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Im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel (nördliche Eifel) tritt das Galio odorati-Fagetum Sougnez & Thill 1959 (Waldmeister-Buchenwald) vor allem in Silikat-, seltener auch in Kalkgebieten auf. Seinen Schwerpunkt besitzt es dort, wo unterdevonische Schiefer und Grauwacken von pleistozänen Hochflächenlehmen und Solifluktionsdecken überlagert werden. Die Bestände werden anhand von pflanzensoziologischen Aufnahmen nach BRAUN-BLANQUET dokumentiert und differenziert. Das Galio-Fagetum unterscheidet sich vom Luzulo-Fagetum (Hainsimsen-Buchenwald) durch eine ganze Reihe von Trennarten, größere mittlere Artenzahlen, höhere durchschnittliche Deckungsgrade der Krautschicht und einige feinere floristische Merkmale. Im Untersuchungsgebiet sind zwei Subassoziationen des Galio-Fagetum anzutreffen, das anspruchsvollere Galio-Fagetum typicum und das zum Luzulo-Fagetem überleitende Galio-Fagetum luzuletosum. Diese lassen sich weiter untergliedern in eine leicht verhagerte wechseltrockene Flieracium sylvaticum-Variante, eine frische Typische Variante bzw. Hordelymus europaeus-Variante, eine sickerfeuchte Dryopteris filix-mas-Variante und eine stau- bzw. wechselfeuchte Deschampsia cespitosa-Variante. Anreicherungsstandorte mit dicker Fallaubdecke sind durch Massenbestände von Festuca altissima gekennzeichnet. Ferner läßt sich eine collin-submontane Form mit Rubus fruticosus agg. von einer montanen Form mit Polygonatum verticillatum unterscheiden. Geographisch können die Bestände des Galio-Fagetum innerhalb der subatlantischen Ilexaquifolium-Rasse der nordmitteleuropäischen Melica uniflora-Ausbildung zugeordnet werden.
Forstgesellschaften mit vom Menschen künstlich geförderten Baumarten (v.a. Fichte und Kiefer) haben seit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen hohen Anteil an der forstwirtschaftlich genutzten Fläche im deutschen Mittelgebirgsraum. Es wird erörtert, warum es unter Anwendung pflanzensoziologischer Methoden konsequent und zweckmäßig erscheint, auch rein anthropogene Gehölzbestände als Assoziationen zu beschreiben, soweit sie eigene, von anderen Pflanzengesellschaften abgrenzbare Artenverbindungen aufweisen. Das Galio harcynici-Culto-Piceetum als Ersatzgesellschaft vor allem der bodensauren Hainsimsen-Buchenwälder in den nord- und mitteldeutschen Mittelgebirgen wird vorgestellt und vegetationskundlich charakterisiert. Der Harzer Labkraut-Fichtenforst besitzt eine floristisch-soziologisch eigenständige Artenkombination und zeichnet sich durch forstspezifische Strukturmerkmale aus. Es werden fünf Untergesellschaften differenziert und deren Standorte kurz beschrieben. Beobachtungen von guter Naturverjüngung der Fichte lassen erwarten, daß die künstlich geförderte Gehölzart heute auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes zum festen Bestandteil der Vegetation zu rechnen ist.