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Eine Überprüfung in der Literatur genannter Vorkommen von Kennarten des Verbandes Caricion davallianae im Vogelsbergkreis (Hessen) ergab, daß alle Fundorte dieser Arten, Quellsümpfe mit kalkhaltigem oder stark basenhaltigem Wasser, stark gestört oder vernichtet sind. Nachdem Quellsümpfe für die landwirtschaftliche Nutzung vor etwa 50 Jahren uninteressant wurden, fielen sie brach oder wurden einer nicht landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Nach 1985 wurden nur noch 3 Vorkommen der Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) und ein Vorkommen des Breitblättrigen Wollgrases (Eriophorum latifolium) bekannt, davon konnten 1993 noch 2 Vorkommen von Epipactis palustris bestätigt werden.
Ajuga pyramidalis und Fritillaria meleagris werden in der hessischen Florenliste als indigen eingestuft. Beide Arten dürften aber in Hessen Neophyten sein. Vorkommen des Pyramiden-Günsels stehen in Zusammenhang mit Nadelholzanbau. In Taunus und Spessart ist es für einige Jahrzehnte zu örtlich begrenzten Einbürgerungen gekommen, im Burgwald hat die Art ein kleines Areal aufbauen können. Die Schachblume, eine ehemals beliebte Gartenpflanze, die in Deutschland erst im 16. Jahrhundert in Gartenkultur gelangte, ist vielfach verwildert. Die Verwilderungen sind aber fast alle zeitlich und örtlich sehr begrenzt. Ein Areal konnte die Art im bayerisch-hessischen Sinntal im Spessart aufbauen.
Im Rahmen der Kartierung der Gefäßpflanzenflora des Vor-, Hochund kammnahen Hintertaunus wurde im Jahre 2004 ein großer Bestand des für Deutschland bislang selten erwähnten Doronicum ×willdenowii entdeckt. Da sich die Art bis heute nicht nur gehalten, sondern vermehrt hat, besteht offensichtlich ein Trend zur lokalen Einbürgerung.
In den Jahren 1987 bis 1990 wurden die im Main-Kinzig-Kreis bekanntgewordenen Kalksümpfe floristisch und vegetationskundlich untersucht. Als charakteristische Pflanzengesellschaften wurden das Cratoneuretum commutati, das Molinietum caeruleae caricetosum hostianae und eine Basalgesellschaft des Caricion davallianae festgestellt und mit Vegetationsaufnahmen belegt. 31 Kalksumpfstandorte werden beschrieben. Für die 21 Flächen, auf denen die typische Vegetation noch erhalten ist, werden Pflegehinweise gegeben. Die hauptsächliche Gefährdungsursache liegt heute in der Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung.
Soweit bisher noch nicht geschehen, werden für Sippen der Potentillacollina- Gruppe mit Zackenhaaren, die mutmaßlich aus Kreuzungen zwischen P. argentea l. und P. incana G. Gaertn., B. mey. & Scherb. hervorgegangen sind, und für mit der P.-collina- Gruppe in Verbindung gebrachte Sippen Lecto- oder Neotypen ausgewählt.