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Rezension zu Jesenšek, Vida/Dobrovolskij, Dmitrij (Hgg.) (2014): Phraseologie und Kultur. Phraseology and Culture. Bielsko-Biała/Budapest/Kansas/Maribor/Praha: Verlag der Philosophischen Fakultät Maribor, ISBN 978–961–6930–04–8, 597 S.
Der vorliegende Band (sowie drei andere Tagungsbände, die Phraseodidaktik, Phraseographie und Phraseme in Korpora wie auch die vergleichende Phraseologie fokussieren) geht auf die Tagung der Europäischen Gesellschaft für Phraseologie zurück, die im August 2012 in Maribor stattgefunden hat.
[Rezension zu:] Melanija Fabčič (Hg.): Phraseologie im interlingualen und interkulturellen Kontakt
(2015)
Rezension zu Fabčič, Melanija/Fiedler, Sabine/Szerszunowicz, Joanna (Hgg.) (2013): Phraseologie im interlingualen und interkulturellen Kontakt. Phraseology in Interlingual and Intercultural Contact. Bielsko-Biała/Budapest/Kansas/Maribor/Praha: Verlag der Philosophischen Fakultät Maribor, ISBN 978-961-6930-03-1, 333 S.
Die Tagung der Europäischen Gesellschaft für Phraseologie, die im August 2012 in Maribor stattfand und unter dem Motto "Phraseologie und Kultur" stand, brachte vier Tagungsbände her. Die Beiträge des vorliegenden Bandes, die eine Auswahl von Vorträgen der Sektion "'Nosce te ipsum' - Phraseologie im interlingualen und interkulturellen Kontakt" repräsentieren, beschäftigen sich vorrangig mit Fragen zum phraseologischen Sprachvergleich sowie mit Fragen der Entlehnung und Übersetzung von Phrasemen.
Rainer Maria Rilke übertrug sie beide ins Deutsche: Im Jahr 1907 veröffentlichte er die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verfassten 44 "Sonnets from the Portuguese" der Elizabeth Barrett Browning und 1917 erschienen die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts entstandenen 24 Sonette der Louise Labé. Seine Versionen prägten bis heute den Eindruck beider Werke beim deutschsprachigen Publikum. Rund hundert Jahre später nahm sich nun Ingeborg Vetter der Sonette beider Dichterinnen an und bietet deutschsprachigen Lesern eine gelungene Alternative. Zwar wurden die Sonette von Labé und Barrett Browning in der Zwischenzeit auch von anderen Übersetzern verdeutscht, doch niemand sonst übertrug beide. Obwohl dreihundert Jahre zwischen ihnen liegen, sind sich die Liebesgedichte der Dichterinnen in ihren Originalsprachen auch jenseits der gemeinsamen Sonettform in ihrer Semantik, Rhetorik und Bildlichkeit ähnlich, denn beide stehen in der Nachfolge Petrarcas – auch wenn im einen Fall Shakespeare als zweite Bezugsgröße hinzukommt. In beiden Sammlungen ergründet je eine weibliche Liebende in vielerlei sprachlichen Variationen den Geliebten und die Natur der Liebe. Obgleich sie Petrarca und andere Petrarkisten trickreich zu überbieten sucht und sich als weibliche Sprecherin von der männlichen Masse absetzt, ist Labé noch stärker in der petrarkistischen Topik verhaftet: Man denke an das katalogische, anaphorisch-parallelistisch gestaltete Schönheitslob ("O beaus yeus bruns, ô regards destournez...") im zweiten Sonett. Viel bekannter ist aber das achtzehnte mit dem Aufruf zum Kuss oder zur Vereinigung (B"aise m'encor, rebaise moy et baise..."), dessen Zweideutigkeit zwar in Übersetzungen verloren geht, dem andeutungsweise frivolen Gedicht aber im Original zu großer Beliebtheit in der Populärkultur verholfen hat. Ebenso wie man zahlreiche Vertonungen desselben auf YouTube findet, entdeckt man auf der Plattform Rezitationen von Barrett Brownings berühmtem, strukturell auch katalogisch gestalteten Sonett Nummer dreiundvierzig ("How do I love thee? Let me count the ways...") – ja es wird sogar in einer Folge der "Peanuts" zitiert.
Rezension zu Reiner, Tabea (2013): Prospektive Verben im Deutschen. An der Schnittstelle von lexikalischer Semantik und Satzsyntax. Heidelberg: Universitätsverlag Winter, ISBN 978-3-8253-6263-8, 199 S.
Bei der vorliegenden Monographie handelt es sich um die überarbeitete, 2012 verteidigte Dissertation von Tabea Reiner, wobei das Neue an dem Ansatz sich vor allem aus der induktiven Vorgehensweise ergibt: Unvoreingenommen wird eine Datenmenge (108 Verben) ausgehend von ihrer lexikalisch-semantischen Bedeutung hinsichtlich ausgewählter syntaktischer Realisierungen für sich und in authentischer Verwendung analysiert. Dabei handelt es sich um die im Titel genannten prospektiven Verben, eine offene, lexikalische Verbklasse, der bisher nur am Rande eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Dass der Name Spinoza und seine Schriften in der philosophischen und literarischen Rezeption des 17. und 18. Jahrhunderts für eine spezifische Form des kritischen Denkens stehen, die insbesondere in den Beiträgen und Debatten einer radikalen Aufklärung verhandelt wird, ist seit den Studien Paul Vernières ("Spinoza et la pensée française avant la Révolution". Paris: PUF 1954) und Winfried Schröders ("Spinoza in der deutschen Frühaufklärung". Würzburg: Königshausen und Neumann, 1987) bekannt. Der genannte Zusammenhang zeigt sich indessen in Yves Cittons Studie unter einem völlig neuen Blickpunkt. Der Einsatz des Buchs ist, wie bereits der Titel signalisiert, ein doppelter: Zum einen geht es um jene philosophisch-systematische Problematisierung des Freiheitsbegriffs, wie sie Spinoza in seinem Hauptwerk, der Ethik, durchführt. Zum anderen gilt die Aufmerksamkeit den vielfältigen Resonanzen und Fortschreibungen, die das 'System' Spinoza in den Kreisen der philosophes, den Diskussionen der Salons und in Romanen der französischen Aufklärung hervorruft. Die Arbeit rekonstruiert diese beiden in Form und Stil gänzlich verschiedenen Diskursstränge, indem sie sie in einer parallelen, durchgängig auf zwei Ebenen geführten Lektüre miteinander konfrontiert. Die Resonanz, die die spinozistischen Topoi in den Debatten und literarischen Fiktionen der Aufklärung erhalten, zeugt von der produktiven Anregungskraft des Spinozaschen Ansatzes, der sich so weniger als ein fertiges Denkgebäude denn als eine kombinatorische "Maschine der Ideenproduktion" ("machine-à-articuler-de-la-pensée", S. 19) erweist. Ob die Umschriften und Interpretationen des unter dem Namen Spinoza tradierten Gedankenguts, die die philosophische Imagination des 18. Jahrhunderts auf solche Weise hervorbringt, noch durch die Autorität der Spinozaschen Texte gedeckt sind, lässt sich dabei zumeist nicht ohne weiteres entscheiden. Von daher ist die Diskussion, die dort im Zeichen des Spinozismus geführt wird, unter Begriffen wie ‘Einfluss' oder 'Rezeption' kaum zureichend zu erfassen (vgl. S.43). Zutreffender lässt sich, wie Citton vorschlägt, das imaginaire spinoziste, das aus jenen Debatten hervorgeht, als Produkt der inventio, als 'Erfindung' beschreiben (S. 42-43). Die Vorstellung einer Erfindung des Spinozaschen Projekts verdankt sich dabei weniger, wie man zunächst meinen könnte, einer postmodernen oder poststrukturalistischen Inspiration, sie kann sich vielmehr auf die Selbstbeschreibungen der Epoche berufen. Schon von einem zeitgenössischen Beobachter des 18. Jahrhunderts, der der anti-spinozistischen Offensive angehört, Joseph Adrien Lignac, wird das Tun derer, die er für Spinozisten hält, als eine "invention" bzw. "seconde invention" beschrieben (S. 42). Man mag ein Moment von Ironie darin sehen, dass an dieser re-inventio des Spinozaschen Projekts, die zugleich eine Radikalisierung und eine Refundierung ist, offenbar auch diejenigen teilhaben, die es, der Intention nach, in aller Entschiedenheit angreifen und bestreiten. Die anti-spinozistischen Gegner befördern, ohne es zu wollen, die Verbreitung und Vertiefung jenes spinozistischen Gedankenguts, das sie prima facie bekämpfen (vgl. S. 44-45). Mehr noch: Die Gegner sind bisweilen sogar die scharfsichtigeren Leser Spinozas: in ihren Polemiken lassen sie die radikaleren Implikationen von Spinozas Entwurf mitunter deutlicher zutage treten als seine spinozistischen Nachfolger. Zur Verwischung der Grenze von Diskurs und Gegendiskurs, die sich hier zeigt, tragen indessen, wie Citton scharfsinnig beobachtet, auch die Spinozisten bei. Denn auch sie schließen keineswegs nur in positivem oder bestätigendem Sinne an Spinoza an. Im Gegenteil: diejenigen, die Spinozas Konzept fortschreiben, berufen sich kaum je in zustimmender Weise auf ihren 'Meister'. Charakteristisch für dessen aufklärerische Nachfahren ist vielmehr ein Moment der Negation, der zumindest partiellen Zurückweisung, durch das sie sich vom 'System' Spinozas abzugrenzen und zu unterscheiden suchen (vgl. S. 39-40, 43-44).