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Um Ursachen und Ausmaß der zukünftigen Veränderungen von Flora und Pflanzengesellschaften des Grünlandes analysieren und abschätzen zu können, wurde der aktuelle Zustand dieser Vegetation in einem 50 km2 großen Landschaftsausschnitt im westlichen Hunsrück beschrieben, typisiert und flächendeckend kartiert. Hauptursache für Veränderungen ist die Intensivierung der Bewirtschaftung, wobei die Steigerung der Düngung, die wachsende Zahl der Nutzungseingriffe, die Vereinheitlichung der Bewirtschaftung auf großen Schlägen durch wenige Betriebe die für das Grünland wichtigsten Faktoren sind. Deshalb wurde die Vegetation der Wiesen und Weiden anhand einer Trophieskala typisiert, die die Nährstoffversorgung und damit die Bewirtschaftungsintensität widerspiegelt. Die Basis dafür bilden Vegetationsaufnahmen und nach Abundanz gewichtete Gesamtartenlisten von Grünlandschlägen.
Schon heute sind magere Grünlandflächen auch in diesem Mittelgebirge selten geworden. Pflanzenarten mit auffälliger Rückgangstendenz wurden im Gesamtgebiet kartiert und auf ihre Eigenschaften hin bewertet, die wesentlich zu ihrer Konkurrenzschwäche im intensiv genutzten Grünland beitragen. Alle diese rückläufigen Arten waren im Untersuchungsgebiet wahrscheinlich noch bis 1950/1960 weit verbreitet. Ihre Populationen sind heute in kleine, weitgehend isolierte Teilpopulationen aufgespalten, deren Überlebenschancen sich dadurch zusammen mit an sie gebundenen Tierarten rasch weiter verringern dürften.
Durch vergleichende vegetationskundliche Untersuchungen wird der Wandel der Grünlandvegetation im Chajouxtal (Vogesen) seit dem Jahr 1981 untersucht. Es wurden die Assoziationen Geranio-Trisetetum mit sechs Untereinheiten, Festuco-Genistetum mit fünf Untereinheiten und das Festuco-Cynosuretum nachgewiesen. Das Fehlen von Dauerflächen und Vegetationskarten des ursprünglichen Zustandes erfordert die Anwendung anderer Verfahren, um die Vegetationsentwicklung aufzuzeigen. Es wird durch einen Vergleich von alten und neuen Vegetationsaufnahmen und mit Hilfe einer Befragung der Landwirte auf die Zusammenhänge zwischen Nutzung- und Vegetationsveränderungen geschlossen. Dabei wird deutlich, daß sowohl beim Geranio-Trisetetum als auch Festuco-Genistetum ein Flächenrückgang derjenigen Subassoziation zu verzeichnen ist, die an die extensive, traditionelle Bewirtschaftung gebunden sind.
We performed a survey of grassland communities in the Ukrainian Carpathians with the aim of: (1) syntaxonomically classifying the meso- and subxerophilous grassland vegetation; (2) analysing the main gradients in their species composition; (3) estimating the effect of selected environmental factors on grassland species composition; (4) assessing the species richness of vascular plants and bryophytes in relation to the measured environmental variables. We collected 46 phytosociological relevés during the growing seasons of 2010 and 2011. Species composition and species richness were studied at two spatial scales (1 m² and 16 m²) in relation to soil parameters (soil depth, pH (KCl), content of P, K, Mg, N and C), management regime (mowing, grazing, ploughing in the past and burning), and other factors (altitude, litter cover, open soil, inclination, solar radiation and animal excrement). Seven grassland types were distinguished belonging to 3 classes and 4 alliances, namely the Nardetea strictae including the Violion caninae (mesic pastures at altitudes of 400–600 m mostly on moderate slopes) and the Nardo strictae-Agrostion tenuis (grasslands on moderate slopes at altitudes of 700–900 m usually managed by mowing and grazing the aftermath); the Molinio-Arrhenatheretea, including the Arrhenatherion elatioris (submontane grasslands originated mostly on former fields after their abandonment in the past) and the Cynosurion cristati (intensive pastures); and the Festuco-Brometea including the Cirsio-Brachypodion pinnati (abandoned grasslands dominated by Brachypodium pinnatum and Inula salicina). Detrended correspondence analysis indicated that the major compositional turnover was related to altitude and soil reaction. A canonical correspondence analysis confirmed that altitude had the strongest effect on species composition in the analysed dataset, followed by management treatments (former ploughing, grazing intensity). For vascular plant species richness, regression tree analysis identified grazing intensity as the most important predictor at the 1 m² scale. At the 16 m² scale, soil humus content was evaluated as the most important predictor of vascular plant species richness, followed by litter cover and grazing intensity. The number of bryophytes was not determined by the studied environmental factors at either of the two spatial scales. Although the number of analysed relevés in this study was limited, our results significantly contribute to the understanding of submontane grasslands in the Ukrainian Carpathians.
New Species of Phyllophaga Harris (Coleoptera: Scarabaeidae: Melolonthinae) from northeastern Mexico
(2014)
Three new species of Phyllophaga are described from northeastern Mexico: P. (s.str.) gramma n. sp. from grasslands near Monterrey city, state of Nuevo Leon; P. (s.str.) jeanmathieui n. sp. from mixed forests of Sierra Chipinque, Nuevo Leon; and P. (Listrochelus) pinophilus n. sp. from pine-oak forests of mountains in Nuevo Leon and Coahuila. Illustrations of diagnostic structures and comments about the relations of each species are provided.
Auf der Grundlage von Untersuchungen zum jahreszeitlichen Wechsel von Pflanzengesellschaften (Symphänologie), beginnend mit der Aufnahme phänologischer Daten auf Dauerflächen in Buchenwäldern seit 1981, und persönlichen langzeitigen Beobachtungen des jahreszeitlichen Landschaftswandels (Landschaftsphänologie) wird erstmals die jahreszeitliche Gliederung einer Kulturlandschaft in phänologische Phasen (Geophänophasen) vorgestellt. Beispiel ist das kollin-submontane Muschelkalkgebiet um Göttingen. Als Schlüsselfaktoren der Gliederung werden vor allem phänologische Ereignisse pflanzlicher Erscheinungsweisen benutzt, insbesondere Blühwellen geophänologischer Artengruppen mit gleichzeitigem Blühbeginn, dazu Aspekte der vegetativen Entwicklung von Austreiben und Beblätterung im Frühjahr bis zu Herbstfärbung und Laubfall, auch Auswirkungen landwirtschaftlicher Einflüsse. Für die phänologische Landschaftsanalyse werden vor allem die großflächigen Vegetationstypen von Gehölzen, Äckern und Grasland benutzt, zusätzlich verschiedene Kleinstrukturen. Neben der freien Landschaft werden auch die Gehölze der Siedlungsbereiche, insbesondere Gärten und Parks mit ihren zahlreichen exotischen Pflanzen, einbezogen.
Die genauere Auswertung der zahlreichen Daten zeigt eine regelmäßige Verteilung phänologischer Erscheinungsweisen im Jahresverlauf und hat zur Aufstellung von 12 Geophänophasen geführt, größtenteils benannt nach zwei charakteristischen blühenden Arten von Gehölzen und Krautigen: 1 Corylus-Tussilago-Phase (Vorfrühling), 2 Salix caprea-Anemone nemorosa-Phase (Frühlingsbeginn), 3 Prunus spinosa-Taraxacum-Phase (Erstfrühling), 4 Fagus-Alopecurus pratensis-Phase (Vollfrühling), 5 Quercus robur-Ranunculus acris-Phase (Frühlingsende), 6 Crataegus laevigata-Leucanthemum ircutianum-Phase (Frühsommerbeginn), 7 Sambucus nigra-Papaver rhoeas-Phase (Frühsommerende), 8 Tilia cordata-Cirsium arvense-Phase (Hochsommer), 9 Clematis vitalba-Solidago canadensis-Phase (Spätsommer), 10 Hedera-Colchicum-Phase (Frühherbst), 11 Vollherbst-Phase, 12 Winter-Phase.
Diese Abfolge kann als beispielhaft für weitere Bereiche Mitteleuropas angesehen werden. In diesem ersten Teil werden qualitative Aspekte der Geophänophasen beschrieben (Analytische Landschaftsphänologie). In einem zweiten Teil sollen quantitative Merkmale zusammenfassend dargestellt werden (Synthetische Landschaftsphänologie).
GrassVeg.DE – die neue kollaborative Vegetationsdatenbank für alle Offenlandhabitate Deutschlands
(2017)
Der Bericht stellt die neue kollaborative Vegetationsdatenbank GrassVeg.DE (EU-DE-020; http://bit.ly/2qgX208) vor, die Vegetationsaufnahmen von Grasländern und anderen nicht-aquatischen Offenlandhabitaten Deutschlands sammelt, um sie national und international für die vegetationsökologische Forschung zur Verfügung zu stellen. GrassVeg.DE trägt die Daten zum European Vegetation Archive (EVA) und künftig auch zur globalen Vegetationsdatenbank „sPlot“ bei. Datenlieferanten von GrassVeg.DE behalten volle Verfügungsgewalt über ihre Daten und werden Mitglied des GrassVeg.DE-Konsortiums. Dadurch profitieren sie durch Co-Autorenschaften und Zitate von ihren Beiträgen und erlangen zugleich die Möglichkeit, selbst Projekte zu beantragen, die GrassVeg.DE- oder EVA-Daten nutzen. Die schnell wachsende GrassVeg.DE-Datenbank umfasste im Juli 2017 3.181 Vegetationsaufnahmen aus acht deutschen Bundesländern. Perspektivisch kann GrassVeg.DE dazu beitragen, eine konsistente Neuklassifikation der Graslandvegetationstypen Deutschlands im Rahmen der Synopsis der Pflanzengesellschaften Deutschlands zu ermöglichen. Wir schließen den Beitrag mit einem Aufruf, eigene und aus der Literatur digitalisierte Vegetationsaufnahmen zu GrassVeg.DE beizutragen.
The degradation of species-rich mountain meadows has been observed in many parts of Central Europe in the last few decades. It is reflected in decreasing species numbers and changes in the proportions of plant species in the aboveground vegetation. Some species are increasing in abundance and eventually dominate the meadow vegetation. There is still a lack of studies explaining how this process is reflected in the soil seed bank. Therefore, the goal of the current study was to test whether expansive species that degrade aboveground vegetation of mountain meadows also influence, quantitatively and qualitatively, seed rain and seed bank. Soil samples were taken from 14 plots in degraded patches and another 14 plots in non-degraded patches. Nearly the same numbers of seedlings were recorded in both meadow types. In both cases, low similarities between aboveground vegetation and soil seed rain and seed bank were observed. Expansive species causing meadow degradation (Calamagrostis epigejos, Festuca rubra, Deschampsia cespitosa and Lupinus polyphyllus) reached cover values of 60–83% in the aboveground vegetation, and a share of up to 36% in the seed rain and seed bank. The mean species richness in the aboveground vegetation and the soil of degraded meadows was lower than in the non-degraded plots. However, the seed bank may buffer degradation to some extent since the degradation of aboveground vegetation was faster than impoverishment of seed bank. Consequently, seed rain and seed bank of degraded meadows still contained typical mesic meadow species in similar proportions as non-degraded meadows. This indicates that seed rain and seed bank may contribute to the restoration of degraded meadows after the removal of expansive species from the aboveground vegetation.
In den westlichen Dolomiten (Eggentaler Alm, Südtirol, Italien) wurden alpine und subalpine Rasengesellschaften über basischem und saurem Substrat pflanzensoziologisch untersucht und beschrieben. Tendenzen der Vegetationsentwicklung sollten aufgezeigt werden. Die Gesellschaftsabfolge im Gebiet ist nur teilweise auf natürliche Gegebenheiten (fortschreitende Bodenentwicklung, Meereshöhe) zurückzuführen; im wesentlichen sind Änderungen in der Bewirtschaftungsform (Intensivierung, Extensivierung, Auflassung) ausschlaggebend. Besonders berücksichtigt wurde die Vegetation der Skipisten des Gebietes. Das Ausmaß der floristischen Veränderung auf den Pisten im Vergleich zu den angrenzenden Almwiesen wurde erhoben.
Africa's protected areas (PAs) are the last stronghold of the continent's unique biodiversity, but they appear increasingly threatened by climate change, substantial human population growth, and land-use change. Conservation planning is challenged by uncertainty about how strongly and where these drivers will interact over the next few decades. We investigated the combined future impacts of climate-driven vegetation changes inside African PAs and human population densities and land use in their surroundings for 2 scenarios until the end of the 21st century. We used the following 2 combinations of the shared socioeconomic pathways (SSPs) and representative greenhouse gas concentration pathways (RCPs): the “middle-of-the-road” scenario SSP2–RCP4.5 and the resource-intensive “fossil-fueled development” scenario SSP5–RCP8.5. Climate change impacts on tree cover and biome type (i.e., desert, grassland, savanna, and forest) were simulated with the adaptive dynamic global vegetation model (aDGVM). Under both scenarios, most PAs were adversely affected by at least 1 of the drivers, but the co-occurrence of drivers was largely region and scenario specific. The aDGVM projections suggest considerable climate-driven tree cover increases in PAs in today's grasslands and savannas. For PAs in West Africa, the analyses revealed climate-driven vegetation changes combined with hotspots of high future population and land-use pressure. Except for many PAs in North Africa, future decreases in population and land-use pressures were rare. At the continental scale, SSP5–RCP8.5 led to higher climate-driven changes in tree cover and higher land-use pressure, whereas SSP2–RCP4.5 was characterized by higher future population pressure. Both SSP–RCP scenarios implied increasing challenges for conserving Africa's biodiversity in PAs. Our findings underline the importance of developing and implementing region-specific conservation responses. Strong mitigation of future climate change and equitable development scenarios would reduce ecosystem impacts and sustain the effectiveness of conservation in Africa.