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Das vorliegende Buch fasst Erforschtes, Entdecktes und Erlebtes von Uwe Zuppke aus einer über 50-jahrigen Beobachtungszeit in der Aue im Raum Lutherstadt Wittenberg zusammen. Als interessierter Jugendlicher, vielseitig tätiger Wissenschaftler und Landschaftsplaner und engagierter Naturschützer kennt er wohl wie kaum ein Anderer die Vielfalt der Lebenswelten und Lebensformen dieser Aue. Mit zahlreichen eigenen Beitragen zur Wirbeltierkunde besticht seine Wissensbreite, aber auch hinsichtlich der Wirbellosen sowie der Pflanzenwelt verschafft ihm seine Übersichtskenntnis gute Voraussetzungen für die Autorenschaft des vorliegenden Buches. Iris Elz, Tochter des Autors, trägt mit zahlreichen Fotos zur reichen Bildausstattung des Buches bei und zeichnet verantwortlich für Redaktion und Organisation.
Die Autoren dieses Buches haben sich die Aufgabe gestellt, das Wissen über die Vegetation in Nordost- und Mitteldeutschland - d.h. leichter verständlich ausgedrückt der ehemaligen DDR - aufzuarbeiten und in Form eines Bestimmungsbuches auch nicht vegetationskundlich ausgebildeten Leserkreisen zu erschließen. Dies ist einerseits eine sehr beachtliche Aufgabe, da bekanntlich zwischen den nordostdeutschen und mitteldeutschen "vegetationskundlichen Schulen" große theoretisch-methodische Unterschiede bestehen, die dem Außenstehenden den Zugang zur Problematik erheblich erschweren. Andererseits sind jüngste Versuche, eine gesamtdeutsche Beschreibung der Vegetation vorzulegen, aus ostdeutscher Sicht nicht gerade als Erfolge einzuschätzen, so dass das Bemühen der Autoren, hier auch zur Abgleichung an südwestdeutsche und nordwestdeutsche vegetationskundliche Auffassungen beizutragen, sehr wertvoll ist.
Die Elbe ist mit einer Länge von ca. 1.100 km und einem Gesamteinzugsgebiet von knapp 150.000 km2 einer der größten Flüsse Mitteleuropas. Bis heute wurden etwa 80 % der Auen des Flusses eingedeicht. Dennoch blieben trotz Ausbau als Wasserstraße weite Bereiche als naturnahe Kulturlandschaften erhalten, die das bestehende großflächige Schutzgebietssystem an der Elbe rechtfertigen.
Vier Jahre nach Erscheinen des Buches über die Modellstudie zum Streuobstanbau in Bad Boll, das einen Standard zur Thematik darstellt, legen Herausgeber und Autor nunmehr die erweiterte 2. Auflage vor. Da die 1. Auflage in dieser Zeitschrift (31 (1994)1, S. 59-60) besprochen wurde, sei nachfolgend nur auf die Erweiterungsteile der 2. Auflage eingegangen.
Der Begriff Streuobst hat in der letzten Zeit in der naturschutzfachlichen und -politischen Diskussion einen beachtlichen Aufschwung erlebt. In den vergangenen Jahren wurden auch in den Kreisen des Landes Sachsen-Anhalt die Streuobstbestände erfasst. Dabei wurde der Begriff stark gedehnt, so dass von der Erfassung vom Straßenobst bis zum ländlichen Hausgarten, vom historischen Obstbestand auf den Deichen der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft bis zu den traditionellen Streuobstwiesen des Hügellandes alle möglichen Obstbestände erfasst wurden. Spätestens bei der amtlichen Mitteilung an den Grundstückseigentümer, dass sein Obstbaumbestand als geschützter Biotop gemäß § 30 des NatSchG LSA eingestuft wurde, begann die Diskussion, was unter einer Streuobstwiese zu verstehen und was als Streuobstwiese zu schützen sei.
In der Dissertationsschrift werden spontane und initiierte (gelenkte) Sukzesessionen auf tertiären und quartären Substraten in der Bergbaulandschaft Goitsche zwischen Bitterfeld und Delitzsch beschrieben. Dabei werden in Dauerbeobachtungsflächen und Versuchsflächen sowohl primäre als auch initiierte Vegetationsentwicklungen durch Mähgutverlagerung und Sodenschüttung bzw. Sodensetzung untersucht.
Während unter dem Aspekt der Struktur und des Aufbaus der Landschaft sowie der Analyse ihrer historischen Landschaftselemente die historische Kulturlandschaftsforschung und die historische Gartendenkmal- und Kulturlandschaftspflege bereits eine breite Entwicklung genommen hat, ist die historische Landschaftsökologie noch ein junger Forschungszweig. Die vorliegende Arbeit leistet zu diesem Wissensgebiet aber einen eindrucksvollen Beitrag.
Im Jahre 1989 veröffentlichte Gutte die Arbeit „Die wildwachsenden und verwilderten Gefäßpflanzen der Stadt Leipzig“ in Form einer erweiterten Florenliste. Seit dem hat sich das Territorium der Stadt Leipzig durch Eingemeindungen vergrößert, vielfältige Veränderungen der Biotope kamen hinzu. Dies sollte für die sächsische Metropole Leipzig Grund genug sein, zu diesem Zeitpunkt eine umfassendere Flora der Stadt zu veröffentlichen und das Gebiet der Stadt Markleeberg, das sich nahtlos an Leipzig anschließt, mit einzubeziehen.
Im Verlag des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt erschien das Buch "Wurzeln der Umweltbewegung: die Gesellschaft für Natur und Umwelt' (GNU) im Kulturbund der DDR; ein Beitrag zur Geschichte der ökologischen Bewegung in den neuen Bundesländern". Als Autoren zeichnen Hermann Behrens, Ulrike Benkert, Jürgen Hoffmann und Uwe Maechler. Mit diesem Buch wird erstmals nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR der Versuch unternommen, die Geschichte der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund der DDR, ihre Struktur und Arbeitsweise sowie ihren Zerfall aufzuzeigen. Die Autoren gehen von der Überzeugung aus, dass auch durch die offizielle, d.h. "systemkonforme" Umweltbewegung der DDR, Leistungen auf dem Gebiet des Naturschutzes erbracht wurden, deren Ergebnisse nachhaltig fortwirken. Dabei werden Einschätzungen und Urteile vorsichtig formuliert, "da aufgrund der noch fehlenden historischen Distanz zum Umbruch in der DDR die Gefahr von Fehlurteilen, Fehleinschätzungen und Vorurteilen, insbesondere im Hinblick auf die Menschen, die in der DDR lebten und arbeiteten, außerordentlich groß ist".
Der Zustand des Auengrünlandes an der Mittelelbe hat sich in den zurückliegenden Jahren dramatisch verschlechtert. Ursachen dafür sind späte Nutzungen und Verbrachungen, die einerseits vom Naturschutz als Nutzungsanforderungen vorgegeben werden, andererseits aber durch landwirtschaftliche Wirtschaftsweisen, die das artenreiche Auengrünland nicht nachhaltig sichern, bzw. Nutzungsaufgabe bedingt sind. Eine großflächige Nutzung des Grünlandes ist gegenwärtig nur auf der Grundlage der Milchproduktion möglich. Diese wiederum erfordert eine qualitativ hochwertige Futterbasis, die von naturschutzfachlich wertvollem Auengrünland nur unter bestimmten Bedingungen bereit gestellt werden kann. Wie lassen sich naturschutzfachliche und landwirtschaftliche Anforderungen an die Grünlandnutzung einander annähern?