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O presente artigo tem por objetivo investigar como se dá a questão da busca do conhecimento ilustrada pela figura da deusa Saïs no fragmento de romance de Novalis 'Die Lehrlinge zu Saïs', escrito em 1801. Em nossa investigação, traçamos um paralelo entre o uso alegórico do mito de Saïs em Novalis e no poema de Schiller 'Das verschleierte Bild zu Saïs', a fim de melhor caracterizar o conceito de verdade novalisiano. Por fim, procuramos analisar o conto de fadas 'Hyazinth und Rosenblüte', que se encontra no interior da narrativa em questão, uma vez que nele se dá o encontro ideal da Verdade almejado pelos poetas do primeiro-romantismo alemão, em especial, por Novalis.
A comic can tell the story of almost anything: a single atom, the entire solar system, the past, future events, dreams and thoughts. All this, and more, can be depicted. When presenting facts, a certain artistic licence can be deployed if, for instance, the author wants to emphasise important details; likewise, aspects he or she deems irrelevant can be left out. Moreover, questions and issues can be laid out that are difficult or even impossible to portray photographically or cinematically. However, when the cartoon strip sets out its version of information, events, objects and people, it can also result in a distortion of reality. The graphic may not always make clear exactly how something looks or the precise way in which something happened. And even where documentary images exist, the comic strip representation of the non-fictional is always coloured by artistic interpretation.
Mit Nietzsches Rede von der "Wahrheit als Weib" verabschiedet sich die fröhliche Wissenschaft von jeder idealistischen Philosophie, die dem Phantasma der durch einen männlichen Akt epistemologischer Gewalt entschleierbaren 'nuda veritas' aufsitzt. Wenn man Nietzsches Bezug auf die mythologische Baubo und deren Geste der Selbstentblößung nachverfolgt, wird Nietzsches Praxis als Überwindung des Willens zum Wissen deutlich erkennbar. Denn jene Geste der Baubo, die sich jeder ultimativen Deutung entzieht, bleibt dennoch äußerst wirkmächtig, und das nicht nur für Nietzsche selbst: Der Text schlägt vor, Georges Batailles Mobilisierung der Figur des 'Acéphale' in den 1930er Jahren als Variation der Baubo zu lesen - dies auch, jedoch nicht nur aufgrund ikonografischer Affinitäten. Gleiches gilt für Jacques Lacans theatralische Inszenierung von Gustave Courbets Gemälde "L'origine du monde", einer wichtigen Quelle für dessen "Seminar III: Die Psychosen". Diese Filiationen der Baubo eröffnen ein Denken der Unmöglichkeit eines Wissens vom eigenen Ursprung, das kastrierend-bedrohlich, in seiner Rätselhaftigkeit fetischistisch reizend oder fröhlich-affirmativ besetzt werden kann. Ob die apotropäische Geste der Baubo als obszön, (unheil)schwanger, tröstend oder belustigend empfunden wird, an ihr stellt sich unvermeidlich die Frage nach der sexuellen Differenz und den Möglichkeiten der Symbolisierung des Weiblichen im männlichen Diskurs.
Autofiktion ist en vogue. Karl Ove Knausgårds sechsbändiges Werk "Mein Kampf", Annie Ernaux' "Die Jahre" oder "Der Platz", Rachel Cusks Trilogie "Outline", "Transit" und "Kudos", Ben Lerners "Die Topeka-Schule" - all das sind Werke, die der "Autofiktion" zugerechnet werden. Autobiographie, das war seit Augustinus' "Confessiones" und Rousseaus "Confessions" die Schilderung eines Lebens mit Bekenntnischarakter und einem Anspruch auf Wahrheit, also dem Ziel, "Dichtung und Wahrheit" so weit als möglich zur Deckung zu bringen und so größtmögliche Authentizität zu erzielen. Im Gegensatz dazu ist "Autofiktion" eine Erzähltechnik, in der sowohl die Grenzen zwischen Autobiographie, Essay und Roman als auch zwischen Fakt und Fiktion aufgehoben und autobiographische Elemente mit fiktionalen Handlungselementen verwoben werden. Daraus ergibt sich eine Art "Versteckspiel", das Lesepublikum, Autoren und Kritiker fasziniert: Autofiktion hat die traditionelle Autobiographie (scheinbar) abgelöst und beherrscht derzeit Buchmarkt und Feuilletons, Literatur, Literaturbetrieb und Literaturwissenschaft gleichermaßen. Worauf gründet diese Faszination? Und wie lässt sie sich erklären?
Sybille Krämer unterscheidet Formen der Zeugenschaft im Spannungsfeld prozessualer, diskursiver und existentialer Wahrheit. Zunächst ist das Bezeugen ein interpersonaler Sprechakt, dessen Wahrheit in einem argumentativen Diskursgeschehen eingelöst oder abgewiesen wird. Krämer untersucht hier die zentrale Bedeutung des 'Sprechens' oder 'Sagens', welches die gemachte Erfahrung zu einer 'Aussage' transformiert. Der Anspruch einer fast nicht möglichen Entsprechung zwischen 'Erfahrung' und 'Aussage' macht dabei das Prekäre der Zeugenschaft aus. Mit Derrida und Habermas führt Krämer mögliche Modelle an, die aus dem Anspruch dieser absoluten diskursiven Wahrheit herausführen wollen und die mit den dem Zeugnis verbundenen (hier nicht religiös verstandenen) Glaubensgewissheiten produzieren. Krämer stellt dem "diskursiven Wahrheitsanspruch" das von ihr bei Foucault, Lacan und Kierkegaard auszumachende Modell einer existentialen Wahrheit gegenüber, zum Beispiel im Fall des Glaubenszeugen, den sie mit der von Foucault beschriebenen Parrhesia, dem "Wahrsprechen", in Verbindung bringt. Im Fall der griechischen Parrhesia und des christlichen Glaubenszeugnisses stehe der Zeuge mit seiner Person und seinem Leben für die Wahrheit seiner Aussage ein; es handelt sich um eine aus einem ethischen Impuls heraus geäußerte Wahrheit, "die mit ihrem subjektiven Ursprung untrennbar verbunden ist". Am Ende entwickelt Krämer die These, dass es gerade die immer wieder andere Verbindung von existentialer und diskursiver Wahrheit in den Typen der Zeugenschaft ist, die deren Wesen bestimme.
"Post-truth" is a failed concept, both epistemically and politically because its simplification of the relationship between truth and politics cripples our understanding and encourages authoritarianism. This makes the diagnosis of our "post-truth era" as dangerous to democratic politics as relativism with its premature disregard for truth. In order to take the step beyond relativ- ism and "post-truth", we must conceptualise the relationship between truth and politics differently by starting from a "non-sovereign" understanding of truth.
Die philologisch-kulturwissenschaftliche Studie "Täuschend, ähnlich" untersucht Fälschung und Plagiat als komplementär aufeinander bezogene Praktiken. Sie liest sie explizit als Symptome kulturhistorischer Brennpunkte und epistemischer Krisenmomente. Dabei werden ganz konkrete Fallbeispiele aus den Feldern von Philologie, Psychoanalyse, Naturwissenschaften und Poetologie mit theoretischen Erörterungen zu Fälschung bzw. Plagiat aus diesen Disziplinen konstelliert. Mit Fälschung und das Plagiat werden Figuren vorgestellt, die in besonderer Weise als Entstellung auf die 'offizielle' Geschichte des Wissens und der Kultur zurückweisen: Es wird gezeigt, dass diese ebenso wie Irrtümer und Fehler feste Bestandteile unserer Kultur- und Wissensgeschichte sind und diese sogar häufig befördern. Vor allem aber soll der Sachverhalt produktiv gemacht werden, dass Fälschungen und Plagiate, gerade weil sie als Störungen gelten, rückwirkend Auskunft über die kulturellen Ordnungen – die Wissenschaften oder Künste – geben können, in denen sie sich ereignen. Berücksichtigt wird auch die Faszinationsgeschichte der Fälschung und des Plagiats. Findet diese doch ihren besonderen Ausdruck darin, dass Literatur und Kunstwerke nicht nur gefälscht bzw. plagiiert werden, sondern dies ihrerseits zum Thema machen und mit künstlerischen Mitteln durcharbeiten.