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"Time and place are the real unifiers of Wandering Rocks", so Clive Hart. Man könnte diese Behauptung als die Lösung des zehnten Kapitels Joyces auffassen; genauer betrachtet aber, teilt sich die Behauptung sofort in zwei Fragestellungen: eine richtet sich auf Joyce's narrative Ausführung, eine zweite Frage bezieht sich notwendigerweise auf unser Verständnis der Zeit und des Raumes überhaupt. Der folgende Aufsatz ist eine Untersuchung über die Weise in der Joyce sich in diesem Kapitel mit dem Problem der Zeit auseinandersetzt. Insofern ist es auch eine Untersuchung über den Begriff der Zeit. Unsere Absicht ist daher nicht, eine Deutung oder eine Bedeutung des Textes zu produzieren (wenn wir überhaupt über eine einzige Bedeutung sprechen könnten, was für diesen Roman eher unwahrscheinlich ist), denn, wir gehen davon aus, dass jede Lektüre eine Erfahrung, ein unendlicher Prozess ist, das jenseits des Wahren und Falschen liegt: „or une expérience n'est ni vraie ni fausse. Une expérience est toujours une fiction."
Diese Arbeit sucht Antworten auf zwei Fragen: Welche Prozesse steuern die Interaktion zwischen Autor und seinen Lesern, und wie haben sich diese Prozesse im Laufe des 20. Jahrhunderts möglicherweise verändert? Wir wollen zur Beantwortung dieser Fragen beispielhaft zwei Aspekte der Interaktion zwischen Autor und Leser betrachten, die wir, ausgehend von der vorliegenden Sekundärliteratur, für besonders vielschichtig und relevant halten: Intertextualität und Performativität. Diese Aspekte sollen dann an drei literarischen Beispielen: Henry Jamesens The Turn of the Screw (1898), Samuel Becketts Film (1963) und John Banvilles The Untouchable (1997) durchgearbeitet werden. Sie sollen drei Stationen der literarischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts repräsentieren: den Beginn der Moderne, den Beginn der Postmoderne und die heutige Zeit. Im Vergleich der Texte wollen wir die Entwicklung der Beziehung zwischen Autor und Leser über diesen Zeitabschnitt hinweg offen legen. Film bildet sozusagen ein Scharnier zwischen Henry Jamesens und John Banvilles Texten. Im Sinne von Linda Hutcheons (2002 (1989)) Überlegungen zur Charakteristik postmoderner Texte und John Kenny (2006:57), der eine Verwandtschaft von John Banvilles Texten zu denen von Henry James nachweist, kann man The Turn of the Screw durchaus auch als postmodernen, mit The Untouchable sehr verwandten Text lesen.