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Drei paradigmatische empfindsame Romane – Gellerts "Das Leben der Schwedischen Gräfinn von G***", Sophie von La Roches "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" und Goethes "Werther" – werden darauf hin befragt, was sich ihnen hinsichtlich der diskursiven Struktur der Empfindsamkeit ablesen läßt. Dabei werden, aufbauend auf Foucaults Bestimmungen, ein starker und ein schwacher Diskursbegriff unterschieden: Kriterium der Unterscheidung ist, ob eine "Formation" sich selbst als Diskurs organisiert oder ob sie nur (nachträglich) als Diskurs beschrieben werden kann. Mit Hilfe dieser Differenz läßt sich eine signifikante, notwendige Entwicklung der Empfindsamkeit nachweisen, die die drei Romane auf unterschiedliche Weise reflektieren.
Folgender Aufsatz basiert auf [...]einem Vortrag "Cornelia und ihre Liebschaft", der am 26. August 1999 im früheren Emmendinger Wohnhaus ("Schlosserhaus") der Schwester Johann Wolfgang Goethes gehalten wurde. Organisation: Kulturamt der Stadt Emmendingen anlässlich des 250. Geburtstags des Dichters. Nach einer kurzen biographischen Übersicht, stehen folgende Überlegungen im Mittelpunkt dieser Arbeit: 1. soll verdeutlicht werden, woher Cornelia Goethes Männer - und Frauenideale stammen 2. wie Cornelia ihre Welt vergeblich nach diesen Idealen zu modellieren versuchte und 3. soll auf eine interessante, von der Forschung bis dahin wenig beachtete weibliche Figur im Leben Cornelias aufmerksam gemacht werden: Sophie von La Roche. Die Erstpublikation enthält einige vergleichende Betrachtungen (auf Portugiesisch) über D. Leonor de Almeida, Marquesa de Alorna, die im selben Jahr wie Cornelia Goethe geboren wurde, den Grafen von Oeynhausen heiratete und in Portugal als Dichterin und Übersetzerin unter dem Namen "Alcipe" Berühmtheit erlangte. Ein Erfolg und eine Art der Selbstverwirklichung, die Goethes Schwester versagt blieben. Während Sophie von La Roches und Alcipes Werke durch Wieland, bzw. Filinto Elysio, Anerkennung fanden und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden, blieben Cornelia Goethes schriftstellerische Ambitionen im Versuchsstadium stecken.