alexander (1769−1859) von Humboldt vollzogen sich in vielfältigen Kultur- und Wissenstransfers. Beide waren, in jeweils unterschiedlichem Ausmaß, Forschungsreisende, wissenschaftliche Publizisten, Wissenschaftspolitiker, Staats- und Hofbedienstete. In der Vielfalt dieser Funktionen waren sie darauf angewiesen, zwischen fachlicher, politischer und öffentlicher Kommunkation vermitteln zu können, sich also selbst zu übersetzen - in einem zunächst einmal weiten Verständnis von Übersetzung, das neben sprachlichen Übertragungen auch die "Notwendigkeit kultureller Übersetzungsprozesse" meint und auf ein "Immer-schon-Übersetztsein" von Kulturen in ihrer Vielheit und Mannigfaltigkeit verweist. Solche kulturellen Transfers erweisen sich aber bei den Humboldts auf spezifische Weise als sprachgebunden. Daher lässt sich der im weiteren Sinne übersetzende Charakter ihres wissenschaftlichen und politischen Wirkens auf die interlingualen Selbstübersetzungen hin engführen, die untrennbar mit der mehrsprachigen Genese ihres jeweiligen Gesamtwerks verbunden sind. [...] Als besonderer Fall von kosmopolitischer Mehrsprachigkeit ist für beide Humboldts die deutsch-französische Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte betont worden. Für beide besaß die französische Sprache einen zentralen Stellenwert: als von klein auf gesprochene Zweitsprache und als wissenschaftliche lingua franca der Zeit um 1800. Sie war immer dort mit im Spiel, wo sich Wilhelm und Alexander von Humboldt als Selbstübersetzer betätigten. Dabei ging die Übersetzungsrichtung sowohl aus dem Deutschen ins Französische als auch umgekehrt; übersetzt wurden sowohl komplette eigene Texte als auch Abschnitte aus teils publizierten, teils unpublizierten Arbeiten, die in der jeweils anderen Sprache zum Ausgangsmaterial für neue Schriften werden konnten. Auf diese Weise entstanden zweisprachige Textkorpora verschiedenen Zuschnitts, wie im Folgenden an chronologisch angeordneten Beispielen dargelegt werden soll, und zwar sowohl hinsichtlich der jeweiligen wissenschaftlichen Kontexte als auch im mikrologischen Blick auf die Texte selbst. Zwei der Beispiele stammen von Wilhelm von Humboldt: ein deutsch-französisches Konglomerat zur Ästhetik (II.) und ein französisch-deutsches über altamerikanische Sprachen (IV.); die beiden anderen von Alexander von Humboldt: die parallel auf Französisch und Deutsch veröffentlichte Abhandlung zur Geographie der Pflanzen (III.) und die französische Übersetzung der zuerst auf Deutsch publizierten Einleitung zum mehrbändigen Spätwerk, dem Kosmos (V.). Abschließend soll nochmals die pragmatische und theoretische Reichweite der Humboldt'schen Selbstübersetzungen benannt werden (VI.).
Individuelle sprachliche Repertoires und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit in der Republik Moldova
(2016)
Die sprachlichen Verhältnisse in der Republik Moldau befinden sich seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion in Veränderung. Maßgeblich hierfür sind eine neue offizielle Sprache, die Förderung der Minderheitensprachen und die Arbeitsmigration. Die Autorin untersucht die Frage, wie Sprecher*innen mit unterschiedlichen sprachlichen Repertoires mit diesen Veränderungen umge-hen. Sie zeigt dies am Beispiel ausgewählter Sprach- und Berufsbiographien in zwei exemplarischen Fallstudien: einem russisch-ukrainisches Lyzeum und einem italienischsprachigen Call-Center.Mit den Begriffen Erreichbarkeit und Reichweite leistet das Buch einen theo-retischen Beitrag zur Diskussion um sprachliche Repertoires und sprachlichen Ausbau, indem sie den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Verände-rungen und den individuellen Aneignungsprozessen von Sprecher*innen zu begreifen helfen.
Im Zeitalter der Globalisierung ist die Migration zu einem Ereignis geworden, das immer mehr Menschen betrifft. So machen sich einige auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen und aus Gründen der Selbstverwirklichung freiwillig auf den Weg in ein neues Land, während andere durch Krieg oder Armut zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen werden. Im Zielland treffen die Migranten notwendigerweise auf andere Menschen, mit denen sie sich austauschen, mit denen sie kommunizieren müssen – möglichst im Medium der Sprache. In den meisten Fällen ist die Sprache des Ziellandes jedoch eine andere als die des Herkunftslandes, so dass eine längerfristige Migration häufig, allerdings in ganz unterschiedlichem Ausmaße, zur Mehrsprachigkeit der Migranten führt.
This paper describes the creation and preparation of TUSNELDA, a collection of corpus data built for linguistic research. This collection contains a number of linguistically annotated corpora which differ in various aspects such as language, text sorts / data types, encoded annotation levels, and linguistic theories underlying the annotation. The paper focuses on this variation on the one hand and the way how these heterogeneous data are integrated into one resource on the other hand.
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob die Sprachentwicklungsdiagnostik in den pädiatrischen Früherkennungsuntersuchungen U7a (mit 3 Jahren), U8 (4 J.) und U9 (5 J.) wissenschaftliche Qualitätsanforderungen an eine zuverlässige Identifikation von Kindern mit Spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (SSES) erfüllt. Im Fokus der Untersuchung stehen mehrsprachige Kinder, da es insbesondere bei dieser Zielgruppe zu Fehleinschätzungen kommt.
In Studie I, einer Fragebogenerhebung mit 36 Kinderärzt/innen, wurde erstens der Frage nachgegangen, welche Informationen zur Sprachbiografie und Indikatoren einer SSES anamnestisch erhoben werden. Den Ergebnisse zufolge werden die relevanten sprachbiografischen Informationen (Alter und Sprachen des Kindes, Sprachgebrauch in der Familie, Alter bei Beginn des Deutscherwerbs, Kontaktdauer) und Risikoindikatoren (späte Produktion erster Wörter und Wortverbindungen, familiäre Sprachauffälligkeiten) von nahezu allen Kinderärzt/innen erfasst. Den Stand der Erstsprache als zentrales differentialdiagnostisches Kriterium erheben 75% der Pädiater/innen. Zweitens wurde untersucht, welche sprachdiagnostischen Methoden und Verfahren zur Untersuchung des Kindes zum Repertoire der Ärzt/innen gehören. Den Ergebnisse zufolge verfügen sie über verschiedenste Verfahren. Sie präferieren Elternfragebögen und nicht standardisierte Verfahren. Diese erfüllen die testtheoretischen Gütekriterien nicht und sind für mehrsprachige Kinder nicht geeignet.
In Studie II wurde mittels teilnehmender Beobachtungen in 21 Vorsorgeuntersuchungen bei 11 Ärzt/innen untersucht, unter welchen Rahmenbedingungen und wie Kinderärzt/innen die Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder überprüfen. Als Methode zur Beurteilung der sprachlichen Fähigkeiten bevorzugen die Ärzt/innen das informelle Gespräch mit dem Kind. Ein Schwerpunkt der Arbeit lag deshalb auf der Analyse ihrer diagnostischen Fragen für die Erfassung sprachlicher Fähigkeiten im Gespräch. Dafür wurden Fragetypen des Deutschen danach klassifiziert, welche sprachlichen Strukturen in den Antworten erwartet werden können und welchen Beitrag sie somit zur Diagnostik einer SSES leisten können. Eine linguistische Analyse aller Fragen und Impulse (n = 801), die die Ärzt/innen an die Kinder richteten, um sie zum Sprechen anzuregen, ergab, dass ihr Potenzial für die Sprachentwicklungsdiagnostik nur unzureichend genutzt wird. 18% der ärztlichen Fragen waren nicht auswertbar, weil sie im Gespräch keine Antwort des Kindes zuließen. Im Mittel waren je Untersuchung lediglich 8,5% aller auswertbaren Fragen (n = 578) dazu geeignet, verbhaltige und v.a. satzwertige Äußerungen zu elizitieren. Diese sind für die SSES-Diagnostik besonders relevant, da sie frühe Symptome einer SSES enthalten können. 43% der Fragen ließen als Antwort verblose Konstituenten erwarten, die jedoch für die Diagnostik von untergeordneter Bedeutung sind. Die übrigen Fragen waren für die Diagnostik nicht relevant.
Den Ergebnisse beider Studien zufolge ist eine flächendeckend zuverlässige Sprachentwicklungsdiagnostik unter Einhaltung wissenschaftlicher Qualitätsanforderungen in den Früherkennungsuntersuchungen nicht gewährleistet.
Mit der Arbeit wird ein Beitrag zur Erforschung der pädiatrischen Sprachentwicklungsdiagnostik geleistet. Mögliche Ursachen für Fehldiagnosen werden offengelegt. Die Ergebnisse zeigen die Bedingungen und Probleme auf, unter denen Sprachentwicklungsdiagnostik in institutionellen Kontexten stattfindet, und weisen damit über das Feld der pädiatrischen Diagnostik hinaus. Die linguistisch fundierte Analyse diagnostischer Fragen ist auch bspw. für die Sprachtherapie und die Sprachförderung in pädagogischen Kontexten bedeutsam. Die Ergebnisse lassen sich folglich nicht nur für die Weiterqualifizierung von Kinderärzt/innen, sondern auch für andere Berufsgruppen fruchtbar machen.
Kremnitz nähert sich dem Thema der Mehrsprachigkeit in der Literatur aus der Sicht des Sprachwissenschaftlers und Soziologen, worauf nicht zuletzt der Untertitel des Bandes verweist. Seine Arbeitsweise der "Soziologie der Kommunikation" richtet sich gegen die von ihm konstatierte Vernachlässigung der Kommunikation in der Sprachwissenschaft und strebt eine Verknüpfung zwischen interner (d. h. formaler) und externer Sprachbetrachtung an. Gerade für die kommunikative Erscheinung der Literatur würden externe Faktoren eine bedeutende Rolle spielen, die man zumal bei der Frage nach der Mehrsprachigkeit in der Literatur bzw. der Sprachwahl von AutorInnen nicht vernachlässigen sollte. In seinem knappen Literaturüberblick, der allerdings durch eine in der Neuauflage erweiterte und aktualisierte Bibliographie ergänzt wird, stellt Kremnitz einerseits einen Mangel an systematischen Untersuchungen zum Thema fest, der auch elf Jahre nach dem ersten Erscheinen seines Buches noch zu registrierensei. – Es überwögen Fallstudien zu einzelnen AutorInnen, die zudem meist rein literaturwissenschaftlich argumentierten und die Erkenntnisse der Sprachwissenschaft nicht berücksichtigten. Diesen Lücken in der Forschung setzt Kremnitz sein Buch entgegen, in dem er einerseits das Terrain von Mehrsprachigkeit in der Literatur mit einigen grundlegenden theoretischen Überlegungen abstecken möchte und andererseits sprachwissenschaftliche Erkenntnisse mit zahlreichen Autorenbeispielen (und damit literaturhistorischen Hinweisen) zusammenführt. Im Zentrum des Interesses stehen die Frage nach den Kriterien für die Sprachwahl von mehrsprachigen AutorInnen sowie der Versuch, aus den konkreten Aussagen einzelner AutorInnen zu verstehen, welche Bedeutung sie der Sprachwahl zumessen. In diesem Sinne ist das Buch auch strukturiert: Die Kapitel eins, drei und vier beschäftigen sich mit grundlegenden, theoretischen Fragen, während die Kapitel zwei, fünf und sechs historisch angelegt sind und Beispiele verhandeln.
This article analyses processes of collective and individual identity formation in European travel writing from the late eighteenth and the middle of the nineteenth century and argues that these processes are based not least on the national stereotypes described and performed in the texts. I explore how the genre-specific stylistic elements of multilingualism and intertextuality inform the performance of auto- and hetero-images and in doing so suggest converging travel writing studies and imagological studies. To illustrate my thesis, I analyse travelogues by Charles Dickens and Karl Philipp Moritz.
Wir haben alle in- und auswendig gelernt, dass der Lehrerberuf "heilig" ist, zumal Lehrer "Persönlichkeiten" ausbilden würden. Aber auch Ärzte retten Menschenleben, womit sie einen "heiligen Akt" vollziehen. Das heißt, dass jedes Berufsfeld eigene Relevanz hat. Allerdings auch dieser Arzt aus dem Beispiel hatte eine Lehrperson, die ihn beeinflusst und in seinen Entscheidungen "gesteuert" hat. Das bedeutet, neben der Tatsache, dass die Lehrer auf uns entweder einen postiven oder negativen Einfluss haben können, spielen sie auch bei den grundlegenden Entscheidungen unseres Lebens eine wichtige Rolle, was dazu führt, dass sie uns in allen Facetten unseres Lebens "begleiten". Zudem sprechen sie i.d.R. große Zielgruppen an. Wenn die Ausbildungsphase nicht effektiv erfolgt, dann ist es unvermeintlich, dass all die erhofften gesellschaftlichen aber auch individuellen Ziele nicht realisiert werden. Das Ziel dieses Aufsatzes ist, den (Fremdsprachen-) Lehrerausbildungsprozess zu beleuchten. Aus diesem Grund wird zunächst einmal auf die gesellschaftlichen und digitalisierungsbedingten Herausforderungen eingegangen, vor denen die Schule steht. Danach wird recherchiert, über welche Kompetenzen Lehrerschaften verfügen sollen, damit sie auf die Anforderungen entsprechend reagieren können. Nachdem diese inhaltlichen Aspekte der Lehrerausbildung erläutert werden, wird auf die oft ignorierten, strukturellen und organisatorischen Schwerpunkte eingegangen. Abschließend wird die Rolle eines Praktikums und eines Praxissemesters im zielsprachigen Land verdeutlicht.