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Cicurina japonica (Araneae: Dictynidae) - eine nach Mitteleuropa eingeschleppte Kräuselspinnenart
(2005)
Die ersten beiden Nachweise der ursprünglich ostasiatisch verbreiteten Kräuselspinnen-Art Cicurina japonica (Simon, 1886) für Europa werden vorgestellt. Die umfangreichen Funde im Areal des ehemaligen Güterbahnhofes der Deutschen Bundesbahnen (DB) in Basel erlauben ansatzweise eine ökologische Charakterisierung der Art.
The genus Araeoncoides Wunderlich, 1969, containing a single species A. berolinensis Wunderlich, 1969, is revised and transferred to the genus Moebelia Dahl, 1886 (nov. syn.). The female is described for the first time. All six known records are reported. Distribution, habitat and phenology are discussed. Until now, records are known exclusively from Germany.
A large body of evidence suggests that the 11+ warm-up programme is effective in preventing football-related musculoskeletal injuries. However, despite considerable efforts to promote and disseminate the programme, it is unclear as to whether team head coaches are familiar with the 11+ and how they rate its feasibility. The present study aimed to gather information on awareness and usage among German amateur level football coaches. A questionnaire was administered to 7893 individuals who were in charge of youth and adult non-professional teams. Descriptive and inferential statistics were used to analyse the obtained data. A total of 1223 coaches (16%) returned the questionnaire. There was no risk of a non-response bias (p>.05). At the time of the survey, nearly half of the participants (42.6%) knew the 11+. Among the coaches who were familiar with the programme, three of four reported applying it regularly (at least once per week). Holding a license (φ = .28, p < .0001), high competitive level (Cramer-V = .13, p = .007), and coaching a youth team (φ = .1, p = .001) were associated with usage of 11+. Feasibility and suitability of the 11+ were rated similarly by aware and unaware coaches. Although a substantial share of German amateur level coaches is familiar with the 11+, more than half of the surveyed participants did not know the programme. As the non-usage does not appear to stem from a lack of rated feasibility and suitability, existing communication strategies might need to be revised.
Zwei Brombeerarten der Sektion Rubus ser. Glandulosi (Wimmer & Grabowski) Fokke werden neu beschrieben. Beide sind in Thüringen und Nordbayern verbreitet: Rubus exarmatus H. E. Weber & W. Jansen spec. nov. und Rubus perlongus H.E. Weber & W. Jansen spec. nov. Die Arten sind durch Fotos ihrer Holotypen abgebildet, ihre bekannte Verbreitung ist durch Rasterkarten dargestellt.
In Ergänzung zu früheren Veröffentlichungen (z. B. Pedersen & Weber 1993) wird eine aktualisierte Übersicht über die Brombeerflora (Rubus L. subgen. Rubus) von Niedersachsen und Bremen gegeben. Bis jetzt sind 169 Arten der Sektionen Rubus und Corylifolii in diesem Gebiet nachgewiesen. Davon gehören 117 zur Sektion Rubus und 52 zur Sektion Corylifolii. Fünf Arten der Sektion Rubus sind Gartenflüchtlinge und inzwischen völlig eingebürgert: Rubus allegheniensis, R. armeniacus, R. canadensis und R. laciniatus. Selten und zufällig eingeschleppt wurden Rubus bifrons und R. ulmifolius. Somit besteht die Brombeerflora in Niedersachsen und Bremen aus 162 einheimischen Arten, von denen 52 (= 32%) zur Sektion Corylifolii gehören.
Limodorum abortivum (L.) Sw. (Orchidaceae) wurde 1932 auf dem Silberberg bei Natrup-Hagen (Landkreis Osnabrück) gefunden. Das Belegstück ging leider verloren, aber die Angabe stammt von dem zuverlässigen Pflanzenkenner Wilhelm Meyer (Direktor des Botanischen Gartens in Oldenburg), und das Exemplar wurde nach einer Zeitungsnotiz von Hunderten von Besuchern, darunter von zahlreichen Botanikern besichtigt. Der Silberberg ist der weitaus nördlichste Fundort dieser thermophilen Orchidee.
Im Solling (Süd-Niedersachsen, Deutschland) wurden in einer Blockdesign-Studie 18 alte (> 90 Jahre) und mittelalte (58 - 89 Jahre) Fichten-, Misch- (Fichte/Buche) und Buchenbestände untersucht, die in sechs Blöcken angeordnet waren; jeder Block bestand aus einem Fichten-, einem Misch- und einem Buchenbestand. Es sollte überprüft werden, welchen Einfluss der Bestandestyp auf die Diversität und die Struktur von Populationen der epigäischen Bodenmakrofauna hat. In jeder Altersstufe wurde die Fauna über ein Jahr mit Streu- und Bodenproben, Bodenphotoeklektoren und Bodenfallen erfasst; die in diesem Beitrag dargelegten Ergebnisse zu den Weberknechten beziehen sich überwiegend auf Bodenfallenfänge. In beiden Altersstufen waren die Individuendichten der Arten und die Artendichte sowie der Deckungsgrad und die Diversität der Krautschicht in den lichteren Fichten- oder Fichten- und Mischbeständen signifikant am höchsten (nach einer nichtparametrischen zweifaktoriellen Varianzanalyse). Wichtige extrinsische Faktoren, die Diversität und Struktur der Weberknechtgemeinschaften beeinflussen, sind die Habitatdiversität, die Stratifikation der Vegetation und der für Populationen verfügbare Aktivitätsraum. In der vorliegenden Studie wird außerdem über die Phänologie der Weberknechtarten informiert. Im Solling wurden bisher 16 Weberknechtarten nachgewiesen.
Die 4. Fassung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands wurde durch das "Nationale Gremium Rote Liste Vögel" erarbeitet, in dem die wissenschaftlichen Institutionen der Ornithologie und Avifaunistik in Deutschland vertreten sind. Die Rote Liste ersetzt die 3. Fassung aus dem Jahr 2002 (BAUER et al. 2002); sie wurde erstmalig nach dem für alle Tier- und Pflanzenartengruppen sowie den Pilzen in Deutschland entwickelten Kriterienschema (5. LUDWIG et al. 2007) erarbeitet. Somit wird ein direkter Vergleich der Gefährdungssituation zwischen diesen Gruppen ermöglicht. Bestandsgröße, kurzfristiger (25 Jahre) und langfristiger (50-150 Jahre) Bestandstrend sind die wichtigsten Parameter zur Gefahrdungseinstufung der einzelnen Arten. Zusätzlich wurde jeweils die Wirksamkeit von Risikofaktoren artspezifisch identifiziert und berücksichtigt. Alle Einstufungen werden transparent vorgenommen und in der Anhangsliste publiziert. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) hat zur Erstellung der Datengrundlagen mit Stand 2005 für die Gefahrdungseinstufung ein neues Abfrageschema entwickelt, in dem die relevanten Informationen aus den nationalen Vogelmonitoring-Programmen aufgearbeitet und als Hintergrunddaten für die Einschätzungen von Bestandstrend und -größe auf Landesebene bereitgestellt wurden. Dadurch gewinnen die Einstufungen an Verlässlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Der langfristige Trend wurde vom "Nationalen Gremium Rote Liste Vogel" ermittelt. Vor der Einstufung der Brutvogelarten wurde je Art eine Statuszuordnung vorgenommen, von denen nur die regelmäßig brütenden einheimischen Arten den weiteren Weg der Rote Liste-Erstellung durchlaufen. In der Roten Liste 2007 werden insgesamt 260 regelmäßige einheimische Brutvogelarten in Deutschland berücksichtigt, 25 weitere Arten brüteten nur unregelmäßig ('vermehrungsgäste': Status II), zudem wurden 29 Neozoen-Arten ermittelt (Status III), von denen 20 regelmäßig brüten. Dies ergibt zusammen 314 Arten, die höchste Zahl an Brutvogelarten, die je für eine Rote Liste zu Grunde gelegt wurde. Insgesamt befinden sich 110 regelmäßige Brutvogelarten in den Kategorien der Roten Liste 2007 (0 = ausgestorben, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 :: stark gefährdet, 3 :: gefährdet und R = extrem selten), das entspricht 42,3 % der Arten, was einer minimal geringeren Gefahrdungsquote gegenüber der Vorgängerliste entspricht. Erfreulich ist, dass mit dem Bruchwasserläufer und dem Steinrötel zwei ehemals in Deutschland ausgestorbene Arten zwischen 2000 und 2005 wieder regelmäßig gebrütet haben. Dem entgegen ist mit der Blauracke eine weitere Art ausgestorben. Schwarzstorch, Wanderfalke, Seeadler und Uhu sind hier erstmals seit der ersten deutschen Roten Liste 1971 nicht mehr aufgeführt - ein Erfolg jahrzehntelanger direkter Schutzmaßnahmen der ehrenamtlichen und amtlichen Vogelschützer und gleichzeitig ein Beweis, dass sich Vogelschutz bei stark gefährdeten Arten lohnen kann. Andererseits sind mit Schreiadler, Zwergseeschwalbe oder Großem Brachvogel Alien in die höchste Gefährdungskategorie eingestuft worden, die zwar auch im Fokus des Vogelschutzes standen und stehen, bei denen aber bislang Maßnahmen nicht ausreichend erfolgreich umgesetzt werden konnten. Gerade die Kategorie "vom Aussterben bedroht" umfasst mit nunmehr 30 Arten den höchsten Wert seit Erscheinen der gesamtdeutschen Roten Liste. Der Analyse der aktuellen deutschen Brutvogelfauna zufolge sind die Boden brütenden Vogelarten, Großinsektenfresser und Langstreckenzieher am stärksten von Gefährdungen betroffen. Vogelgruppen mit einem hohen Anteil gefährdeter Arten sind demzufolge Hühnervögel, Rallen, Limikolen und Würger, während Eulen und Schnäpperverwandte derzeit vergleichsweise wenig gefährdet sind. Zudem erfolgt deutschlandweit ein weiteres Ausdünnen der typischen Vögel in der Normallandschaft, was sich vor allem in den Trendanalysen manifestiert, aber in der Roten Liste noch nicht sehr stark zum Ausdruck kommt. Die Nutzungsintensivierungen von Land- und Forstwirtschaft in jüngster Zeit geben hier großen Anlass zur Sorge in diesen Großlebensräumen. Diese Rote Liste stellt erneut ein kritisches Zeugnis über den Zustand der deutschen Vogelwelt aus. Aufgrund der in jüngster Zeit stark ausgeweiteten Monitoringprogramme wird es in Deutschland zukünftig noch besser möglich sein, die Gefahrdung aufzuzeigen. Um den dauerhaften Rückgang der Vogelbestände zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen, müssen die wirksamen Gefahrdungsfaktoren reduziert und minimiert werden. Dem gezielten Vogelartenschutz stellen sich dabei folgende vordringliche Aufgaben: Erhaltung der offenen Kulturlandschaft, Erhaltung strukturreicher Walder, Erhaltung nährstoffarmer Lebensräume, Sicherung der Schutzgebiete - insbesondere Natura 2000, Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Vogelschutz, Reduktion der Populationsverluste durch Unfälle und menschliche Verfolgung sowie Förderung des vogelkundlichen Nachwuchses.
Recognizing individual faces is an important human ability that highly depends on experience. This is reflected in the so called other-race effect; adults are better at recognizing faces from their own ethnic group, while very young infants do not show this specialization yet. Two experiments examined whether 3-year-old children from two different cultural backgrounds show the other-race effect. In Experiment 1, German children (N = 41) were presented with a forced choice paradigm where they were asked to recognize female Caucasian or African faces. In Experiment 2, 3-year-olds from Cameroon (N = 66) participated in a similar task using the same stimulus material. In both cultures the other-race effect was present; children were better at recognizing individual faces from their own ethnic group. In addition, German children performed at a higher overall level of accuracy than Cameroonians. The results are discussed in relation to cultural aspects in particular.
The evolution and interrelationships of carnivorous squamates (mosasaurs, snakes, monitor lizards, Gila Monsters) are a contentious part of reptile systematics and go to the heart of conflict between morphological and molecular data in inferring evolutionary history. One of the best-preserved fossils in this motley grouping is “Saniwa” feisti Stritzke, 1983, represented by complete skeletons from the early-middle Eocene of Messel, Germany. We re-describe it on the basis of superficial examination, stereoradiography, and high-resolution X-ray computed tomography of new and published specimens. The scalation of the lizard is unique, consisting of small, keeled scales on the head (including a row of enlarged medial supraorbitals) and large, rhomboidal, keeled scales (invested by osteoderms) that covered the rest of the body. Two paired longitudinal rows of enlarged scales ran down the neck. The head was laterally compressed and box-shaped due to the presence of a strong canthal-temporal ridge; the limbs and tail were very long. Notable osteological features include: a toothed, strap-like vomer; septomaxilla with a long posterior process; palpebral with a long posterolateral process; a lacrimal boss and a single lacrimal foramen; a well-developed cultriform process of the parabasisphenoid; two hypoglossal (XII) foramina in addition to the vagus; a lack of resorption pits for replacement teeth; and possibly the presence of more than one wave of developing replacement teeth per locus. There are no osteological modifications suggestive of an intramandibular hinge, but postmortem displacement of the angular-prearticular-surangular complex in multiple specimens suggests that there might have been some degree of mobility in the lower jaw based on soft-tissue modifications. Using phylogenetic analyses on a data-set comprising 473 morphological characters and 46 DNA loci, we infer that a monophyletic Palaeovaranidae Georgalis, 2017, including Eosaniwa Haubold, 1977, lies on the stem of Varanidae Merrem, 1820, basal to various Cretaceous Mongolian taxa. We transfer feisti to the new genus Paranecrosaurus n. gen. Analysis of gut contents reveals only the second known specimen of the cryptozoic lizard Cryptolacerta hassiaca Müller, Hipsley, Head, Kardjilov, Hilger, Wuttke & Reisz, 2011, confirming a diet that was at least partly carnivorous; the preservation of the teeth of C. hassiaca suggests that the gastric physiology of Paranecrosaurus feisti (Stritzke, 1983) n. comb. had high acidity but low enzyme activity. Based on the foregoing and linear discriminant function analysis, we reconstruct P. feisti n. comb., as a powerful, widely roaming, faunivorous-carnivorous stem monitor lizard with a sensitive snout. If the molecular phylogeny of anguimorphs is correct, then many of the features shared by Helodermatidae Gray, 1837 and Varanidae must have arisen convergently, partly associated with diet. In that case, a reconciliation of morphological and molecular data would require the discovery of equally primitive fossils on the helodermatid stem.