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Die Pilzgattung Hygrocybe wird taxonomisch besprochen, wobei die bisherige Sektion Oreocybe Boertmann (subgenus Cuphophyllus) den Status einer eigenen Untergattung erhält. Ein Bestimmungsschlüssel zur Gattung wird vorgelegt, wobei Gruppen sehr ähnlicher Arten, die früher teilweise nicht getrennt wurden, im Hauptschlüssel zu Aggregaten zusammen gefaßt wurden. Diese Aggregate werden getrennt aufgeschlüsselt. 50 europäische Arten der Gattung Hygrocybe werden schließlich hinsichtlich ihrer Morphologie, Taxonomie, Ökologie und Verbreitung vorgestellt.
In Deutschland zählt das Moorveilchen (Viola uliginosa) zu den stark vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten. Letzte Vorkommen befinden sich in Bruchwäldern Ostsachsens, im Verwaltungsbereich des Biosphärenreservates "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft". Mittels vegetationskundlicher, ökophysiologischer, hydro- und bodenchemischer sowie keimungsbiologischer Untersuchungen wurden Informationen zu Habitatansprüchen und Gefährdungspotentialen sowie zur Fortpflanzenungsbiologie dieser seltenen Art gewonnen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Viola uliginosa gegenüber den Umweltfaktoren Licht, Wasser und Boden einen ausreichenden physiologischen Toleranzbereich besitzt, um unter den gegebenen Habitatbedingungen zu überleben. Stattgefundene sowie sich abzeichnende Veränderungen der Lebensräume (insbesondere Austrocknung des Bodens, Toxizität durch Schwermetalle) stellen jedoch eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Obwohl Viola uliginosa sich in der Natur nicht generativ fortzupflanzen scheint, konnte unter Laborbedingungen durch die Anwendung einer Kaltnassstratifikation ein relativ hohes Keimprozent realisiert werden. Dieser Tatsache kommt vor allem im Hinblick auf eine künstliche (Wieder-)Ansiedlung besondere Bedeutung zu.
Zur Soziologie von Arten der Gattung Oenothera L. im Rheintal von Arnheim (NL) bis Mulhouse (F)
(1999)
Im Rahmen einer sich über das Rheintal von den Niederlanden (Arnheim) bis nach Frankreich (Mulhouse) erstreckenden stichprobenartigen Untersuchung des Vorkommens und insbesondere der Soziologie von Oenothera-Arten erwies sich Oenothera biennis insgesamt gesehen als die einzige, der das Prädikat "ziemlich häufig" gegeben werden kann. Oenothera fallax, O. pycnocarpa und O. glazioviana kommen zerstreut vor, lokal oder auch regional sind jedoch größerer Häufigkeiten einzelner Arten zu verzeichnen. Im Rhein-Main-Gebiet ist beispielsweise Oenothera fallax sogar häufiger als O. biennis. Oenothera suaveolens und O. silesiaca sind insgesamt selten, wobei erstere allerdings im Europort Mulhouse relativ häufig vorkommt. O. parviflora ist sehr selten. Alle sieben Arten wurden bevorzugt auf augenscheinlich (mäßig) trockenen und mäßig nährstoffreichen, Oenothera suaveolens auch auf frischen, nährstoffreichen Standorten angetroffen. Aussagen zum pflanzensoziologischen Schwerpunkt des Vorkommens können für die vier häufigeren Arten gemacht werden. Bei allen vier liegt er im Dauco-Melilotion, wobei sich für O. biennis ein klarer Schwerpunkt im Echio-Melilotetum ergibt, so daß die Art hier als Charakterart gelten kann. O. glazioviana ist zusätzlich Differentialart der Artemisia vulgaris-Arrhenatherum-Gesellschaft des Arrhenatherion.
Species are often presumed to be apparent in nature, but in practice they may be difficult to recognise, especially when viewed across continents rather than within a single site. Coalescent-based Poisson-tree-process (PTP) models applied to fast-evolving genes promise one quantitative criterion for recognising species, complete with the estimates of uncertainty that are required of a scientific method. Such methods face challenges especially in discerning between widespread polytypic species and complexes of closely related, restricted-range species. In particular, ‘over-sampling’ of many closely related individuals within one species could risk causing groups of less closely-related individuals within other species appearing relatively more distinct and consequently could risk them being interpreted falsely as separate species. Some of the most persistent taxonomic problems among bumblebees (genus Bombus Latreille, 1802) are within the subgenus Melanobombus von Dalla Torre, 1880. For a global revision of Melanobombus species, we use COI barcodes and seek to reduce the risk from localised over-sampling by filtering the data to include only unique haplotypes. Unique haplotypes give more conservative results than unfiltered data, but still increase the number of species in comparison with recent morphological treatments. After integrative assessment of COI coalescents in comparison with morphological groups, the number of accepted species shows a non-linear increase with sample size that plateaus to an increase of 47% (to 25 species) compared with a previous estimate (of 17) based on morphology alone. For the most widespread and variable species-complexes, our revised species improve the match to the patterns expected of species, both for genetic divergence-with-distance and for sympatry, leading to three main inferences. (1) The particularly widespread polytypic Bombus sichelii Radoszkowski, 1859, is a single species. (2) We detect two candidates for species within previous broad concepts of each of the former B. lapidarius (Linnaeus, 1758), B. miniatus Bingham, 1897, and B. rufofasciatus Smith, 1852. Within B. lapidarius s. lat. we find insufficient evidence to corroborate the candidate species, with no coalescent or morphological support for a recent claim for a separate species, B. bisiculus Lecocq, Biella, Martinet & Rasmont, 2019 described from southern Italy, but rather we find a weak and uncorroborated coalescent for a different and much broader group of samples from across southeastern Europe but excluding Turkey. Within the former broad concepts of B. miniatus s. lat. and B. rufofasciatus s. lat. the coalescent evidence is stronger and subtle evidence from morphology corroborates recognising B. miniatus s. str. and B. eurythorax Wang, 1892 stat. rev. as separate species as well as B. rufofasciatus s. str. and B. prshewalskyi Morawitz, 1880 stat. rev. as separate species. (3) Our coalescent and morphological results ‘split’ more clearly what has long been interpreted as a single polytypic B. keriensis Morawitz, 1887, s. lat., by supporting novel concepts of the restricted-range species: B. alagesianus Reinig, 1930 stat. rev., B. incertoides Vogt, 1911 stat. rev., B. keriensis s. str., B. qilianensis sp. nov., B. separandus Vogt, 1909 stat. rev., and B. tibeticus sp. nov. A lectotype is designated for the name B. keriensis and a neotype is designated for the name B. alagesianus. We estimate the phylogeny of Melanobombus species by including three slower-evolving genes to provide more evidence for deeper relationships, to estimate the time calibration of this phylogeny, and to estimate ancestral distributions, all within a Bayesian framework. We provide the first keys for identifying all of the species of Melanobombus.
The rare money spider Walckenaeria simplex Chyzer, 1894 was found in 2007 near the city of Meißen (Germany) on a rock overlooking the river Elbe. This is the northernmost occurrence of the species. W. simplex is distributed from Central to South Eastern Europe. The species is thermophilous and prefers wooded slopes with a southern exposition.
Zum Cystopteris fragilis-Komplex gehören in Mitteleuropa drei grobmorphologisch nur schwer unterscheidbare Arten (Cystopteris alpina [Lam.] Desv., C. dickieana R. Sim, C. fragilis [L.] Bernh.). Vor allem C. dickieana und C. fragilis sind sehr polymorph und lassen sich lediglich durch die Struktur des Perispors eindeutig voneinander abgrenzen. C. dickieana ist eine in Deutschland sehr seltene Art. Außer einem nur historisch belegten Fund aus der Umgebung von Berchtesgaden war sie bislang lediglich aus dem Südschwarzwald bekannt, konnte aktuell aber auch aus dem Nahegebiet nachgewiesen werden. Da die Art im Gelände nicht von C. fragilis unterschieden werden kann, ist sie möglicherweise häufiger als bisher bekannt. Die beiden aktuellen Vorkommen im Südschwarzwald und an der Nahe werden standortökologisch, populationsbiologisch und pflanzensoziologisch näher charakterisiert. Bei einer cytologischen Überprüfung erwies sich das Vorkommen im Südschwarzwald als tetraploid. Da die Pflanzen aller drei deutschen Herkünfte in ihrer Sporen- und Stomatalänge weitgehend übereinstimmen, kann vermutet werden, daß auch das (historische) bayerische und das rheinland-pfälzische Vorkommen den tetraploiden Cytotyp repräsentieren.
Auf Grundlage von 14 Vegetationsaufnahmen der Messung bodenökologischer Parameter und der Berechnung von Zeigerwerten werden die Soziologie und die standörtlichen Eigenschaften an den Wuchsorten von Lathraea squamaria (Schuppenwurz) im Raum Regensburg untersucht. Lathraea kommt im Gebiet fast ausschließlich in anspruchsvollen Fagetalia-Gesellschaften vor (Querco-Ulmetum, Stellario-Alnetum, Alno-Ulmion-Basalgesellschaft, Stellario-Carpinetum, Tilio-Acerion-Basalgesellschaft). Häufigste Begleiter in der Krautschicht sind Adoxa moschatellina, Aegopodium podagraria, Anemone nemorosa, Lamium montanum und Ranunculus ficaria. Einige Arten begleiten die Schuppenwurz nur auf Böden über kalkhaltigem Gestein, insbesondere Anemone ranunculoides und Corydalis cava. Die Art besiedelt im Raum Regensburg sehr unterschiedliche geologische Substrate und allen fünf Naturräumen. Die bodenbiologisch sehr aktiven Böden sind im Wesentlichen lang anhaltend/dauerhaft frisch bis feucht und gut bis sehr gut mit Basen versorgt, vielfach auch kalkhaltig. Die Bodenreaktion liegt mehrheitlich im mittel sauren bis schwach alkalischen Bereich. Einzelne Standorte auf kristallinem Urgestein weisen deutlich niedrigere pH-Werte und eine geringere Basenversorgung auf. Zur Beurteilung der Vergesellschaftung und des Standortes in Süddeutschland wurden mehr als 100 Vegetationsaufnahmen mit der Schuppenwurz ausgewertet. Die überregional erhobenen Daten bestätigen die Affinität von Lathraea zu den anspruchsvollen Laubwäldern. Sie ist im süddeutschen Raum vor allem in Alno-Ulmion-, Carpinion- und Tilio-Acerion-Gesellschaften dokumentiert, selten auch in Buchen- und Buchen-Tannen-Mischwäldern (Hordelymo-Fagetum, Aposerido-Fagetum). Das pflanzensoziologische Spektrum reicht über die eigentlichen Wälder hinaus und schließt auch Gebüsche, Hecken, Feldgehölze, Waldmäntel sowie offene bzw. halboffene Vegetation ein (z. B. Salicetum albae, Carpino-Prunetum, Feuchtbrachen mit Jungpflanzen potentieller Wirtsbäume). Zu den charakteristischen Begleitarten von Lathraea in der Krautschicht zählen Frühlings-Geophyten oder frühblühende Hemikryptophyten. Die Berechnungen der ökologischen Zeigerwerte sowohl für die Aufnahmen des Regensburger Raumes als auch für diejenigen Süddeutschlands bestätigen im Wesentlichen die bei ELLENBERG et al. (2001) vorgenommenen Einstufungen, mit Ausnahme des Faktors Licht. Lathraea kommt demnach auf lichtenreicheren Standorten vor als es der Zeigerwert zum Ausdruck bringt. Die Verteilung der Reaktionszahlen zeigt, dass nicht ausschließlich Pflanzenarten schwach saurer bis schwach alkalischer Böden mit der Schuppenwurz vergesellschaftet sind, sondern auch einzelne Sippen mäßig bis stärker versauerter Böden. Mehrere Messdaten zur Bodenökologie an verschiedenen Lathraea-Vorkommen Süddeutschlands sowie Mitteleuropas und angrenzenden Regionen West- und Nordeuropas belegen auch die Besiedlung "ungünstiger" Standorte. Die Lebensweise als Holoparasit deutet jedoch daraufhin, dass nicht unmittelbar Latraea, sondern der Wirtbaum selbst von den Bodenbedingungen abhängig ist. Bezogen auf Mitteleuropa und angrenzenden Regionen West- und Nordeuropas zeigt sich ein Schwerpunkt der Vergesellschaftung in Auen-, Eichen-Hainbuchen- und edellaubholzreichen Wäldern.
The genus Parasogata Zhou, Yang & Chen, 2018 is here reported from India represented by the new species Parasogata sexpartita sp. nov. collected in a recent exploration and survey of delphacids from Nagaland in northeastern India. A second species of Eoeurysa Muir, 1913 from India, the new species Eoeurysa sagittaria sp. nov., was found in Rampur, Una, Himachal Pradesh. Both new species are described with illustrations, and a molecular identification is given with the mtCOI gene sequence. A modified key to species of the genera is also provided.
Two new species of the millipede genus Anamastigona are described, A. cypria sp. nov. and A. strasseri sp. nov., both from the island of Cyprus. The new species are considered to be most similar to A. terraesanctae Golovatch & Makarov, 2011 from Israel, the three of them forming a species group which is briefly characterized. An updated key to all 20 recognized species of the genus Anamastigona is provided and a short overview of the taxonomy of the genus is given.