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Forschungsarbeiten sowohl zum IT-Zweig als Leitbranche der Digitalisierung als auch zur gesundheitsfördernden Gestaltung neuer Arbeitswelten haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Die von der Digitalisierung ausgehenden Veränderungen sind in der Arbeitswelt allgegenwärtig. Trotz einer anfänglichen Humanisierungsvermutung mit Blick auf hoch qualifizierte Wissensarbeit in flexiblen Arbeitsstrukturen zeigen neue Forschungsergebnisse eine Zunahme gesundheitlicher Belastungen in der IT-Branche. Diese Belastungskonstellation erfordert neue Gestaltungsansätze zur Gesundheitsbildung, weil flexibel arbeitende Beschäftigte mit bestehenden klassischen Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung schwer oder gar nicht zu erreichen sind.
Ziel der Arbeit ist die lösungsorientierte Erstellung eines branchen- und online-basierten Präventionskonzepts für alle IT-Beschäftigte. Basierend auf dem Modell der Salutogenese wird ein Training entwickelt, das sich auf die Stärkung von personalen, organisationalen und sozialen Gesundheitsressourcen fokussiert.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit, die der Kategorie der didaktischen Entwicklungsforschung (Johannes Weinberg) zuzuordnen ist, steht die Konzeption und Entwicklung eines Lernprogramms. Als Rahmenmodell dient die gestaltungsorientierte Mediendidaktik unter Berücksichtigung didaktischer Eckpunkte. Das Online-Lernangebot ist in acht Lerneinheiten aufgeteilt. Es werden Lerninhalte zum Arbeits- und Gesundheitsschutz mediendidaktisch aufbereitet und den IT-Beschäftigten und Führungskräften auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt. (Eine ursprünglich angedachte Wirkungsmessung der Implementierung des Lernprogramms im Betrieb konnte pandemiebedingt nicht durchgeführt werden.)
Die weiterbildungsbezogene, betriebs- sowie organisationspädagogische Überlegungen aufgreifende Konzeption ist ein wichtiger Baustein im Rahmen einer Gesamtstrategie des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die präsentierten Handlungshilfen und elektronische Unterweisungen sind auf andere Branchen übertragbar.
Die erstellte Lernumgebung ist kein finales „Produkt“, sondern ein kontinuierlich zu optimierendes Entwicklungsvorhaben, was neben einer noch durchzuführenden Evaluation weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Gesundheit in der digital vernetzten Arbeitswelt eröffnet, um das Thema Gesundheitsbildung verstärkt in den betrieblichen Alltag zu integrieren.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, narrative Identitätsformationen jüdischer Jugendliche in Deutschland zu rekonstruieren. Aufgrund der Analyse des empirischen Materials und anhand des erwähnten Forschungsinteresses wurden in der Arbeit drei unterschiedliche – dennoch zueinander in Beziehung stehende – zentrale Typologien der narrativen Identität jüdischer Jugendlicher erarbeitet.46 Während sich die erste Typologie allein auf die Migrationserfahrung beschränkt, werden in der zweiten und dritten Typologie beide – zugewanderte und ‚alteingesessene‘ – Befragtengruppen in den Blick genommen: (i) Typologie der Akkulturationsnarrative, die der Frage nach der Auseinandersetzung der zugewanderten Jugendlichen mit kulturellen Vorstellungen und Vorbildern im Verlauf des Migrationsprozesses nachgeht. (ii) Typologie der Identitätsentwicklung im Spannungsfeld des Mehrheits-Minderheits-Verhältnisses, welche die Bedeutung der Fähigkeit zur Rollendistanzierung und Ambiguitätstoleranz in der Interaktion mit der Mehrheitsgesellschaft untersucht. (iii) Typologie der jüdischen, religiösen und ethnischen Sozialisation, die danach fragt, woran die Jugendlichen ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Kollektiv festmachen und welche Identitätsentwürfe sich dabei feststellen lassen. ....
Die Arbeit befasst sich auf dem Weg einer qualitativ empirischen Studie mit dem Thema „informelles Lernen“. Im Mittelpunkt steht die Erforschung der unterschiedlichen Phänomene informellen Lernens – der Lerninhalte, -formen und -modalitäten sowie die Bedeutung des Kontextes für diese Lernform. Darüber hinaus wird auf einer theoretischen Ebene eine Auseinandersetzung mit dem Diskurs um das informelle Lernen angestrebt. Neben einem Literaturbericht – dessen Ergebnis die theoretische wie empirische Unterbelichtung des informellen Lernens ist – wird nach einem systematischen Verständnis vom Lernen in informellen Kontexten gesucht. Im Fokus der Arbeit liegt aber die empirische Befassung mit dem Phänomen des informellen Lernens. Zu diesem Zweck wurden – verortet im Kontext eines kommunalen Wildtiermanagementprojektes – zweistufige Interviews sowie teilnehmende Beobachtungen durchgeführt und analysiert. Auf Basis dieser empirischen Daten konnten unterschiedliche Lernergebnisse und -formen informellen Lernens sowie unterschiedliche lernrelevante (Kontext-)Faktoren rekonstruiert werden. Darüber wurden spezifische Merkmale und Besonderheiten des Lernens in informellen Kontexten erarbeitet.
Schlusswort Ziel der Arbeit war es, mit Hilfe des gegenstandsbezogenen Ansatzes der Grounded Theory ein Modell zu entwickeln, das die konstitutiven bzw. essentiellen Momente und Dimensionen der Berufswahlberatung darzu-stellen vermag und das als Systematik für Praktiken zur der Umsetzung dienen kann. Durch die mikroanalytische Untersuchung konnten vielfältige Aktivitäten der Akteure erfasst werden, die auf spezifische Anforderungen der Berufswahlberatung und auf Kunstfertigkeiten der Professionellen schließen ließen. Die untersuchten Berufsberatungsgespräche brachten zum Vorschein, welche Schwierigkeiten ein autonomes Berufswahlentscheiden für den Heranwachsenden bedeuten kann. Diese Schwierigkeiten, aber auch die Fraktionierung des Klientels sowie der produktive Umgang mit involvierten Pädagogisch-Professionellen können als die zentralen Herausforderungen, die das Handlungsfeld Berufswahlberatung an die professionellen Berater stellt, angesehen werden. In Anbetracht der gesellschaftlichen Bedeutung von Berufswahl und der diffizilen Aufgabe, eine produktive Berufsberatung hervorzubringen, mutet die gegenwärtige begriffliche Verfremdung der Berufswahlberatung als sog. Vermittlungsgespräch abstrus und unverständlich an. Die damit zum Ausdruck kommende Missachtung des bei der Realisierung einer Berufslaufbahn zentralen Aspekts des autonomen Berufswahlentscheidens muss wohl auf die zunehmende Knappheit von adäquaten Arbeits- und Ausbildungsplätzen zurückgeführt werden, die nicht nur objektiv den Entscheidungsspielraum vieler Heranwachsenden einschränkt, sondern auch antiliberale Stimmung hervorruft. Um so wichtiger erscheint es, dass durch erziehungswissenschaftliche Forschung pädagogisch arbeitende Professionelle unterstützt werden, damit diese sich im Rahmen ihrer Spielräume autonom, d.h. entsprechend den gesellschaftlich verankerten Wertvorstellungen und Grundsätzen sowie bezogen auf die Sachhaltigkeit des jeweiligen Einzelfalls rational verhalten können. Der hier praktizierte Ansatz, systematisch auf der Grundlage der Feldforschung Anforderungen zu rekonstruieren, die die Berufswahlberatung an deren Akteure stellt, und darüber hinaus passende Praktiken zu konstruieren, könnte, so meine ich, ein gangbarer Weg dafür sein, um für die Praktiker im o.g. Sinn relevantes Wissen hervorzubringen, werden hierbei doch begriffliche Vorstellungen darüber gewonnen, welche Anforderungen bei der Durchführung einer Berufswahlberatung unter bestimmten gesellschaftlich verankerten Wertsetzungen gestellt werden und welche Mittel (Praktiken) dafür in der Praxis verwendet werden können. Auch wenn das in der Arbeit entworfene Theoretische Modell empirisch fundiert und gesättigt ist, muss doch schon aufgrund des begrenzten Korpus eingeräumt werden, dass dem Modell eher grundlegender Charakter zukommt. Offen bleibt eine weitergehende, gezielte und differenzierte Auseinandersetzung mit einzelnen Anforderungen und Praktiken der Berufswahlberatung. Dazu können weitere Forschungsanstrengungen unternommen werden, um weitere Gesprächsprotokolle zu erhalten und das Modell weiter auszudifferenzieren. Es können aber auch gedankenexperimentelle Überlegungen angestrengt werden, etwa um weitere entsprechend den Anforderungen geeignete Praktiken zu entwerfen.
Es geht um eine spezielle Auseinandersetzung mit dem Sachunterricht der hessischen Grundschule. Ziel eines Projektes („IGEL“ - Individuelle Förderung und adaptive Lern-Gelegenheiten in der Grundschule) des Frankfurter IDeA-Zentrums war es, das pädagogische Handeln von Lehrkräften zu verändern. Wir folgen diesem Versuch anhand dreier Lehrerinnen, die von Projektseite in der Methode der „Kognitiven Strukturierung“ fortgebildet wurden und die diese Methode im Rahmen einer standardisierten Unterrichtseinheit zum „Schwimmen und Sinken“ erproben sollen. Zu diesem Zweck führen wir Fallanalysen von Sachunterrichtsstunden vor und nach der Fortbildung derselben Lehrkräfte durch, sowie detaillierte didaktische Analysen des jeweils eingesetzten Materials. Wir kommen zu differenzierten kritischen Schlüssen. Das pädagogische und insbesondere das didaktische Handeln der Lehrerinnen wird in Folge der Fortbildungen stark perturbiert; zu der beabsichtigten und in Form von Handreichungen vorgegebenen „Kognitiven Strukturierung“ auf Schülerseite kommt es indes nicht. Stattdessen studieren wir intensiv die Überforderung der Lehrerinnen, die aus einer Kombination von a. den fachwissenschaftlichen Hintergründen, b. der freiwilligen Verpflichtung zur Manualumsetzung und c. den artikulierten Bedürfnissen der Schüler resultiert. Wir können anhand des Versuchs, die Lehrpersonen in „Kognitiver Strukturierung“ fortzubilden, einen Blick auf deren eigene kognitive und pädagogische Strukturen werfen; eine kontrollierte Eingriffnahme in diese Strukturen jedoch findet im Rahmen der „Implementationen“ nicht statt. Die Interventionsform der randomisierten Nachmittagsfortbildung wird zwar verworfen, lediglich angerissen aber die Frage, wie das erlangte Wissen zu nutzen wäre.
Die Erziehung und Bildung im Bahá’í-Sinne geht von der Einheit und Harmonie zwischen dem Menschen und dem ganzen Sein aus. Damit diese Einheit und Harmonie und dadurch das Glück im Leben des Individuums Realität wird und eine tief humanistische Weltgemeinschaft entsteht, muss der Mensch ganzheitlich von einem wohldurchdachten pädagogischen System erzogen und gebildet werden. Die ganzheitliche Erziehung und Bildung umfassen die körperlichen, menschlichen und geistigen Dimensionen jedes Individuums. Die Vernachlässigung einer dieser Dimensionen wird die o. g. Harmonie und Entfaltung stören und zur entsprechenden Entfremdung führen.
Um diese Anspruch näher zu prüfen, befasst sich diese Arbeit mit den folgenden Hauptthemen: Die allgemeine Beschreibung der Bahá’í-Religion, die Sicht auf den Menschen und die Welt, die politische Bildung aus der Sicht der Bahá’í und die erzieherischen sowie Bildungsmaßnahmen der Bahá’í in der Praxis.
Durch die politische Bildung soll nach dem Bahá’í-Verständnis eine tief demokratische und lebensfreundliche Politik realisiert werden. Die Bahá’í auf der ganzen Welt praktizieren ein System, das diesen Idealen entspricht bzw. sehr nahe kommt.
Die praktischen Maßnahmen der Erziehung und der Bildung im Bahá’í-Sinne werden anhand des Bahá’í-Curriculums im Iran vor der islamischen Revolution analysiert und versucht, daraus pädagogische Maxime zu entnehmen. Anschließend wird der eigene Bahá’í-Unterricht in Deutschland sowie die weltweit eingesetzten Ruhi-Kurse dargestellt.
Diese Arbeit soll den Leser dazu anregen, sich mit der Realisierbarkeit einer friedlichen, humanen und dynamischen Weltgemeinschaft auseinander zu setzen und die Möglichkeit des Glücks sowie der Entfaltung des Individuums zu prüfen.
Die Dissertation geht der Frage: Was ist Bildung? aus kulturtheoretischer Perspektive nach und diskutiert kritisch die vorherrschenden universalistischen Annahmen. Ausgangspunkt dieser auch empirisch angelegten Untersuchung waren zunächst unsystematische Beobachtungen über die Bedeutung von Bildung in Indien. Ein erster Fokus ist auf die Frage gerichtet, welche Sinnzuschreibungen mit dem Begriff Bildung korrespondieren und wie das konstitutiv reflexive Verhältnis von Sinn und Kontext bzw. Kultur zu fassen ist. Theoretisch wird von einem sinntheoretischen Modell ausgegangen - vor allem in den systemtheoretischen Neufassungen von Niklas Luhmann. Auch die Ausführungen über kompatible Kulturkonzepte orientieren sich an dem systemtheoretischen Paradigma. Das von Luhmann entwickelte Konzept der Semantik wird als Erklärungsansatz aufgenommen und im Anschluss daran die Frage spezifiziert, welche Verknüpfungen und funktionalen Zusammenhänge zwischen der mit dem Begriff education verbundenen „gepflegten Semantik“ und dem mit ihr strukturell gekoppelten Sozialsystem identifiziert und rekonstruiert werden können. Indien bietet sich wegen der traditionell exponierten gesellschaftlichen Rolle von Bildung für eine Analyse des engen Zusammenhangs von Semantik und Sozialstruktur in besonderer Weise an. Erinnert sei hier nur an die historisch signifikante Bedeutung der Brahmanenkaste. Die semantischen Konstrukte über Bildung, die sich in einem urbanen, indischen Mittelschichtkontext zeigen, so ein Ergebnis, weisen auf ein zunehmendes Misstrauen gegenüber den etablierten und traditionellen Erziehungs- und Sozialisationsformen hin, mit Folgen für die Selbst- und Fremdkonstruktion sowie auch für generelle Biographisierungsprozesse. In die Semantik sind Formen eingelagert, die die sozialen Inklusions- und Exklusionsprozesse entscheidend beeinflussen. Die Dignität dieser Semantik wird in Anlehnung an Jürgen Schriewer et. al. und allgemein an das Konzept der Externalisierung als ‚indischer Weg’ der Entwicklung interpretiert. Das Misstrauen gegenüber den traditionellen Erziehungs- und Bildungsmustern lässt sich strukturell abstrakter als Transformationsprozess von der Sanskritization zu einer Educationization beschreiben. Unter Sanskritization wird dabei in Anlehnung an Srinivas eine traditionelle Mobilitätsform von Gruppen im hierarchischen Kastensystem verstanden. Die Educationization impliziert ähnlich wie Sanskitization eine starke Differenzformel mit Orientierungswert unter anderem für soziale wie personale Beobachtungen, Wahrnehmungen und Beurteilungen. Sie ist jedoch ein Instrument, das besser an die Anforderungen einer modernen Gesellschaft angepasst zu sein scheint und gegenüber traditionelleren Formen wie Sanskritization neue und angemessenere Anschlussmöglichkeiten bietet. Die damit verbundenen Veränderungen der indischen Gesellschaft, die von den einen als Modernisierung gefeiert und von anderen als Erosion der bestehenden Kultur scharf kritisiert werden, hinterlassen aber Spuren, die in unterschiedliche Richtungen weisen.
Die vorliegende Studie versucht einen Beitrag zur Erforschung von Implementationsmöglichkeiten des bilingualen Sprachvermögens von Schüler*innen mit Migrationshintergrund für den Regelschulkontext zu leisten, indem ein bilinguales Interaktionsangebot beim Peer-Learning für türkisch-deutschsprachig aufwachsende Schüler*innen der dritten und vierten Klasse in einem quasi-experimentellen Setting unter Verwendung von Mixed Methods untersucht wird.