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Das Monitoring von Ökosystemeigenschaften leistet einen wichtigen Beitrag zur Renaturierung von Ökosystemen. Dabei ist es entscheidend, nicht nur Vegetationsdaten, sondern auch Standortfaktoren, wie zum Beispiel Licht, direkt zu erfassen. Das Projekt "Dynamisierung der Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt" (Bayern) wurde mit der Zielsetzung implementiert, das typische Flutungsregime und die damit verbundenen Grundwasserschwankungen eines naturnahen Auwaldes wiederherzustellen. Ein Teilprojekt des darauf abgestimmten Monitoringprogramms konzentriert sich seit 2007 auf die Beobachtung von Vegetationsveränderungen an einem neu angelegten Umgehungsgewässer, die entlang von rechtwinklig zum Gewässer verlaufenden Transekten erfasst werden. Hierbei wurde der Standortfaktor Licht anhand der sogenannten "Wörlein-Skala" abgeschätzt. Das Ziel dieser Arbeit war es, eine quantitative Methode auf der Basis der digitalen Hemisphärenphotographie zu entwickeln, die genauere Ergebnisse als die Schätzung liefert und dabei zeitsparend und flexibel eingesetzt werden kann. Aufgrund der so erhobenen Daten sollten folgende Fragen beantwortet werden: (1) Liefert die Wörlein-Skala im Vergleich zu den Messdaten eine verlässliche Datengrundlage? (2) Stellen Ellenberg-Lichtzeigerwerte eine sinnvolle Alternative zur direkten Messung oder Schätzung des Standortfaktors Licht dar? In einer Vorstudie wurde die Vergleichbarkeit spezieller Kameraaufbauten unter verschiedenen Umweltbedingungen getestet. Die Bearbeitung der digitalen Photographien erfolgte mit dem Programm "SideLook" zur Schwellenwertermittlung und der Modellierungssoftware "Gap Light Analyzer". Die Prüfung der Verlässlichkeit der Wörlein-Skala und der Ellenberg-Zeigerwerte erfolgte anhand von induktiver Statistik. Der Methodenvergleich ergab deutliche Unterschiede in der Erfassung des Standortfaktors Licht im Auwald: Die Wörlein-Skala repräsentierte die aus den Photographien abgeleiteten Messwerte relativ gut, nur die Schätzungen für die schattigeren Bereiche waren weniger gut aufgelöst. Die Ellenberg-Lichtzeigerwerte korrelierten nur schwach mit den Messwerten sowohl bei logarithmischer Korrektur der Deckung, als auch bei Gewichtung entsprechend der Deckung der Pflanzenarten. Zusammenfassend erfüllt die digitale Hemisphärenphotographie die meisten Anforderungen an Messungen des Standortfaktors Licht. Die Wörlein-Skala kann als verlässliche Alternative betrachtet werden, solange ihr logarithmischer Verlauf entsprechend des Weber-Fechner`schen Gesetzes beachtet wird. Der Ellenberg-Zeigerwert eignet sich dagegen weniger zur Erfassung des Standortfaktors Licht in Auwaldgebieten.
Vegetation und Management seltener Pflanzenarten im Küstengrünland einer dänischen Ostseeinsel
(2010)
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Vegetation des Küstengrünlandes im Naturschutzgebiet „Vestamager“ (ca. 2000 ha) südlich von Kopenhagen sowie Vorkommen von Iris spuria, Selinum dubium und Cerastium subtetrandrum. Die mit diesen Arten verbundenen Pflanzengesellschaften und Standort - faktoren werden ermittelt, um das Management des Naturschutzgebietes zu verbessern. Auf der Grundlage von 73 Vegetationsaufnahmen werden mit TWINSPAN-Klassifikation und indirekter Gradientenanalyse (DCA) die Hauptvegetationseinheiten und wichtigsten Umweltgradienten bestimmt. Die Vegetationsentwicklung 2004–2008 wird in einer weiteren Ordination mit Hilfe historischer Aufnahmen untersucht. Die vegetationsbestimmenden Faktoren auf Vestamager sind Salinität, Feuchtigkeit und Beweidung. Magere, salzgeprägte Weidegesellschaften des Lolio-Cynosuretum sind häufig; innerhalb dieser Assoziation ist zwischen einer wechselfeuchten Ausbildung mit Molinion-Elementen und einer wechseltrockenen Ausbildung mit floristischen Beziehungen zum Mesobromium zu unterscheiden. Im Südwesten des Gebietes wird das Lolio-Cynosuretum mit steigender Salinität durch Salzrasen des Juncetum gerardii ersetzt. Innerhalb der Salzrasen ist auf Ameisenhaufen Salzpioniervegetation entwickelt. Der Übergangsbereich zum Hydrolitoral wird von Brackwasserröhrichten besiedelt. Auf feuchten bis nassen Standorten geht das Lolio-Cynosuretum in Flut- und Trittrasengesellschaften des Ranunculo repentis-Alopecuretum geniculati über. Bei schwacher Beweidung bilden sich Calamagrostis epigejos- Dominanzbestände aus. Iris spuria und Selinum dubium kommen mit je einer Population in der wechseltrockenen Ausprägung des Lolio-Cynosuretum juncetosum gerardii im nördlichen Teil des Gebietes vor. Kleinere Vorkommen von Selinum dubium finden sich auch in Flut- und Trittrasengesellschaften. Cerastium subtetrandrum kommt mit mehreren Kleinpopulationen in Salzpionierrasen auf Ameisenhaufen vor. Iris spuria reagiert empfindlich auf Beweidung und ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Selinum dubium ist toleranter gegenüber Beweidung, und vegetative Individuen können auch auf beweideten Flächen überdauern. Cerastium subtetrandrum ist indirekt von Beweidung abhängig, da potentielle Standorte dieser Art durch Beweidung erhalten und gefördert werden. Intensivierte Beweidung sowie Entfernen von Gehölzen haben Hochgräser zurückgedrängt und Arten offener, salzgeprägter Weidelandschaften gefördert, jedoch ohne Erhöhung der floristischen Diversität. Der optimale Schutz der Zielarten kann nur durch kombinierte Nutzungskonzepte erreicht werden. Für eine langfristige Erhaltung von Iris spuria und Selinum dubium ist eine Reduzierung der Beweidung notwendig. Die Erhaltung von Cerastium subtetrandrum erfordert dagegen eine niedrige Vegetation mit relativ intensiver Beweidung. Eine stärkere Differenzierung der Beweidungsintensität würde alle drei Zielarten auf Vestamager fördern.
Bei einer Feinkartierung der Rubus-Arten auf der Insel Amrum wurden im Sommer 1997 insgesamt neun Arten festgestellt, von denen zwei(*) noch nicht von dort nachgewiesen waren. Rubus laciniatus war mit Abstand die häufigste Art, vor allem in den Aufforstungen der Inselheide. Rubus caesius war ebenfalls häufig, mit Schwerpunkt in den alten Dörfern sowie am Rand einiger Ackerflächen der Geest; die Art fehlte jedoch in den Aufforstungen. Daneben wurden R. armeniacus, R. langei, R. idaeus, R. plicatus, R. rudis*, R. wahlbergii*, R. slesvicensis (nach absteigender Häufigkeit geordnet) sowie drei namenlose Lokalsippen kartiert. So gut wie brombeerfrei waren die Marschwiesen und die Dünengebiete.