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Der nordwestliche Teutoburger Wald wurde bryofloristisch untersucht. Für das Gebiet können 44 Leber- und 116 Laubmoosarten angegeben werden. Neben der Besprechung besonders hervorzuhebender Sippen werden mögliche Ursachen für das Verschwinden von Arten diskutiert. Es erfolgt weiterhin eine Analyse der Moosflora aus chorologischer Sicht.
14 Kalk-Buchenwälder des Teutoburger Waldes wurden pflanzensoziologisch nach der Methode von BRAUN-BLANQUET aufgenommen. Zusätzlich wurde die Deckung der krautigen Arten auf jeder Untersuchungsfläche in Anlehnung an die LONDO-Skala in 20 jeweils 1 qm großen Klein-Quadraten notiert und die mittlere Deckung für jede Art berechnet. Anhand ihrer Artenzahlen, Gesamtdeckungen, Homogenitäten, Dominanzstrukturen und mittleren Zeigerwerte werden beide Aufnahme-Methoden miteinander verglichen.
Die Klein-Quadrate weisen signifikant geringere Artenzahlen und Gesamtdeckungen auf. In ihrer Dominanzstruktur, die durch Vielfältigkeits-Diagramme dargestellt wird, und in ihren mittleren Zeigerwerten unterscheiden sich beide Aufnahme-Methoden jedoch nicht. Belastungen der Untersuchungsflächen sind nach langjährigen Beobachtungen dann zu vermuten, wenn sich die Dominanzstrukturen auf zahlreichen Probeflächen gegenüber Kontrollflächen gleichgerichtet verändert haben. Die Berechnung der mittleren Zeigerwerte kann erste Hinweise auf die Art der Belastung geben, ökologische Standortsuntersuchungen aber nicht ersetzen.
Die Sphagnum-Vorkommen im nordwestlichen Teutoburger Wald werden nach Angaben einer krenologischen Kartierung sowie nach eigenen Untersuchungen dokumentiert und mit historischen Vorkommen um 1900 sowie aktuellen Vorkommen für den gesamten Teutoburger Wald verglichen. Die Sphagnum-Diversität ist im nordwestlichen Teutoburger Wald mit 10 Arten überraschend hoch. Von den im Teutoburger Wald nachgewiesenen 10 Sphagnum-Arten finden sich bis auf zwei Torfmoose (Sph. flexuosum, Sph. quinquefarium) alle Arten auch im nordwestlichen Ausläufer des Höhenzuges. Zwei Arten (Sph. inundatum, Sph. subnitens) sind jedoch nur für den nordwestlichen Teutoburger Wald belegt. Der historische Vergleich spricht für eine bemerkenswerte Konstanz der Sphagnum-Vorkommen über die letzten 100 Jahre. Ein Verschwinden von Torfmoosen scheint zumindest im nordwestlichen Teutoburger Wald weniger dramatisch als angenommen.