The events of 1968/69 initiated a dispute between Adorno and Marcuse over the (alleged) separation of theory and praxis. While Marcuse “stood at the barricades” Adorno sought recluse in the “ivory tower”. Marcuse and German students perceived Adorno’s move as departure from fundamental postulates of critical theory as laid down in Horkheimer’s 1937 essay. Adorno died amidst the process of clarifying his differences with Marcuse and thus the “unlimited discussions” between the two remain unfinished. This paper sets to examine how both Marcuse and Adorno remained dedicated to the unity of theory and praxis, albeit in different ways. I argue that Adorno did not separate theory and praxis; instead, he perceived the gap between critical theory and concrete historical situation. Adorno rejected simple and unreflective translation of theory into praxis. Hence his attempt to recalibrate critical theory. Marcuse’s and Adorno’s differences lie in their different evaluation of the student movement and this (mis)evaluation was context related. My second argument is that Marcuse/Adorno disagreement is partly caused by the absence of the two from the concrete historical context.
The essay focuses on the impact of Marcuse’s Eros and Civilization in Germany in 1968. First, the essay discusses how Freud’s theory was used in the late twenties at the Institute for Social Research in Frankfurt. Then, it focuses on how certain of Adorno and Horkheimer’s ideas were developed in Eros and Civilization. Finally, it shows how Marcuse’s work became relevant for the intellectual development of the student movement in Germany.
In den Kämpfen vom Juni/Juli 1960 in Genua war der Dissens zur klassenversöhnlerischen und abwiegelnden Haltung der Italienischen Kommunistischen Partei (PCI) deutlich zu Tage getreten. Dabei waren Jugendliche als besonders militant aufgefallen. Die Medien nannten sie die "Jugendlichen mit den gestreiften Trikots". Die Bezeichnung machte deutlich, daß sie keine Arbeiter waren, zeugte aber auch von der Unfähigkeit, sie einzuordnen. Diese Generation von Jugendlichen war geprägt von einer Unzufriedenheit mit den rigiden Normender italienischen Nachkriegsgesellschaft. Die PCI war zwar auch für sie, in Ermangelung von Alternativen, der einzige Bezugspunkt. Doch ihre Vorstellungen standen im krassen Widerspruch zu der von der PCI propagierten Arbeitsmoral. Sie fanden sich ehr in der Haltung der aus Süditalien stammenden Arbeiter wieder. Allein von Ende der fünfziger bis Mitte der sechziger Jahre waren es nahezu anderthalb Millionen, die aus dem bäuerlichen Süden in den Norden auswanderten und ihren Platz am Band einnahmen. Für diese Massenarbeiter stellte sich Arbeit nicht wie von der PCI propagiert als "Befreiung" dar, sondern als Plackerei. ...
In Genua war bereits im Oktober 1969 die bewaffnete Gruppe "22. Oktober" als Reaktion auf die Kämpfe 1968/69 entstanden. Sie hatte die "Auslösung eines revolutionären Partisanenkrieges" zum Ziel. Um den Großverleger Feltrinelli bilden sich, kurz nach dem Mailänder Anschlag, die Partisanenaktionsgruppen GAP. Sie versuchen an die Tradition der Partisanen anzuknüpfen und vertreten ein klassisches Guerillakonzept. Im November 1970 entstehen die Roten Brigaden (BR) aus Teilen der Organisation "Proletarische Linke" und der Einheitsbasiskomitees (CUB) der Mailänder Fabriken. Sie sind vor allem bei Pirelli aktiv, greifen mit Anschlägen auf Autos von Abteilungscapos unterstützend in die Arbeiterkämpfe ein und agieren zunächst relativ offen. ...