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In Tenkodogo, Burkina Faso, bietet sich gegenwärtig noch Gelegenheit, die Schlachtung von Rindern sowohl im sakralen als auch im profanen Kontext beobachten zu können. Diese Situation ist Moment einer Veränderung, nämlich der Verlagerung von der Schlachtung im rituellen zur Schlachtung im gewerblichen Rahmen. Am Hof des traditionellen Herrschers von Tenkodogo werden immer weniger Stiere während der rituellen Feste eines Jahres an den Gräbern der Ahnen geopfert. Immer mehr Rinder werden täglich auf dem modernen Schlachthof von Tenkodogo vermarktet. Sowohl im sakralen (rituellen) als auch im profanen (gewerblichen) Zusammenhang werden die Tiere geschlachtet, d.h. getötet, gehäutet, ausgenommen und grob zerteilt. In beiden Fällen führt dies dazu, daß die Körperteile der geschlachteten Rinder zum größten Teil vom Menschen verbraucht, d.h. klein zerteilt, verteilt, zubereitet und verzehrt werden. Beides, sakrale wie profane Schlachtung, dient der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch (Fleisch verstanden als Sammelbegriff für alle essbaren Bestandteile eines Tierkörpers, d.h. Muskel, Fett, Blut, Organe, Sehnen/Knorpel, Knochen/Knochenmark und Haut). Daneben spielen auch andere Ziele eine Rolle, etwa die Gabe an die Ahnen oder der Lebensunterhalt der gewerblichen Fleischer. Dennoch kann man, aufgrund der fundamentalen Bedeutung der Ernährung für den Menschen, zu Recht davon ausgehen, daß die vorrangige Funktion sakraler und profaner Schlachtung in der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch besteht. Im Folgenden sollen sowohl ideelle Zusammenhänge als auch handwerkliche Methoden sowie die Verteilungssysteme im Rahmen beider Bereiche beschrieben und verglichen werden.
Vom Menschen stark beeinflußte Gehölzbestände werden in der Vegetationskunde zur begrifflichen Unterscheidung von wenig beeinflußten Wäldern als Forste bezeichnet. Hierbei bleibt die Anwendung des Begriffes in der Regel auf künstlich angelegte Bestände der Holzwirtschaft beschränkt, wobei die Differenzierung von Wald und Forst meist auf einer unklaren Abgrenzung beruht.
Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage einer Definition des Vegetationsbegriffes erörtert, inwieweit gepflanzte bzw. stark vom Menschen beeinflußte Gehölzbestände zur Vegetation zu rechnen sind. Unter Einbeziehung von naturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Gesichtspunkten werden hier Gehölzbestände der Kategorie Forst zugerechnet, wenn die Artenverbindung der Baumschicht und/oder der übrigen Schichten durch erhebliche direkte oder indirekte menschliche Beeinflussung gegenüber anthropogen wenig beeinflußten Beständen an vergleichbarem Standort stark verändert ist. Als wesentliche Merkmale von Forsten werden deren Entstehung und Erhaltung aufgrund menschlicher Kulturtätigkeit und Unterschiede im Stoffhaushalt und in der Struktur im Vergleich zu wenig beeinflußten Wäldern genannt.
Insbesondere bei der floristisch-vegetationskundlichen Gliederung und Nomenklatur wird eine Unterscheidung von naturwissenschaftlicher und kulturgeschichtlicher Betrachtungsweise vorgeschlagen. So lassen sich z.B. anthropogene Fichtenreinbestände in ursprünglich nicht von dieser Baumart besiedelten Gebieten mit einer eigenständigen Artenkombination pflanzensoziologisch als "-Piceetum" fassen, während diese Bestände unter kulturhistorischen Gesichtspunkten mit der Bezeichnung "-Culto-Piceetum" als Anpflanzungen charakterisiert werden können.
Das Waldviertel ist der südöstliche Ausläufer des zentraleuropäischen Mittelgebirges. Der geologische Untergrund besteht aus Granit und Gneisen. 350 Aufnahmen wurden nach der Methode von BRAUN-BLANQUET in Quellfluren und Quellmooren sowie in den eng verzahnten Übergangsbereichen erhoben. Diese Aufnahmen wurden unter Verwendung von numerischen Klassifikations- und Ordinationsmethoden analysiert. Die Bestände wurden 20 Assoziationen zugeordnet, 8 Subassoziationen wurden neu benannt. Die räumliche und zeitliche Veränderung der Vegetation unter dem Einfluss von Meliorationsmaßnahmen wird diskutiert.
Während über Flora und Vegetation der Wälder, Savannen und Äcker Westafrikas zahlreiche Veröffentlichungen vorliegen, hat man sich mit der ruderalen Flora und Vegetation der Siedlungen bisher nur wenig beschäftigt. Im Rahmen der Forschungen des SFB 268 wurde daher in zwei Ortschaften von Burkina Faso eine Bestandsaufnahme der spontan im Siedlungsbereich und in seiner engeren Umgebung an Ruderalstandorten auftretenden Pflanzenarten durchgeführt, wobei, gemäß den Zielen des SFB 268, auf eine interdisziplinäre Relevanz der Ergebnisse Wert gelegt wurde. Daher standen die Fragen nach der Nutzung der Spontanflora durch die Bevölkerung im Vordergrund des Interesses. In der vorliegenden Arbeit wird über die für die menschliche Ernährung genutzten krautigen Wildpflanzen des Siedlungsbereiches berichtet.
In den letzten fünf Jahrzehnten kann man ein deutlich wachsendes Forschungsinteresse am Schlußmodus der Abduktion feststellen, der für Charles S. Peirce der "erste Schritt" des Schlußfolgems und Interpretierens war. So unterschiedliche Fachgebiete wie Philosophie, Wissenschaftstheorie, Soziologie, Unguistik, Literaturwissenschaft, Semiotik sowie neuerdings die Künstliche-Intelligenz-Forschung versuchen in zunehmendem Maße mit Bezug auf abduktives Folgem die Möglichkeiten einer Reformulierung ihrer einzelwissenschaftlichen Problemzusammenhänge zu nutzen. Vielleicht könnte man sogar von einer "abduktiven Wende" des Denkens sprechen. Dabei zeigt sich, daß die Erforschung der Abduktion auf einzigartige Weise Gelegenheit bietet, unter einem einheitlichen Aspekt interdisziplinär zu arbeiten.
Politik und Sprachverlust : die Rache der Prinzessin Gimbi und der Niedergang des Dorfes Numudara
(1995)
Das Dorf Numudara (Burkina Faso) liegt ca. 25 km südwestlich von Bobo-Dioulasso am Rand der Falaise von Banfora und zählt heute ca. 3000 Einwohner, größtenteils Tyefo, deren "Hauptstadt" Numudara war und ist. Heute umfaßt die Ethnie der Tyefo noch etwa 21000 Personen, die sich zwar ihrer "Identität" als Tyefo durchaus bewußt sind, aber im Gegensatz zu anderen ebenfalls kleinen Ethnien des südwestlichen Burkina Faso "ihre" Sprache, das Tyefo, weitgehend aufgegeben haben und die regionale Verkehrssprache Dyula sprechen. Als Grund dafür wird vermutet (die Tyefo selbst haben zu diesem Thema keine Meinung), daß die Tyefo so sehr unter der Verfolgung Samori Turés, dem nicht eben friedlichen Eroberer vom Ende des letzten Jahrhunderts, gelitten haben, daß sie ihre Sprache aufgaben, um nicht als Tyefo identifiziert zu werden.
Aus einem 815 cm langen Bohrprofil, das AVERDIECK (1.c.) aus den "Grundlosen" bei Höxter (Westfalen) geborgen hatte, wurden aus den oberen 7 m 20 Proben mit Hilfe der Radiokohlenstoff-Methode absolut datiert. Ein Teil der Ablagerungen ergab ein im Vergleich zu den darunterliegenden Schichten zu hohes Alter, was auf die Beimengung allochthonen Materials zurückzuführen ist. Die übrigen 14C-Daten dienen zur zeitlichen Einordnung des von AVERDIECK erstellten Pollendiagramms und zeigen, dass einige Grenzen von Pollenzonen im Wesertal mehrere Jahrhunderte früher liegen als in der Norddeutschen Tiefebene.
Ich werde im folgenden einige Überlegungen zur konzeptuellen und semantischen Struktur von Numeralkonstruktionen im Deutschen anstellen, in deren Rahmen ich sowohl die Repräsentation von Zahlen und die Modellierung von Numeralkonstruktionen diskutieren als auch einige Aspekte der Schnittstelle Syntax-Semantik erhellen will. Ich führe meine Untersuchung im Rahmen des „Zwei-Ebenen-Modells“ der Semantik durch (vgl. Bierwisch 1983;1987;1988; Lang 1987; Zimmermann 1987; 1992), nehme also neben dem semantischen System SEM ein autonomes konzeptuelles System CS an, das „die mentale Form dessen, was durch sprachliche Äußerungen wiedergegeben wird, [determiniert]“ (Bierwisch 1987:6).
Vom 26.-28. Mai kamen Fledermausforscher aus 13 europäischen Ländern im Umweltbildungszentrum Saale-Unstrut e.V. in Nebra zusammen, um in einem Workshop die Situation der Hufeisennasen zu erörtern. Nur aus wenigen Ländern konnte über eine langfristig gesicherte oder gar zunehmende Bestandsentwicklung bei der Kleinen oder der Großen Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros, R. ferrumequinum) berichtet werden.