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Hans-Georg Soldat rezensiert die 2001 im Suhrkamp Verlag erschiene Textsammlung "Rückseiten der Herrlichkeit. Texte und Kontexte" von Kurt Drawert. In einer Collage von Gedankenfetzen, nachträglichen Überlegungen, Beobachtungen, Reminiszenzen und Spekulationen verdichtet sich tatsächlich der Eindruck, Zeuge eines unbeschreiblichen Geschehens zu sein. Eine Meisterleistung, die in der neueren deutschen Literatur ziemlich einsam dastehen dürfte.
Es gibt Werke, die aufgrund der Verschiedenartigkeit und Unvereinbarkeit ihrer Inhalte schlechthin unvergleichbar sind, aber dennoch den Vergleich herausfordern. Das trifft auf Primo Levis Se questo è un uomo und Dantes Divina Commedia in hohem Maße zu. Sicherlich verbietet sich jeder notwendig relativierende Vergleich der nationalsozialistischen Verbrechen und des durch sie verursachten sinnlosen Leidens mit literarischen Vorlagen.
A partir de un poema póstumo de Paul Celan, el presente artículo analiza el dictum de Theodor W. Adorno sobre la imposibilidad de la lírica después de Auschwitz y busca determinar el impacto de tal proposición en la obra de Celan. Al mismo tiempo, indaga la recepción de la poesía de Celan en las ideas mismas de Adorno, particularmente en Negative Dialektik y Ästhetische Theorie. Por último, explora las paradojas de cualquier lenguaje poético que pretenda dar cuenta del Holocausto artísticamente.
Peter Weiss: Meine Ortschaft
(2000)
„Meine Ortschaft” - ein Possessivpronomen, ein nicht näher bezeichneter Punkt auf der Landkarte: „Ortschaft”, lesen wir im Universal-Duden, sei auch ein Synonym für „Gemeinde”. In der Tat, um eine sehr spezielle „Gemeinde” an einem sehr speziellen Ort geht es hier, um Auschwitz nämlich, oder präziser, um das, was zwanzig Jahre nach seiner Befreiung von dieser Todesfabrik übriggeblieben ist.
Überleben? : nach Auschwitz
(2011)
Es geht tatsächlich auch beim Nachdenken über 'Überleben' um Erfahrung und den Begriff der Erfahrung, einen qualitativen Begriff der Erfahrung, der ja in den Sozialwissenschaften immer wieder droht, aufgeweicht zu werden beziehungsweise diffundiert zu werden durch die Übermacht einer rein quantifizierbaren Empirie. Aber im Kern der Sozialforschung, gerade in ihrem kritischen Kern, steht die Kategorie der 'Erfahrung'. Erfahrung ist auch etwas, was über Personen vermittelt wird und vermittelt werden kann. Erfahrung kann auch die engen Grenzen überschreiten, die eine Aufklärung kennzeichnet, die sich bloß auf Texte bezieht. Erfahrung kann diese Grenzen überwinden. Auch die Enge kann überwunden werden, dass nur das mitgeteilt und auch verstanden werden kann, was individuell erlebt worden ist und in der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Subjekten überschritten werden kann. Zwar haben Horkheimer und Adorno immer einen Schrecken gehabt, wenn sie das Wort 'Kommunikation' gehört haben, aber hier geht es auch tatsächlich um eine Überschreitung, eine Überschreitung der Grenzen des Individuums.
[Anna Chiarloni] scheint, daß solche Gedichte aus dem Bedürfnis entstanden sind, erneut an eine fortschrittliche Tradition anzuknüpfen. In der Tat ist Müller jetzt viel näher bei Bertolt Brecht und Peter Weiß angesiedelt, als bei Wagner oder Nietzsche. Hier ist keine Ideologie der Vergeblichkeit, keine Selbstabdankung zu spüren. Im Gegenteil verwendet der Dichter seine eigene Biographie - im Gedicht 'SEIFE IN BEYREUTH' die Struktur des persönlichen Gedächtnisses - um eine entschiedene (marxistische) Interpretation des Phänomens Auschwitz zu behaupten. Das robuste "Jetzt weiß ich" der 16. Zeile stammt aus der Überzeugung, daß seine individuelle Erfahrung Geltung für das besitzt, was mit Begriffen wie "kollektives" oder "historisches Gedächtnis" umschrieben wird. Gleichzeitig artikuliert Müller provokativ seine Unzugehörigkeit zu einer Welt, die das Nachleben des Faschismus zu lange geduldet hat. Hier will er keinen intellektuellen Wohnsitz haben. So wirkt der Text als Sicherung seiner eigenen historischen Identität.
Український переклад роботи німецького філософа-неомарксиста Теодора Адорно «Виховання після Аушвіца» присвячений 75-тій річниці визволення в’язнів нацистського концентраційного табору Аушвіц. У цій роботі, яку Теодор Адорно зачитав як доповідь на Гесенському радіо 18-го квітня 1966 року, була продовжена попередня тема особливого значення – плекання в посттоталітарному суспільстві нової, антиідеологічної освіти як засобу гуманістичного виховного впливу на нього. Теодор Адорно запропонував своїм слухачам убачати як гуманістичну потребу для посттоталітарного суспільства поширення в його культурному просторі через освіту особистого розуміння кожною людиною власної провини за трагедію Аушвіца. На переконання філософа, у такий спосіб уможливлюється відновлення цивілізованости співбуття людини та суспільства, а також це унеможливить повторення жахіть концентраційного табору Аушвіц. Иншим чинником, що має не допустити повернення злочинів Аушвіца, Теодор Адорно назвав наявність знання про ґенезу авторитарного характеру, який є соціально-психологічною причиною страждань безневинних людей. Розглянувши соціокультурні та антропологічні чинники виникнення авторитарного характеру, Адорно визначив безсумнівну психологічну залежність носіїв маніпулятивного характеру від авторитарної влади. Витоки останньої німецький філософ знаходить в наявному стані европейської культури як такої, що втратила духовну енерґію, потрібну для власних перетворень. Відповідно до своїх основних філософсько-освітніх переконань, Адорно постулював нову освіту як антиідеологічне просвітництво, як знання, яке виховує насамперед політично обізнаного молодого громадянина, як дієвий засіб, що перешкоджає поверненню авторитарної влади, а отже й повторенню Аушвіца.