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Um den Leser mit den notwendigsten Hintergrundinformationen zu Konfliktmanagement, dem Nahostkonflikt und deutscher Nahostpolitik zu versorgen, liefert das erste Kapitel eine kurze Darstellung sowohl deutscher Außenpolitik in der Region als auch des Nahostkonflikts an sich, ohne die ein Verständnis der nachfolgenden Ereignisse nur schwer auskommt. Neben der wirtschaftlichen Unterstützung der Region mussten sich die außenpolitischen Eliten fragen, ob die Rolle eines „Konfliktmanagers“ für die deutsche Außenpolitik im Rahmen der EG/EU angebracht wäre. Spätestens mit dem Ausbruch der Zweiten Intifada im September 2000 wurde die Dringlichkeit eines deutschen und europäischen Konfliktmanagements für den „Nahen“ Osten jedoch überdeutlich. Genau an diesem Punkt setzt die zentrale Frage der Untersuchung dieser Arbeit ein: Wie positionieren sich die deutschen außenpolitischen Eliten gegenüber dem Nahostkonflikt und in welcher Rolle sehen sie sich selber bei der Schlichtung bzw. dem Konfliktmanagement der Intifada? Um die Analyse der Fragestellung auf eine solide Datengrundlage zu stellen, wurden sowohl das Bulletin der Bundesregierung als auch die Plenarprotokolle des Deutschen Bundestages für die Zeiträume 1987 bis 1993 und 2000 bis 2005 ausgewählt und nach qualitativen Gesichtspunkten ausgewertet. Beide Quellen sollen Einsichten dahingehend liefern, wie die außenpolitischen Eliten nach außen (Bulletin) und nach innen (Plenarprotokolle) ihr Selbstbild kommunizieren. Die Entscheidung, nur mündliche Äußerungen in die Analyse mit einzubeziehen, fiel bewusst, da eine Vorabuntersuchung zeigte, dass schriftliche Verlautbarungen nur den größten gemeinsamen Nenner wiedergaben. Reden, auch wenn sie öffentlichen Charakter hatten, zeigten hingegen häufig die unterschiedlichen Positionen der Eliten. Als „außenpolitische Eliten“ im Sin-ne der Untersuchung gelten die Mitglieder Bundesregierung und hier insbesondere der Bundeskanzler, Außenminister, sowie Staatsminister/-sekretäre. Trotz seiner repräsentativen Funktion ist der Bundespräsident mit einbezogen worden. Als letzte sehr heterogene Akteursgruppe werden schließlich noch diejenigen Mitglieder der einzelnen Fraktionen im Bundestag untersucht, die sich zur Thematik äußern. In aller Regel setzt sich jene Gruppe aus den außenpolitischen Experten, Fraktions- und Parteivorsitzenden zusammen. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit soll nun sein, Rollen bzw. selbstdefinierte Rollenbilder herauszuarbeiten. Aus diesem Grund ist eine Einführung in die Rollentheorie und ihre Verwendung in der Außenpolitikforschung in Kapitel 2.1 und 2.2 unerlässlich. Dabei ist die genaue Unterscheidung zwischen Redner, den Adressaten der Rede, dem Umfeld und dem was gesagt bzw. kommuniziert wird, der konsensorientierten deutschen Nahostpolitik von großer Bedeutung. Aber auch der genauen Aufbereitung der beachtlichen Primärdaten muss Beachtung geschenkt werden. Um auch feine unterschiedliche Nuancen in den Reden aufzugreifen, soll mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse das Material gesichtet und die so gewonnene „Text-Essenz“ in eigens dafür entworfenen Kategorien verortet werden. Da der äußerst geringe Umfang an Sekundär-literatur zur Thematik keine passenden Kategorisierungen aufzeigen kann, soll sich die vorliegende Analyse durch eine induktive Vorgehensweise auszeichnen. Das bringt es mit sich, dass zu Beginn der Arbeit nur sehr vage Annahmen darüber angestellt werden können, ob und wenn ja wie sich das Selbstbild der außenpolitischen Eliten von der Ersten zur Zweiten Intifada verändert hat. Die qualitative Aufbereitung des Datenmaterials in Kapitel 3 und 4 wird an seinem Umfang gemessen, den Großteil der Arbeit ausmachen. Eine Gegenüberstellung der gewonnenen Rollenbilder zum Schluss der Arbeit in Kapitel 5 soll schließlich die Frage klären, inwiefern von Kontinuität oder Wandel deutscher Nahostpolitik gesprochen werden kann. Das besonders weite Feld des Konflikt-„Managements“ soll dabei bewusst als Teilgebiet der deutschen Nahostpolitik ins Zentrum der Untersuchung gestellt werden, da viele unter den außenpolitischen Eliten diskutierte Möglichkeiten der Konfliktschlichtung nachweislich auf diese Bezug nehmen. Damit sollte der Handlungsrahmen Deutschlands in der Region keineswegs überbewertet werden, sondern vielmehr den in den politischen Debatten geäußerten Formen des Engagements einen passenden Oberbegriff an die Seite gestellt werden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war - neben einer Einführung in die Evolutionspsychologie - Belege für eine evolutionär bedingte Partnerwahlpsychologie zu erbringen. Hierfür wurden Teile einiger zentraler Studien der evolutionären Psychologie repliziert und anhand eines webbasierten Bildschirmfragebogens eine geschlossene Onlinebefragung (N = 221; männlich = 72; weiblich = 149) durchgeführt. Neben allgemeinen evolutionspsychologischen Replikationen zu Partnerpräferenzen hinsichtlich langfristiger Beziehungen, wurden Befunde einer Studie zur Theorie der strukturellen Machtlosigkeit, die von vielen Wissenschaftlern als konkurrierender Erklärungsansatz für Partnerwahlpräferenzen betrachtet wird, geprüft. Hierzu wurden die Generationszugehörigkeit und das monatliche Nettoeinkommen der Probanden als relevante Einflussgrößen kontrolliert. Des weiteren sollte die Flexibilität der Präferenzen geprüft werden. Hierfür wurden den Versuchspersonen die Items zur Beurteilung von Partnereigenschaften sowohl für langfristige Partner, als auch für kurzfristige Partner vorgelegt. Es konnte konsistent zu den Originalstudien aufgezeigt werden, dass Frauen im Gegensatz zu Männern eher einen Partner bevorzugen, der älter ist als sie und Attribute besitzt, die darauf schließen lassen, dass er ihnen finanzielle und materielle Sicherheit bieten kann. Männer wünschen sich hingegen eher eine Partnerin, die jünger und attraktiv ist. Die Präferenzen erwiesen sich als vollkommen unabhängig vom monatlichen Nettoeinkommen der Befragten. Alterskohorteneffekte waren bei einigen Präferenzen vorhanden, z.B.: Toleranz einer vorherigen Ehe oder gegenüber Kindern des potentiellen Langzeitpartners. Viele Partnerwahlpräferenzen erwiesen sich als sehr stark Abhängig von der berücksichtigten Beziehungsdauer und deckten sich mit den evolutionären Hypothesen zur adaptiven Flexibilität. Sowohl Frauen als auch Männer gaben ihre Alterspräferenzen bezüglich älterer, bzw. jüngerer Partner fast vollkommen auf. Männer tolerierten bei kurzfristigen Beziehungen ältere Partnerinnen in fast dem gleichen Maß wie Frauen und Frauen tolerierten entsprechen jüngere Partner. Weiterhin legten Frauen ihre Wünsche bezüglich toleriertem Mindeststand und Bildung ab. Außerdem beschrieben sich hypothesengemäß Männer tendenziell und Frauen hochsignifikant als anspruchsvoller bezüglich der physischen Attraktivität bei kurzfristigen Affären.
Mein Beitrag zeichnet im ersten Teil die Theoreme der Soziologie nach. Bis in die siebziger Jahre - die Palette reicht von Talcott Parsons über Erving Goffman bis zu Rollenanalyse als kritische Soziologie, das sich zu Alfred Schütz bekennt, und darüber hinaus - kann man verschiedene Stränge der Argumentation unterscheiden, allesamt bemüht, zu sozialen Rollen bzw. der Rollenhaftigkeit des sozialen Lebens etwas zu sagen, und bei einigen außerdem, die (idealisierende) Typisierung ins Visier zu nehmen. Im zweiten Teil wird der Gang des Theaters in den letzten Jahrzehnten skizziert. Seit es kein Stück und kein Publikum – also keine Rollen – mehr geben soll, sondern ein Skript genügen und eine Performance ausreichen soll, hat sich eine Theaterkultur entwickelt, die mit Blick auf Rollenrepertoire und Aufführungspraxis sich durch Wissenschaft begründet oder selbst eine "angewandte Theaterwissenschaft" sein will. Im dritten Teil wird das Verhältnis zwischen Rollen und Theater angesprochen. Nun wird die Typisierung zum Thema: Denn die Gesellschaft und die Bühne haben gemeinsam, dass eine Typisierung stattfindet, wenn in den sozialen Rollen, die das Leben verkörpern, oder dem Leben, das auf der Bühne nachempfunden oder gelegentlich beschworen wird, zwischen den Protagonisten etwas geschieht. Die Gesellschaft und die Bühne - im Blick auf Typisierung und Theater - kann man unter die Perspektive eines Dritten stellen, das sowohl eine Methode der Wissenschaft als auch ein Vorgang des Alltags ist - das Verstehen.