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Die Entwicklung der Kulturlandschaft auf der Querfurt-Merseburger Platte seit dem Mittelalter
(2002)
Durch die Entwicklung der Produktivkräfte im 19.Jh. und besonders durch die Intensivierung der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jh. erreichte die Dynamik der Landschaftsveränderungen auch im Agrarraum ein sehr hohes Tempo. Um die Veränderungen der Kulturlandschaft als historischen Prozess zu begreifen und Spezifika der regionalen Entwicklung bei räumlichen Planungen berücksichtigen zu können, werden in Deutschland seit etlichen Jahren Untersuchungen zur historischen Landnutzung mit umweltrelevanter Zielsetzung durchgeführt. Während bei den meisten naturschutzbezogenen planungsrelevanten historischen Studien Landschaften bearbeitet wurden, die eine besondere Bedeutung für den Naturschutz besitzen, handelt es sich im Fall der Querfurt-Merseburger Platte um ein strukturarmes Agrarintensivgebiet mit Böden höchster Bonität innerhalb des mitteldeutschen Schwarzerdegebietes.
Das beschriebene Gebiet umfasst eine Fläche von 282 km2 und stellt als Ausschnitt des subherzynen Schwarzerdegebietes einen relativ homogenen Raum im südlichen Sachsen-Anhalt dar. Es umfasst den größten Teil der im Landschaftsprogramm von Sachsen-Anhalt als „Querfurter Platte“ bezeichneten Landschaftseinheit (Ministerium für Umwelt- und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt 1994). Aus geologischer Sicht ist das Untersuchungsgebiet zweigeteilt. An die durch Muschelkalk geprägte "Querfurter Mulde" in der Westhälfte schließt sich östlich die "Merseburger Buntsandsteinplatte" an. Die Grenze zwischen beiden Einheiten verläuft in N-S-Richtung in etwa parallel zu der vor der Bildung des Landkreises Merseburg-Querfurt existierenden Kreisgrenze zwischen Langeneichstädt und Schafstädt. Deshalb wird vom Verfasser der Begriff der "Querfurt-Merseburger Platte" verwendet.