Refine
Document Type
- Article (4)
Language
- German (4) (remove)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Felsen haben wegen ihrer besonderen landschaftsprägenden Bedeutung schon früh die Aufmerksamkeit des Menschen auf sich gezogen, und eine Fülle geschichtsträchtiger und kultureller Zentren des Menschen befinden sich bis heute an und um Felsen. Felsen sind aber auch Extremstandorte und die hier lebenden Tiere und Pflanzen vielfach hochangepaßte Spezialisten. Im Rahmen der Umsetzung der FFH-Richtlinie ihrer Bedeutung als Lebensraum vieler seltener und zum Teil bedrohter Arten Rechnung getragen. Im Folgenden werden neben typischen Farn- und Blütenpflanzen auch einige Moose und Flechten vorgestellt. Da die meisten Moos- und Flechtenarten keine deutschen Namen tragen, werden die botanischen Namen verwendet.
Der Lebensraumtyp Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder der FFH-Richtlinie umfasst Fließgewässer begleitende Wälder unterschiedlicher Ausprägung. Vom Lebensraum Aue und von Auenwäldern spricht man, soweit zumindest Spitzenhochwasser reichen. So unterschiedlich sie in ihrem Erscheinungsbild und in ihrer Artenzusammensetzung auch sind, so sind sie doch sämtlich vom fließenden Wasser als wichtigstem Standortfaktor geprägt. Klimaverhältnisse treten dem gegenüber in den Hintergrund. Auenwälder gibt es in mehreren Klimazonen mit ähnlicher Artenzusammensetzung; man spricht deshalb auch von azonaler Vegetation (ELLENBERG 1996). Bei dem nach der FFH-Richtlinie prioritär geschütztem Lebensraumtyp handelt es sich nicht um die Erlenreihen, die zahllose Bäche, Vorfluter und Gräben in Nordrhein- Westfalen begleiten, oder die vereinzelten Weiden an Fließgewässern. Vielmehr sind dies nicht genutzte Waldstreifen, die in einen Waldbestand eingebettet sind, also das natürliche Gefüge von Gewässer, Gewässersaum, Waldsaum und Wald aufweisen.
Um die ehemals großen zusammenhängenden Magerrasenflächen (vgl. Abb. 5) in ihrer typischen Ausprägung (lückig, kurzrasig) wiederherzustellen, wird seit 1988 auf dem Räuschenberg im Rahmen des Mittelgebirgsprogramms wieder eine Beweidung mit Schafen, zeitweise mit beigemischten Ziegen, durchgeführt. Die Anzahl der Tiere pro Beweidungsjahr variiert dabei zwischen 160 (1999) bis maximal 360 (1989) und lag in den letzten Jahren bei etwa 200 Tieren. Begleitend zu den Beweidungen kam es zu umfangreichen Entbuschungsmaßnahmen, die bis heute zusammen mit der Beseitigung von Stockausschlägen nahezu jährlich auf jeweils alternierenden Teilflächen durchgeführt werden. Durch die Pflegemaßnahmen haben sich die Magerrasenflächen wieder auf die ehemals verbuschten Flächen ausdehnen können. Einzelne, wertbestimmende Pflanzenarten, darunter auch einige Orchideenarten konnten sich daraufhin wieder ausbreiten.
Buchenwälder gehören zu den auffälligsten und häufigsten Lebensräumen Deutschlands
und sind z.B. als klassischer Hallenbuchenwald praktisch jedem bekannt. Der erste
Eindruck dieser Wälder vermittelt oft das etwas monotone Bild eines einheitlichen, nur aus
einer Baumart aufgebauten Waldes mit nur schwach und artenarm entwickelter Kraut- und
Strauchschicht. Trotz der relativen Artenarmut gehören Buchenwälder zu den
vegetationskundlichen Besonderheiten Deutschlands. Die Rotbuche (Fagus sylvatica)
besitzt ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt in Mitteleuropa (Abb.1). Außerhalb
Europas kommen „Buchenwälder“ nur noch im südlichen Südamerika und auf Neuseeland
vor; dort sind allerdings die Südbuchen (Nothofagus spp.) anstatt der bei uns heimischen
Rotbuche bestandsbildend.