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In den Bergdörfern des Motzenlandes im Westgebirge Rumäniens haben sich bis heute traditionelle Landnutzungen, Landschaftsstrukturen und Biozönosen erhalten. Die Bevölkerung lebt von der Holzverarbeitung, der Viehzucht und Grünlandwirtschaft. Handwerk und (Tausch-)Handel mit Holzbottichen sowie neuerdings der Verkauf von Bauholz kommen hinzu. Gärten und kleine Äckerchen dienen der Eigenversorgung. Aufgrund des montanen Klimas spielen sie eine untergeordnete Rolle. Angebaut werden vor allem Hackfrüchte wie Kartoffeln und Weißkraut, selten auch Halmfrüchte wie Hafer (für die Pferde) und Roggen zur Gewinnung von Stroh als Zusatz für das Winterfutter. Bis heute wird Feldgraswirtschaft in Form der Egartenwirtschaft mit einem Wechsel von Ackerbau- und Grünlandphasen betrieben. Nach einigen Jahren des Ackerbaus findet auf einigen Äckern ein Nutzungswechsel hin zum Grünland statt. Im ersten Jahr nach der Ackernutzung herrschen einjährige Ackerunkrautarten noch vor. Sie werden abgelöst von mehrjährigen Rhizom-Unkräutern. Diese können sich jedoch nicht vollständig durchsetzen. Das Wechselgrünland wird bereits im ersten Jahr nach der Ackernutzung zur Heugewinnung gemäht. Dadurch werden die Unkrautarten zurückgedrängt; die Wiesenvegetation regeneriert sich bemerkenswert schnell. Schon nach etwa drei bis vier Jahren können auf den ehemaligen Ackerstandorten mesotraphente, relativ naturnahe Frischwiesen entstehen, deren Artenzusammensetzung dem langjährigen Dauergrünland floristisch ähnelt.
Gegenstand dieser Untersuchung sind zwei Ackerbrachen westlich Fürstenberg/Havel (Nordbrandenburg). Mit Hilfe von 16 ökologisch-soziologischen Artengruppen können 7 Vegetationsformen der Ackerbrachen ausgeschieden werden. Diese werden weiterhin durch wichtige Standorteigenschaften und ihre Physiognomie charakterisiert. Die pflanzensoziologische Einordnung der Vegetationsformen wird diskutiert. Die beschriebenen Vegetationsformen der Ackerbrachen werden in standörtlich homologe Reihen unterschiedlicher Nutzung eingeordnet (Acker-Ackerbrache-Grünland/Ruderalflur). Auf großen Teilen der Ackerbrachen erfolgt aufgrund des überwiegend sandigen Substrats eine schnelle Entwicklung in Richtung zu Grasnelken-Schafschwingelrasen (Diantho-Armerietum Krausch 1959). In den nährstoffreichen, kolluvial beeinflußten Senken etablieren sich dagegen dauerhafte Quecken-Dominanzbestände. Die kleinflächig auftretenden Decklehm- bzw. Sand-Rendzinen sowie die Tieflehm-Fahlerden weisen jeweils abweichende Vegetationsentwicklungen auf.