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Auf dem Kahlschlag eines Waldmeister-Buchenwaldes wurde 1985 ein 50 qm großes Dauerquadrat angelegt. Die jährlich durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß sich auf der Schlagfläche ein krautiges Pionierstadium entwickelte, das von einem Samtbrombeeren-Gebüschstadium abgelöst wurde. Ihm folgte ein Vorwald-Stadium.
In den Allgäuer Alpen wurden in einer Schneepestwurz-Halde, in einer Ruprechtsfarn-Steinflur, auf einem Torfmoos-Bult, in einer Borstgras-Matte, in einer Waldlichtung und auf einer kleinen Brandstelle Dauerquadrate angelegt. Die Vegetation der abgegrenzten Flächen wurde 3-6 Jahre lang jährlich einmal soziologisch aufgenommen. Sie änderte sich in allen Quadraten erheblich.
In den Allgäuer Alpen wurde 1978 ein Dauerquadrat in einem Kalk-Halbtrockenrasen (Carlino acaulis-Caricetum sempervirentis) angelegt. Die jährlich bis 1989 wiederholten Untersuchungen ergaben folgendes: Die Vegetation änderte sich von Jahr zu Jahr, hervorgerufen vor allem durch die zeitweilige Beweidung durch Rinder. Die Tiere verhinderten die Weiterentwicklung zum Buchenwald.
Dauerquadrat-Untersuchungen eines in den Allgäuer Alpen gelegenen Grauerlenwaldes ergaben, daß dieser vielleicht aus einem Lavendelweiden-Gebüsch hervorgegangen ist. Die Assoziation würde bei Bodenaufhöhung wahrscheinlich in einen Schluchtwald übergehen. Findet eine solche nicht statt, bleibt der Grauerlenwald voraussichtlich als solcher erhalten.
Dauerquadrat-Untersuchungen einer im NSG "Heiliges Meer" bei Hopsten gelegenen flechtenreichen Glockenheide-Gesellschaft zeigten in den Jahren 1967-1983 folgende Ergebnisse: Von 1980 bis 1983 nahm die Glockenheide (Erica tetralix) stark ab. Dementsprechend vermehrten sich das Pfeifengras (Molinia caerulea) und Trockenheit anzeigende Arten. Diese Änderungen beruhen vielleicht auf einem Absinken des Wasserspiegels im Boden. Ab 1973 verringerte sich die prozentuale Bedeckung der Flechten (Cladonia-Arten) plötzlich und rapide. Der Rückgang dürfte auf Luftverschmutzung zurückzuführen sein. Moose (insbesondere Hypnum ericetorum) besiedelten die von den Flechten geräumten Flächen.
In den Heften 11/12 (1967) und 17 (1974) berichtete ich über Änderungen der Vegetation, die im Laufe von 16 Jahren innerhalb eines Dauerquadrats eintraten, das ich 1957 in einer typisch ausgebildeten Schnabelsimsen-Gesellschaft (Rhynchosporetum) eingerichtet hatte. Die Beobachtungsfläche lag im Naturschutzgebiet "Heiliges Meer" bei Hopsten, Kreis Steinfurt (Westfalen), und zwar in einer Schlenke etwa 40 m von einem oligotrophen Gewässer, dem "Erdfallsee" entfernt. Die Untersuchungen setzte ich auch in der folgenden Zeit fort. Jährlich nahm ich die Vegetation zwischen dem 9. Juli und 5. August soziologisch auf (s. Tabelle). Das Dauerquadrat, das nach der Aufnahme des Jahres 1980 aufgegeben wurde, weil die Vegetationsentwicklung ihren Abschluss gefunden hatte, stand also insgesamt 23 Jahre unter Kontrolle.
Die weitaus meisten Assoziationen der Ostseeinsel Bornholm weichen in ihrer Artenkombination kaum von denen des zentralen und südlichen Mitteleuropa ab. Lediglich die Tetragonolobus-, die Crambe maritima- und die Sedum anglicum-Gesellschaft sowie eine zum Geranion sanguinei gehörende Assoziation dürften für das nördliche Mitteleuropa bezeichnend sein.