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Um Unterricht durch digitale Medien lernwirksam gestalten zu können, sollten Lehrkräfte über die notwendigen Kompetenzen für einen didaktisch angemessenen und reflektieren Einsatz von Technologien verfügen. Neben der Verbesserung der technischen Infrastruktur an Schulen ist es daher notwendig, Lehrkräfte bei ihrer Professionalisierung zu unterstützen. Lehrkräfte an deutschen Schulen zeigen allerdings eine eher zurückhaltende Teilnahme an Fortbildungsangeboten zu digitalen Themen, was auf eine fehlende Passung zu den realen Bedarfen hinweisen kann. Der vorliegende Beitrag widmet sich daher Präferenzen von Lehrkräften zu Inhalten und Gestaltungsmerkmalen von Fortbildungen zu digitalen Medien und berichtet dazu Ergebnisse einer Befragung von Gymnasiallehrkräften (N = 238). Um möglichst zielgruppenspezifische Ergebnisse zu erhalten, wurden über eine latente Profilanalyse mit Personenmerkmalen (technologisches und technologisch-pädagogisches Wissen, Selbstwirksamkeit, Mediennutzung) drei Profile identifiziert und im Hinblick auf ihre Präferenzen verglichen. Die Ergebnisse weisen auf eine Vielfalt an thematischen Wünschen sowie auf die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Gestaltung von Fortbildungen hin. Abschließend werden zusammenfassende Empfehlungen zur Gestaltung von Lehrkräftefortbildungen zu digitalen Medien formuliert.
Im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Qualitätspakt Lehre" hat die Goethe-Universität Frankfurt erfolgreich das Programm "Starker Start ins Studium" eingeworben. Dadurch verfügt das Institut für Psychologie nun über die personellen Möglichkeiten, die fachliche und soziale Integration neuer Psychologiestudierender im sechssemestrigen Bachelorstudiengang Psychologie zu verbessern. Hierzu wurden zwei obligate je zweisemestrige Lehrmodule entwickelt. In dem vorliegenden Beitrag wird das übergeordnete Lehrkonzept beschrieben und dessen Implementierung im Fach Psychologie als Praxisbeispiel illustriert.
Verständnisvolle Dozenten haben weniger Fachwissen : Wirkungen der sprachlichen Anpassung an Laien
(2012)
In der Interaktion mit Studierenden ist schriftliche Online-Kommunikation ein wichtiges Arbeitsmedium für jeden Lehrenden geworden. Die Interaktionspartner haben dabei für ihre Urteilsbildung über den jeweils anderen ausschließlich den geschriebenen Text mit seinen lexikalen und grammatikalischen Merkmalen zur Verfügung. Das Ausmaß der lexikalen Anpassung an die Wortwahl eines Studierenden kann daher einen Einfluss auf die studentische Bewertung ihrer Dozenten hinsichtlich unterschiedlicher Persönlichkeitseigenschaften haben. In der vorliegenden Studie beurteilten Studierende jeweils zwei Dozenten hinsichtlich Verständnis, Gewissenhaftigkeit und Intellekt (IPIP, Goldberg, Johnson, Eber et al., 2006) auf Grundlage einer Emailkommunikation. Der Grad der lexikalen Anpassung der Lehrenden wurde dabei variiert. Es zeigte sich, dass Studierende Dozenten mit umgangssprachlicher Wortwahl als verständnisvoller, gewissenhafter aber tendenziell weniger wissend einschätzen.
Ziel dieser Arbeit war es, zu prüfen, in welcher Art und Weise Kinder mentale Repräsentationen beim Lesen von Texten konstruieren. Ausgangspunkt der Konzeption dieser Arbeit war das Konstruktions-Integrations-Modell von Kintsch, das zu den am meisten rezipierten Textverstehensmodellen zählt. Ein zentraler Aspekt dieses Modells ist die Annahme der simultanen Speicherung von Textmaterial auf drei hierarchisch voneinander verschiedenen Ebenen mentaler Repräsentation. Genauer sind dies eine Oberflächenrepräsentation, in welcher der genaue Wortlaut und die exakte Struktur eines Textes abgebildet wird, eine propositionale Repräsentation, welche die im Text enthaltene Bedeutung wiedergibt, und schließlich die tiefste Art der Verarbeitung, das Situationsmodell. Hier wird die Textinformation mit relevantem Weltwissen verknüpft wird. Trotz der großen Akzeptanz des Modells und seiner Bedeutung im Bereich auch schulischer Textverstehensforschung, liegen Aussagen zu differentiellen Effekten nur in sehr begrenztem Umfang vor. Erste Hinweise auf entwicklungsabhängige Unterschiede, wie auch Unterschiede in Abhängigkeit von Eigenschaften der Person oder des Textes selbst liegen vor, bedürfen aber einer Erweiterung und erneuter Prüfung um zu einem stabilen und kohärenten Bild interindividueller Unterschiede zu gelangen. Die vorliegende Arbeit untersuchte drei Fragestellungen. Die erste Fragestellung bezog sich auf eine entwicklungsabhängige Veränderung in der relativen Nutzung der einzelnen Ebenen. Die zweite Fragestellung umfasste angenommene Effekte eines Zeitverlaufs auf die Stärke der Repräsentationen sowie die Möglichkeit einer Beeinflussung dieser Veränderungen durch den Einsatz einer behaltensfördernden Instruktion. Die dritte Fragestellung bezog sich auf den Effekt einer Auswahl personenbezogener Variablen auf die Ausprägung der Repräsentationsebenen. Insgesamt wurden die Fragestellungen mit zwei unterschiedlichen Textsorten, einem narrativen Text und einem Sachtext geprüft, um Unterschiede aufzudecken, die sich aus der Verarbeitung unterschiedlicher Textgenres ergeben. Die Fragestellungen wurden in einer Hauptuntersuchung geprüft. Zwei Vorstudien (Vorstudie 1: N = 56; Vorstudie 2: N = 133) dienten der Materialentwicklung und Erprobung erster Zusammenhänge. An der Hauptstudie nahmen 418 Schüler dritter, vierter und fünfter Jahrgangsstufen teil. Die Ergebnisse zeigten insgesamt eine Präferenz der situativen Repräsentation mit nur geringen altersabhängige Veränderungen. Auf eine Oberflächenrepräsentation ließ sich aufgrund der Ergebnisse nur bei einer Teilstichprobe der Viertklässler schließen. Insgesamt fiel es den Schülern erwartungsgemäß leichter, ein Situationsmodell für den narrativen Text im Vergleich zum Sachtext aufzubauen. Dieser Vorteil blieb auch über Zeitintervalle von 20 Minuten bzw. drei Tagen stabil, während sich eine erwartete Veränderung innerhalb der Ebenen nicht abbildete. Von erneutem Lesen konnten die Kinder kurzfristig für den Aufbau aller Ebenen beim Bearbeiten des Sachtextes profitieren. Als ein Prädiktor, der die Ausprägung der situationalen Ebene neben der Textsorte vorhersagen konnte, war der Wortschatz der Kinder. Allgemeine Leseverständiskompetenz zeigte positive Zusammenhänge zur propositionalen Verarbeitungsebene.