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„Ich mach dich Messer“ ist eine jugendsprachliche Wendung, die als ritualisierte Drohung im Sinne von „Ich greife dich mit einem Messer an.“ zu verstehen ist. Diese Wendung, bei der sowohl die semantische Bleichung („semantic bleaching“) des Verbs als auch das Fehlen des Determinierers in der NP auffällt, verweist auf Merkmale morpho-syntaktischer Reduktion, wie man sie häufig in Kontaktsprachen findet. Wie ich zeigen werde, handelt es sich hierbei jedoch nicht um eine bloße sprachliche Simplifizierung, sondern um ein komplexes und produktives grammatisches Phänomen: In „Ich mach dich Messer“ manifestiert sich ein spezifisches Zusammenwirken syntaktischer und semantischer Phänomene, das ich im folgenden als sprachliche Arbeitsteilung nach dem Muster von Funktionsverbgefügen beschreiben werde.
Im vorliegenden Beitrag wird danach gefragt, wie die Merkmale der Sprecher und Gebrauchssituationen, also die außersprachlichen Variablen, die den sprachlichen Varietäten zugrunde liegen, kategorisiert werden können. Natürlich ist diese Frage nicht neu. Seit Coseriu haben sich zahlreiche gestandene Soziolinguisten mit ihr beschäftigt (u. a. Albrecht 1986; Ammon 1987, 1995; Berruto 1980, 2004; Dittmar 1997; Löffler 2010). Hier wird der Versuch unternommen, sie in einer historischen Perspektive zu stellen, aber auch der, sie von der Gegenwart aus zu beantworten, die von einer Medienvielfalt geprägt ist, von der die Pioniere der Varietätenlinguistik nicht einmal träumen konnten.
Der Begriff des doing gender als interaktive Inszenierung des sozialen Geschlechts (gender) hat sich auch in der Linguistik etabliert und ist vor allem für die Sprachverwendung bzw.- Gesprächslinguistik fruchtbar gemacht worden. Doch selbst etwas so biologisch determiniert Erscheinendes wie weibliche und männliche Stimmen, ihre Höhe, ihre Verlaufsmuster, sind konstruierter, als man dies bisher für möglich gehalten hatte. Der am stärksten und radikalsten segregierte sprachliche Bereich, die Rufnamen, wurde für das Deutsche erst 2003 mit der Arbeit "Naming Gender" von Susanne Oelkers empirisch auf die Kodierung von Geschlecht hin untersucht. Erstmals wird systematisch nachgewiesen, dass und worin sich Frauen- und Männernamen phonologisch-strukturell voneinander unterscheiden, außerdem, dass wir diese Geschlechtszuordnungen auch bei uns unbekannten Namen vornehmen. Das heißt, es besteht ein kollektives Wissen darüber, wie weibliche und männliche Rufnamen beschaffen sind.
In Anknüpfung an die neueren Forderungen der Textlinguistik, Texte als Teile komplexerer interaktionaler Zusammenhänge zu betrachten, werden in dem Beitrag publizistische Texte unter Berücksichtigung sozialer, situativer sowie emotionaler Aspekte verbalen Handelns erfasst und analysiert. Einbezogen werden daher sozio-kulturelle und politische Faktoren als auch etwa die Bereitschaft zur Konstitution kommunikativer Gemeinschaften. Gegenstand der Analyse sind ausgewählte Texte aus deutschsprachigen Wochen- und Tageszeitungen, die in den böhmischen Ländern zwischen 1848 und 1914 herausgegeben wurden und daher nicht zuletzt in den nationalpolitischen Diskurs involviert waren. Darüber hinaus werden exemplarisch auch Texte tschechischsprachiger Periodika dieses Zeitraums herangezogen, da sie einen bedeutenden Bezugspunkt deutschsprachiger Zeitungen darstellten und Teil derselben interaktionalen Zusammenhänge waren. Bei der Analyse wird diachron vorgegangen, um die Fragen nach dem Wandel resp. der Kontinuität kommunikativen Handelns zu erörtern.
In diesem Beitrag wird gezeigt, dass das Wort Volk seit einigen Jahren ein Schlüsselwort politischer Diskurse in Deutschland darstellt. Dies bedeutet im Sinne Wolf-Andreas LIEBERTs (2003) nicht nur, dass es von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren verwendet wird, um gegensätzliche Ideale und Antworten auf die Frage nach der eigenen individuellen und kollektiven Identität zu formulieren, sondern auch selbst zum Gegenstand von Kontroversen und damit diskursbestimmend wird. Dass diese jüngere Entwicklung eine besondere ist, machen Analysen deutlich, die die Verwendung des Wortes in unterschiedlichen und hinsichtlich nationaler und sozialer Identitäten dynamischen Phasen der deutschen Geschichte in den Blick nehmen.
As relações multiculturais dentro de uma dada sociedade passam, necessariamente, por relações comunicacionais. Determinados grupos minoritários com histórico de imigração, dentro de uma sociedade totalizante, podem desenvolver modos de comunicação e expressão específicos que afetam, diretamente, a linguagem ...
Hitaplar gerek formal konuşmada gerekse informal dilde belirleyici bir özelliğe sahiptir. Hitaplar konuşmaya, yazmaya veya herhangi bir yazılı belgeye başlarken kullanılan ve göndericinin alıcıya yönelik bakış açısını belirten dilsel ifadelerdir. Hitap edilen kişi veya gruplar muhatap olarak adlandırılır. Selamlama ve hitap araştırmalarında, bir muhataba hitap ederken kullanılan dilsel araçlara hitap biçimleri denir. Dilsel hitap biçimleri, ad ve zamir kategorisine ayrılabilir. Ad kategorisindeki hitap türleri isimlerin, mesleki ve diğer unvanların kullanımını içerir. Hitapların zamir biçimleri kendilerini şahıs zamirlerinde gösterir. Zamirlerin bir alt sınıfı olarak, şahıs zamirleri gönderene veya kişilere atıfta bulunur. Dilsel iletişim hitaplar ile başlar. Herhangi bir konu hakkında birisiyle birdenbire konuşmaya başlamamak toplumsal uzlaşımın bir parçasıdır. Bu bağlamda hitaplar yaşamın her anında yer bulmaktadır. Bu makalede, Türk ve Alman dijital ortamlarda kadınların hitap ifadelerinin incelenmesi amaçlanmaktadır. İnternet günümüzde toplumun h er alanındaki insanların zorunlu bir alışkanlığı haline gelmiştir. Toplumdaki bireyler etkileşimlerini büyük oranda internet aracılığı ile gerçekleştirmekte, sosyal medyayı takip ederek merak ettikleri konular hakkında fikir sahibi olabilmektedirler. Toplumda, arasında kadınların da önemli bir yere sahip olduğu büyük bir kesim günün her anında sosyal medya üzerinden iletişim kurmakta, kurdukları her tür iletişimde farklı hitap türleri sergilemektedir. Bu çalışma, kullandıkları hitaplar açısından kadınların dilsel davranışlarını içermektedir. Bilindiği gibi kadınlar ve erkekler birçok açıdan ayrıdırlar. Kadın ve erkekler arasındaki bu farklılıklar kendine dijital ortamda da yer bulmaktadır. Makalenin birinci bölümünü oluşturan kuramsal kısımda, hitapların tanımından yola çıkılarak konunun ayrıntıları ortaya konacaktır. Çalışmanın uygulama bölümünde, Türkçe ve Almancadaki sosyal medya metinleri her iki dilde hitaplar açısından karşılaştırılarak incelenecektir. Elde edilen veriler kadınların iki dildeki hitap kullanımı bağlamında değerlendirilecektir. Bu değerlendirme sonucunda Türkçe ve Almancada kadın dilinin hitaplar açısından nasıl bir kullanım alanının olduğu görülecek, her iki dilde ne tür farklılıklar ve benzerliklerin gözlemlenebildiği sonucuna ulaşılacaktır. Çalışmada Türkçe ve Almanca hitaplar karşılaştırılacağından inceleme genel olarak kontrastif söylem analizi ve deskriptif-analitik yöntemler doğrultusunda karma bir yöntem ile yürütülecektir.
Die durchgeführte Studie befasste sich mit der Fragestellung, wie transidente Menschen in verschiedenen italienischen und rumänischen gesellschaftlichen Diskursen dargestellt werden und welche Aussagen anhand der in den Textauszügen enthaltenen sprachlichen Phänomene über die Situation und Lebensrealität von transidenten Menschen in Italien und Rumänien getroffen werden können.
Hierzu wurde in der vorliegenden Arbeit zunächst eine theoretische Grundlage geschaffen, die einerseits die Zusammenhänge im Themenbereich Diskurs und Diskriminierung beleuchtete und andererseits jene zwischen Gendertheorie, queeren communities und Lebensrealitäten im Kontext von Transidentität. Ebenso wurde im Zuge dessen eine präzise Definition des Begriffs Transidentität erarbeitet.
In der anschließenden Analyse wurden Auszüge aus diagnostischen Standardwerken der Psychologie, Gesetzestexten, medialen Fremddarstellungen transidenter Menschen und Eigendarstellungen transidenter Menschen in sozialen Netzwerken auf Inhalt, Präsentation, Lexikon und Syntax untersucht. Hierbei sollten Hinweise auf die Darstellungen transidenter Menschen in den folgenden vier gesellschaftlichen Diskursen gesucht werden: erstens der Diskurs über die medizinisch-psychologische Versorgung transidenter Menschen sowie darin enthaltene Pathologisierung; zweitens gesetzliche Regelungen sowie darin enthaltener Schutz vor Gewalttaten und Diskriminierung; drittens Gesellschaft sowie Teilhabe und Diskriminierung innerhalb dieser; und zuletzt Selbstverständnis im Kontext von aktivistischen Diskursen.
In German, female and male first names are strictly segregated: there are two big inventories with the only purpose to separate women and men. Unisex names are extremely seldom. If they are chosen, they have to be followed by a sex-specific middle name (e.g. Kim Uwe, Kim Annette). If we look at the phonological components of first names, i.e. at their sounds, we can state that male and female names became more similar over the last decades. Whereas in the 1950's, typical first names such as Katharina and Rolf diverged considering their phonic inventory considerably, today, many girls are named Leah and Lara and many boys Noah and Luca. These names share nearly the same sounds, they consist of two syllables and are stressed on the first one. If we look behind the scenes, it becomes clear that the officially required onomastic separation of the two sexes is undermined. In this paper, I will present a socalled phonetic gender score for German first names for the first time (see also Schmidt-Jüngst in this volume). It allows for measuring a degree of femaleness and maleness of names. In a second step, it will be asked whether unofficial names such as pet names, which are not obliged to mark sex also tend to be gendered or if they disobey the gender barrier. It will be shown that the most intimate names are not interested in stressing the denoted person's sex. In contrast to first names, pet names tend to be maximally de-gendered.
Zunächst wird kurz in Bourdieus Konzept der symbolischen Herrschaft eingeführt und dessen Stellung im Kontext seiner Theorie der Praxis verdeutlicht. Da Bourdieu sein Verständnis der symbolischen Reproduktion des Sozialen insbesondere in Bezug auf die Sprache entfaltet, wird in einem zweiten Schritt auf seine sprachsoziologischen Arbeiten eingegangen. Dabei wird das Problem der Betonung der statischen Reproduktion sozialer Ordnungen adressiert. Im dritten Abschnitt erfolgt eine Kritik und Erweiterung von Bourdieus Perspektive im Anschluss an Judith Butler, die in "Haß spricht" eine Theorie zur Resignifikation sozialer Klassifikationen entwickelt hat und sich dabei von Bourdieus Sprachsoziologie abgrenzt. Sie betont im Unterschied zu Bourdieu die Möglichkeit der Verschiebung symbolischer Machtverhältnisse. Im Fazit werden die beiden Positionen vergleichend diskutiert und Ansätze einer Theorie sozialer Iterabilität herausgearbeitet.