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Der Artikel behandelt eine Tendenz in der jüngsten österreichischen Literatur, die dem Hassen ungebremst und umfangreich Raum gibt, und zwar nicht nur im Inhalt, sondern auch in der Form. Das ist wesentlich eine antikulturelle Entscheidung, insofern das Grundverständnis unserer Kultur vielfach ein humanistisches ist. Wegbereiter für freies Hassen sind natürlich auch die sogenannten Sozialen Medien. Bemerkenswert: Es sind vor allem junge Frauen, die hassen. Insofern hat das literarische Hassen auch eine feministische Komponente. Der Artikel will nicht nur das Hassen als einen erstklassigen literarischen Schreibanlass rechtfertigen (wie andere Gefühle auch, Liebe, Trauer, Angst, Sehnsucht), sondern auch darauf aufmerksam machen, dass das literarische Hassen in unserer Kultur Tradition hat: Elfriede Jelinek, Ernst Jandl und Werner Schwab sind daher eigene Abschnitte gewidmet. Sie laufen auf den Nachweis hinaus, dass eine elende Existenz/Welt nicht nur die Schreibinhalte bestimmt, sondern die Sprache selbst deformiert, bis ihre Form so aussieht wie die Inhalte, d.h. höhere Authentizität erreicht ist.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Das Hörspiel - zwei Definitionen 3. Zur Entwicklung des deutschen Hörspiels 3.1 Voraussetzungen und Theorie des Neuen Hörspiels 3.2 Das Verhältnis des Neuen Hörspiels zur Literatur 4. Der Hörspielpreis der Kriegsblinden 1968 für "Fünf Mann Menschen" 5. Der veränderte Produktionsprozess im Neuen Hörspiel - Die Entstehung von "Fünf Mann Menschen" 5.1 Die Notation von Text und Nebentext und ihre radiophone Realisation durch den Regisseur 6. Stereophonie im Hörspiel 6.1 Die Darstellung des Themas und der Aussage durch die stereophone Dramaturgie: Stereoeffekte im Hörspiel "Fünf Mann Menschen" 7. "Den Preis erhielt er zu Recht, denn der Unsinn hat Methode" - "Fünf Mann Menschen" und die Entwicklung des deutschen Hörspiels 8. Anmerkungen Literaturverzeichnis
O olhar estrangeiro
(1998)
This text tries to illustrate what we understand by strangeness, alterity and exotopy. From the point of view of a stranger, we, as Brazilians, see and read products of foreign cultures in an exotopic way, which is quite productive. The same occurs with Germans looking at US, which gives us another view of ourselves. As an illustration, the poem "calypso" from Ernst Jandl will be discussed in this context.
Laborsituationen, Sinnbewegungen : Poetologie des Experiments bei Ann Cotten und Oswald Egger
(2019)
Der Beitrag ist eine Annäherung an die Poetologie des Experiments im Werk von Ann Cotten und Oswald Egger. Drei Aspekte der Poetologie - Definition von Dichtung, Anschaulichkeit des Gedichteten, Ich-Verdichtung – stehen dabei im Vordergrund; die Analyse wird durch Bezüge zu poetologischen Aussagen von Ernst Jandl, Monika Rinck und Ferdinand Schmatz begleitet.
Der vorliegende Beitrag soll einerseits wichtige Aspekte hervorheben, die mit der Rolle der interkulturellen Literatur in der zeitgenössischen Kanondebatte zusammenhängen und andererseits die metaliterarischen Repräsentationen einiger Autor/innen des deutschsprachigen Kanons im Werk einer der wichtigsten und bekanntesten Autorinnen der sogenannten Chamisso-Literatur, Yoko Tawada, besprechen. Im ersten Teil des Beitrags soll Aufschluss darüber gegeben werden, inwieweit eine Integration der interkulturellen Literatur in die "traditionelle" kanonische Literatur im Kontext des deutschsprachigen Raums durch die Beobachtung bestimmter kultureller Prozesse (z. B. Vergabe von Literaturpreisen) möglich wäre. Im zweiten Teil des Beitrags geht es um metaliterarische Überlegungen im Werk "Sprachpolizei und Spielpolyglotte" von Yoko Tawada in Bezug auf den Sprachgebrauch und den Stil bei kanonischen deutschsprachigen Autoren wie Jandl, Celan und Goethe und der Dichterin Lasker-Schüler. Auf diese Weise übernimmt Tawada die Rolle einer Stilkritikerin und veranschaulicht die Idee einer fruchtbaren Begegnung zwischen Kanon und interkulturellem Schreiben.
In dieser Studie wird Ernst Jandls experimentelle Dichtung unter Einbeziehung seiner komplexen Sprachwelt und verschiedener Interpretationsansätze beschrieben. Um seine poetologischen Überlegungen und Schreibverfahren zu erfassen, werden einige zum Kanon gehörende Texte vorgeführt. Dabei wird von den selbstreferenziellen Positionen des Autors und den diversen Untersuchungen aus der Sekundärliteratur ausgegangen, die vordergründig die innovatorischen Qualitäten der Dichtungen hervorheben.