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Hintergrund. Die Achtung der individuellen Autonomie ist eines von vier medizinethischen Prinzipien, das im Kontext von Medizin und Forschung insbesondere in Bezug auf die informierte Einwilligung einer Person thematisiert wird. Menschen mit Demenz können aufgrund innerer oder äußerer Faktoren in ihrer Einwilligungsfähigkeit beeinträchtigt sein, was zu einer Einschränkung ihres Rechts auf Selbstbestimmung führen kann. Im diesbezüglichen Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Autonomie soll Entscheidungsassistenz zur Ermöglichung selbstbestimmter Entscheidungen beitragen.
Zielrichtung der Arbeit. Ziel der vorliegenden Dissertation ist die Definition, Implementierung und Evaluation von Entscheidungsassistenzmaßnahmen für Menschen mit Demenz, um deren Autonomie in Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Drei Teilprojekte umfassen die Ermittlung des internationalen Forschungsstands zu Entscheidungsassistenz bei Demenz, die Definition und Pilotierung von Unterstützungstools in der Praxis und die Analyse des individuellen Erlebens der vereinfachten Aufklärungsgespräche durch Menschen mit Demenz.
Methode. Im ersten Teilprojekt wurde eine am PRISMA-Standard orientierte systematische Literaturrecherche in Medline und PsycINFO durchgeführt. Die extrahierten relevanten Informationen wurden inhaltlich systematisiert. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden im zweiten Teilprojekt konkrete Unterstützungstools definiert und in reale Aufklärungsgespräche (Lumbalpunktion) implementiert. Die Tools wurden in der Pilotierung in der Praxis sowie in einem iterativen Diskussionsprozess mit Experten weiterentwickelt. Im dritten Teilprojekt wurde das individuelle Erleben der Teilnehmer der vereinfachten Aufklärungsgespräche mittels problemzentrierter Interviews untersucht und die Daten einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen.
Ergebnisse. Die Datenbankrecherche ergab initial 2348 Treffer. Nach Screenings der Titel, Abstracts und Volltexte konnten 11 Artikel eingeschlossen werden. Vier der eingeschlossenen Studien sind Interventionsstudien, die übrigen sieben qualitative Interviewstudien. Die identifizierten Unterstützungsmaßnahmen wurden zunächst den beiden Kategorien Interventionen und Strategien und anschließend unter Zuhilfenahme des Konzepts des Contextual Consents fünf komplexitätssteigernden Dimensionen einer Entscheidungssituation zugeordnet (individuelle, soziale, medizinische, informationelle und Folgendimension). Darauf aufbauend wurden im zweiten Teilprojekt acht Entscheidungsassistenzmaßnahmen abgeleitet: (1) Gesprächsstruktur, (2) Elaborierte klare Sprache, (3) Ambiente / Raumgestaltung, (4) Stichwortlisten, (5) Prioritätenkarten, (6) Visualisierung, (7) Vereinfachte schriftliche Einverständniserklärung sowie (8) Personenzentrierte Haltung des Entscheidungsassistenten (1-7: Tools, 8: Grundeinstellung). Die Tools zielen überwiegend auf eine Komplexitätsreduktion in der informationellen Dimension unter Berücksichtigung der fähigkeitsbezogenen und der bedürfnisbezogenen individuellen Dimension ab. Durch Anpassungen der Informationsdarbietung oder der kommunikativen Interaktion im Gespräch dienen sie mehrheitlich der Förderung des (Informations-) Verständnisses. Die Analyse der qualitativen Daten im dritten Teilprojekt zeigt, dass die Erfahrung der vereinfachten Aufklärungsgespräche durch drei übergreifende Themen gekennzeichnet ist. Die Kategorie Formalität versus Informationsgewinn illustriert die individuelle Bedeutung des Aufklärungsgesprächs für die Teilnehmer und deren Bewertung des Prozesses der informierten Einwilligung. Die Kategorie Wahrnehmung der Unterstützung skizziert die Bewertungen der angewandten Unterstützungstools durch die Teilnehmer. Die Kategorie Der Wahrheit ins Auge sehen müssen stellt dar, dass die erlebte Situation des vereinfachten Aufklärungsgesprächs wesentlich durch die Verdachtsdiagnose Demenz bestimmt ist, die im Rahmen aller Aufklärungsgespräche besprochen wurde.
Fazit. Bislang gibt es wenig empirische Forschung zu Entscheidungsassistenz für Menschen mit Demenz und Unterstützungsmaßnahmen werden überwiegend unsystematisch entwickelt und angewendet. Die Wirksamkeit einzelner Unterstützungsmaßnahmen kann aufgrund fehlender Interventionsstudien selten beurteilt werden. Unterstützungsmaßnahmen zielen überwiegend auf eine Komplexitätsreduktion in der Informationsdarbietung und im kommunikativen Interaktionsprozess ab, wobei sie kognitive Beeinträchtigungen und Interaktions-/ Entscheidungsbedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigen. Die definierten Tools können als erste konkret handhabbare Werkzeuge verstanden werden, die das strukturierte Leisten von Entscheidungsassistenz für Menschen mit Demenz erleichtern sollen. Sie sind übertragbar auf verschiedene Entscheidungssituationen. Eine Bewertung der Wirksamkeit der definierten Tools sollte in weiteren Entscheidungssituationen und mit größeren Stichproben weiteruntersucht werden. Die Ergebnisse der Evaluation liefern jedoch erste Hinweise darauf, dass einige Teilnehmer sich von einzelnen Tools unterstützt gefühlt haben und die anvisierte Komplexitätsreduktion in der informationellen Dimension in einigen Fällen erfolgreich war. Eine wesentliche Komplexitätssteigerung in der untersuchten Entscheidungssituation entstand durch die negative Emotionen auslösende Vermittlung einer potentiellen Demenzdiagnose (Folgendimension). Dieses Ergebnis impliziert, dass die definierte „verständnisfördernde Toolbox“ um Unterstützungsmaßnahmen zur emotionalen Entlastung von Menschen mit Demenz erweitert werden muss, da davon ausgegangen werden kann, dass vielfältige Entscheidungssituationen für Menschen mit Demenz emotional hoch belastend sind.
Zahlreiche Forschungsarbeiten haben sich bereits der Frage gewidmet, warum und wie Phraseologie in den DaM- bzw. in den DaF- und DaZ-Unterricht integriert werden kann. Es wird dabei argumentiert, dass Phraseologismen - ebenso wie Einzelwörter - zum lexikalischen Bestand gehören und daher sowohl für die Textrezeption als auch für die Textproduktion unerlässlich sind. Neben eher theoretischen Beiträgen gibt es auch praxisorientierte Arbeiten, die zeigen, wie Aufgaben/Übungen mit kodifizierten und abgewandelten Phrasemen einerseits der Wortschatzerweiterung dienen, andererseits die Vermittlung von Phonetik, Morphologie und Syntax unterstützen können. Wenig Aufmerksamkeit galt bisher der Frage, welche Rolle Phraseologismen z. B. bei durch Demenz verursachten Sprachstörungen spielen. Lassen sich gezielte Übungen, etwa phraseologische Spiele, als "sprachliche Heilmittel" gegen Demenz einsetzen? Diesem Thema ist der Beitrag gewidmet.
Background: The health status, health awareness and health behavior of persons with a migration background often differ from the autochthonous population. Little is known about the proportion of patients with a migration background (PMB) that participate in primary care studies on oral antithrombotic treatment (OAT) in Germany, and whether the quality of their antithrombotic care differs from patients without a migration background. The aim of this paper was to use the results of a cluster-randomized controlled trial (PICANT) to determine the proportion of PMB at different stages of recruitment, and to compare the results in terms of sociodemographic characteristics and antithrombotic treatment.
Methods: This study used screening and baseline data from the PICANT trial on oral anticoagulation management in GP practices. For this analysis, we determined the proportion of PMB during the recruitment period at stage 1 (screening of potentially eligible patients), stage 2 (eligible patients invited to participate in the trial), and stage 3 (assessment of baseline characteristics of patients participating in the PICANT trial). In addition, we compared patients in terms of sociodemographic characteristics and quality of anticoagulant treatment. Statistical analysis comprised descriptive and bivariate analyses.
Results: The proportion of PMB at each recruitment stage declined from 9.1% at stage 1 to 7.9% at stage 2 and 7.3% at stage 3). A lack of German language skills led to the exclusion of half the otherwise eligible PMB. At stages 1 and 3, PMB were younger (stage 1: 70.7 vs. 75.0 years, p<0.001; stage 3: 70.2 vs. 73.5 years, p = 0.013), but did not differ in terms of gender. The quality of their anticoagulant care was comparable (100.0% vs. 99.1% were receiving appropriate OAT, 94.4% vs. 95.7% took phenprocoumon, or warfarin, and the most recent INR measurement of 60.8% vs. 69.3% was within their individual INR range).
Conclusions: In the potentially eligible population and among participants at baseline, the quality of anticoagulant care was high in all groups of patients, which is reassuring. To enable the inclusion of more PMB, future primary care research on OAT in Germany should address how best to overcome language barriers. This will be challenging, particularly because the heterogeneity of PMB means the resulting sample sizes for each specific language group are small.
Trial registration: Current Controlled Trials ISRCTN41847489.
BACKGROUND: hysical activity exerts a variety of long-term health benefits in older adults. In particular, it is assumed to be a protective factor against cognitive decline and dementia.
METHODS/DESIGN: Randomised controlled assessor blinded 2-armed trial (n = 60) to explore the exercise- induced neuroprotective and metabolic effects on the brain in cognitively healthy older adults. Participants (age ≥ 65), recruited within the setting of assisted living facilities and newspaper advertisements are allocated to a 12-week individualised aerobic exercise programme intervention or a 12-week waiting control group. Total follow-up is 24 weeks. The main outcome is the change in cerebral metabolism as assessed with Magnetic Resonance Spectroscopic Imaging reflecting changes of cerebral N-acetyl-aspartate and of markers of neuronal energy reserve. Imaging also measures changes in cortical grey matter volume. Secondary outcomes include a broad range of psychometric (cognition) and movement-related parameters such as nutrition, history of physical activity, history of pain and functional diagnostics. Participants are allocated to either the intervention or control group using a computer-generated randomisation sequence. The exercise physiologist in charge of training opens sealed and opaque envelopes and informs participants about group allocation. For organisational reasons, he schedules the participants for upcoming assessments and exercise in groups of five. All assessors and study personal other than exercise physiologists are blinded.
DISCUSSION: Magnetic Resonance Spectroscopic Imaging gives a deeper insight into mechanisms of exercise-induced changes in brain metabolism. As follow-up lasts for 6 months, this study is able to explore the mid-term cerebral metabolic effects of physical activity assuming that an individually tailored aerobic ergometer training has the potential to counteract brain ageing.
NCT02343029 (clinicaltrials.gov; 12 January 2015).