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In der Einleitung eines von ihnen herausgegebenen Sammelbandes schlagen Jürgen Fohrmann und Helmut J. Schneider vor, die Geschichte der 1830er und 1840er Jahre als "die Geschichte von 'Bewegung'" zu erzählen. Sie sehen diese beiden Dezennien durch einen Diskurswechsel bestimmt, "der mit den politischen Schlagworten 'Leben', 'Jugend', 'Gegenwart', 'Emanzipation' usw. eine strukturelle Umpolung unserer Semantik auf 'Bewegung' hin versucht". Dieser Vorschlag leuchtet unmittelbar ein; doch ist von dem Diskurswechsel nicht nur die Semantik, sondern auch die Pragmatik der Literatur und damit die Konzeptualisierung der Autorposition betroffen. Lässt sich in diesem Sinne eine ganze Reihe von Schriftstellern nennen, die sich in den genannten Jahrzehnten einem neuen, im Zeichen der politischen Emanzipation stehenden Konzept der Autorschaft verschreiben, so kennzeichnet es die Schriften Heinrich Heines, dass sie an diesem Konzeptwechsel nicht lediglich teilhaben, sondern ihn thematisieren und inszenieren. Ja, man kann sagen, dass die Inszenierung der eigenen Autorschaft einen Grundzug des Heineschen Werkes darstellt.
Der Titel einer poetischen Ökonomie von Heine und Marx bezieht sich durch Assonanz und Wissen auf die politische Ökonomie, deren Kritik die Hauptwerke von Karl Marx, insbesondere das Kapital, bekanntlich gelten. Auch aus einigen der wichtigsten Werke Heines, den Reisebildern, den Französischen Zuständen und der Lutetia (aber damit sind keineswegs alle benannt) ließe sich eine Kritik der politischen Ökonomie extrahieren, wenn man darunter die Kritik der politischen Konsequenzen wirtschaftlichen Handelns versteht.
Zentren der Entfaltung jugendlicher Gegendynamik sind die bürgerlichen Mittelschichten. D.h. gerade auch die hier anzutreffenden literarischen Jugendkonzepte bleiben "wie alle frühen Jugendbewegungen in der Neuzeit", auf die sie sich beziehen und die sie realgeschichtlich mitformen, "im wesentlichen auf Studenten bzw. junge Gebildete beschränkt"; und zwar in der Weise, dass diese Jugendkonzepte entweder von Angehörigen der jungen Generation selbst stammen (wie dies exemplarisch für Büchner, aber auch für den Heine der 1820er Jahre zutrifft) oder dass die entsprechenden literarischen Figuren aus den genannten sozialen Schichten stammen. Im Folgenden sollen ausgewählte Texte der 1820er bis 1840er Jahre mit Seitenblicken auf die realgesellschaftliche Situation im Deutschen Bund auf die ihnen eingeschriebenen Jugendkonzepte hin untersucht werden.