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The relevance of the work and the influence of Franz Rosenzweig, a German Jewish philosopher of the beginning of the last century; are still to get the appreciation they deserve. Rosenzweig was the author of one of the greatest – and less read – books of the 20th century, "The Star of Redemption", where he develops his philosophical system mainly on basis of theological categories. To the "monologue of the I" of mainstream philosophy, Rosenzweig opposes a "new thinking", of existential character, which values orality and the "other", and where language substitutes reason as a tool for thought. In it one can find some correspondences with the thought of Walter Benjamin. This "new thinking", also, strongly influenced Emmanuel Levinas and nowadays bears its fruits within "linguistic turn" philosophy and theology, and post-modern Jewish thought. This philosophy found in Rosenzweig's work in translation one of its main practical applications. To translate was for Rosenzweig a necessity, emanating from an ethics constituted as "first philosophy". This article examines some aspects of Rosenzweig's writings from where his "philosophy of translation" is made explicit.
Der Aufsatz nimmt die argumentative Struktur in Tobias Peucers Dissertation "De relationibus novellis" (Leipzig 1690) in den Blick und beschreibt die Sicht Peucers auf eine "angemessene" Presseberichterstattung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dies betrifft nicht zuletzt auch die Frage nach den persönlichen Dispositionen des Nachrichtenschreibers und der "inneren Haltung", mit der die frühmodernen Zeitungstexte verfasst wurden. Insbesondere ist im Hinblick auf Peucer und seine Zeitgenossen die Frage nach der zeitgenössischen Ausdifferenzierung von fiktionalen und faktualen Textsorten zu stellen. Auch offensichtlich fiktionale Texte bedienen sich sprachlicher Beglaubigungsstrategien, mit denen Glaubwürdigkeit herausgestellt und Faktualität postuliert wird. Das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung, Nachrichtenwert und Glaubwürdigkeit von Nachrichten wird auch bei Peucer eindringlich und nach den wissenschaftlichen Standards der Zeit diskutiert.
Kleists kürzeste Novelle vermag bis heute eine "verstörende, die Erwartungshaltung der Leserschaft irritierende Wirkung" zu entfalten! Auch für Wissenschaft und Unterricht bleibt sie eine harte Nuss. Diese im schulischen Literaturunterricht zu knacken, fordert von Lehrenden wie Lernenden viel Frustrationstoleranz.
Davon gibt das folgende Gedicht bitteres Zeugnis:
Kleist, erster Versuch
1
Das Bettelweib von Lugano oder wo
also damit soll ich doch bitte nicht kommen
also wenn ich mal wirklich Gespenstergeschichten
dann könnte ich mich doch beraten lassen
oder mit Ehegeschichten und wie
einer verrückt wird und sonst was
2
wer da, ruft einer und haut
um sich herum
in allen Ofenecken
ein Grinsen
Im Gegenzug zu dem resignierenden Unterton in diesem Gedicht eines erfahrenen Deutschlehrers präsentiert der vorliegende Versuch über Kleists Mini-Novelle Argumente, die im Laufe vieler Jahre literaturwissenschaftlichen Unterrichts zusammengekommen sind, in dem mit Hunderten von Studierenden Probleme der Textanalyse, Interpretation und Kritik an Kleists kleiner Erzählung besprochen wurden.
Der im vergangenen Jahr verstorbene britische Philosoph Bernard Williams hat 1993 sein Buch 'Shame and Necessity' vorgelegt. Williams verheißt eine Befreiung der Antike – vor allem aus den Banden einer universalistischen Fortschrittskonzeption von Evolution und Geschichte; nach deren Maßstäben müssen den Griechen "primitive Ideen des Handelns, der Verantwortung, der ethischen Motivation und der Gerechtigkeit" zugeschrieben werden, "die im Laufe der Geschichte durch ein wesentlich komplexeres und feineres Netz von Vorstellungen ersetzt worden sind, in denen sich eine reifere Form der ethischen Erfahrung niederschlägt".
Es geht Williams nicht um die Fortschreibung der Tradition nach dem Muster einer übergreifenden europäischen Entwicklungskontinuität, sondern um die Aufsprengung einer solchen Kontinuität. Er sieht sich in der Schuld der Cambridge Ritualists, die uns daran gewöhnt hätten, an die Gesellschaften des antiken Griechenland mit Methoden heranzutreten, die denen der Kulturanthropologen ähnlich seien und neue Wege zur Entzifferung der Mythen und Rituale gebahnt hätten. Die Anthropologie der Antike habe uns die Griechen fremd gemacht und einen Sinn für ihre Andersheit erzeugt, der erst erlaubt, konkret historisch nach Ähnlichkeiten und Unterschieden zu fragen. Die Antike aus einer übergreifenden Entwicklungskontinuität herauszusprengen, ist Mittel und Voraussetzung dafür, sie als "historische Formation" wiederzugewinnen. Auch wenn die antike Kultur ihren geschichtsphilosophisch privilegierten Status verloren hat, sieht Williams die Europäer in einem besonderen Verhältnis zu den "alten Griechen". Ohne blind zu sein für das, "was die Geschichte der europäischen Herrschaft zerstört oder beiseitegeschoben hat", sei das, "was wir von den Griechen lernen können", wenn wir sie mit neuen Augen sehen, Bestandteil eines soziokulturellen Selbstverständigungsprozesses, in dem Figuren des Europäischen zur Debatte stehen. Hauptgegenstand von Williams’ Buch ist die Relevanz antiker Personalitätsmodelle für die gegenwärtige Ethikdebatte.
Problém tolerance se v posledních desetiletích v kontextu procesů globalizace a integrace národnostních menšin jeví jako jeden z klíčových problémů politické teorie. Autorem jedné z nejvlivnějších současných teorií tolerance je pak bezpochyby člen „čtvrté generace“ frankfurtské školy Rainer Forst. Článek předkládá kritickou recepci jeho teorie, lze ho ovšem zároveň chápat jako prostředek k získání obecné systematické a normativní orientace ve struktuře komplexní problematiky tolerance, která v současnosti významně rezonuje ve veřejném prostoru. Výklad za pomoci historických příkladů osvětluje Forstovo rozlišení pojmu a pojetí tolerance a následně se věnuje originálnímu normativnímu ospravedlnění tolerance, s důrazem na Forstem předložená řešení s tímto pojmem spojených paradoxů. Následuje kritické zhodnocení Forstovy argumentace, které poukazuje mimo jiné na obtíže vyplývající z Forstovy návaznosti na tradici liberalismu a konstruktivismu, a tím se dotýká problémů ležících v základech nejen Forstova myšlení, ale v základech těchto myšlenkových směrů vůbec.
Máximas
(2008)
In Kants Analyse der moralischen Gesinnung und der einer moralischen Handlung zugrundeliegenden Absichten und Motive spielt der Begriff der Maxime eine zentrale Rolle. Der folgende Text versucht zu klären, was unter einer Kantischen Maxime zu verstehen ist.
Sanat ve ahlâk arasındaki ilişki Antik dönemden bu yana tartışılan en eski felsefi sorunlardan birisi olarak görülebilir. Bu iki alan arasında varolduğu düşünülen doğrudan bağı kabul etmeyen ve "çıkarsız hoşa gitme" kavramıyla sanatın özerkliğini ilan eden Kant'ın estetiğiyle birlikte sorun kısmen çözülmüştür. Sanatın özgürlüğü anlamına gelen bu ayrım 20. Yüzyılın ikinci yarısından itibaren relativizm ve postmodernizm akımlarının yardımıyla daha da kabul edilebilir hale gelmesiyle günümüzde bu iki alan arasındaki ilişkiye vurgu yapmak nerdeyse imkansız hale geldi. Jauss'un bu konudaki düşünceleri bu nedenle neredeyse bir istisnaya karşılık gelirler. Jauss'un kuramı sanat ve edebiyatı okur ve alımlayıcı açısından ele alır ve sanat ve edebiyat aracılığıyla okur ya da alımlayıcının ahlâki yargılar oluşturduklarını söyler.
Baltasar Graciáns Aphorismensammlung "Oráculo manual y arte de prudencia" (1647) wird häufig als Anleitung zum taktisch klugen Agieren in einer säkularisierten Konkurrenzgesellschaft angesehen, wie es im Übrigen auch das Vorwort bekräftigt, in dem das Handbüchlein als "epítome de aciertos de vivir" apostrophiert wird. Gracián war zwar Geistlicher und Mitglied des Jesuitenordens, dennoch scheint das für den Alltagsgebrauch im Aphorismus komprimierte Wissen des Handorakels keiner transzendenten Größe verpflichtet zu sein. Nicht zuletzt mit Blick auf die Oberen der Gesellschaft Jesu hat Gracián sämtliche seiner Texte – mit Ausnahme seiner einzigen religiösen Schrift "El Comulgatorio" (1655) – unter dem Pseudonym Lorenzo Gracián veröffentlicht, was ihn allerdings nicht vor Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten bewahren sollte.
Ich möchte die verbreitete These von der Dominanz einer politisch-pragmatischen Handlungspsychologie im "Oráculo manual" im Folgenden um die jesuitische Dimension erweitern und eine Lesart vorstellen, bei der auch die dogmatischen Implikate des Textes Berücksichtigung finden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verknüpfung von konzeptistischer Rhetorik und Ethik sowie die damit verbundene Frage nach dem Stellenwert von taktischer Lebensklugheit und Gottverbundenheit. Die berühmte "regla de gran maestro", die sowohl kürzeste als auch am häufigsten interpretierte Sentenz des "Oráculo manual" hat oftmals als Beleg für eine kategoriale Trennung von weltlicher Lebenspraxis und Transzendenz herhalten müssen: "Hanse de procurar los medios humanos como si no huviesse divinos, y los divinos como si no huviesse humanos. Regla de gran maestro; no ai que añadir comento."
Wenn Literatur über biopolitische und technologische Entwicklungen nachdenkt, kommt sie selten ohne wertende Perspektiven aus. Begeisterten Ausblicken auf angeblich erwartbare oder zumindest möglich scheinende Segnungen technologischen Fortschritts in der Zukunft stehen skeptisch-warnende, dystopische Inszenierungen von Machbarkeitsphantasien und menschlicher Hybris gegenüber. Literarische Zukunftsbilder und die in ihnen zum Ausdruck kommenden Ängste oder Hoffnungen lassen sich daher nicht selten als mehr oder weniger geschickt verkappte Kommentare zu gesellschaftspolitischen Tendenzen der jeweiligen Gegenwart verstehen. Insbesondere das Weiterspinnen von bereits existierenden wissenschaftlichen Erfindungen, deren Potentiale kontrovers diskutiert werden, scheint sich hierfür anzubieten.
The article deals with the representation of the life principles of Count Albert Joseph Hoditz as discussed in his literary work. The analysis places this work in its literary-historical and philosophical context and seeks to make an innovative contribution to literary-historical research of this topic.