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Gegenstand dieses Berichts ist der Erstfund des Großfrüchtigen Hornkrautes Cerastium lucorum (Schur) Möschl in Niedersachsen im Jahre 2008, einer bisher nur in Ost- und Süddeutschland vereinzelt nachgewiesenen und wohl übersehenen Sippe aus der Artengruppe des Gewöhnlichen Hornkrautes (Cerastium fontanum agg.). Als differenzierende Bestimmungsmerkmale von C. lucorum vs. C. holosteoides sind nach eigenen Beobachtungen u. a. die Drüsenbehaarung der Kelchblätter und der oberen Stängelabschnitte, die Größe der Kapsel, die Oberfläche des Samens sowie die Bewurzelung der seitlichen Sprosse von Bedeutung. Im Fundgebiet besiedelt C. lucorum bevorzugt Standorte wie Säume an Forstwegen, Holzlagerplätze und andere Lichtungen auf frischem bis feuchtem, basenreichem Substrat. Vegetationsaufnahmen belegen die Vergesellschaftung von C. lucorum in frischen Waldsäumen (Impatienti noli-tangere-Stachyion sylvaticae), insbesondere im Stachyo sylvaticae-Impatientetum noli-tangere und außerdem in Trittrasen (Prunello vulgaris-Ranunculetum repentis). – C. lucorum ist in Europa endemisch, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im östlichen und südöstlichen Mitteleuropa mit isolierten Vorkommen in Nordspanien. Seine Verbreitung ist in Deutschland nur sehr lückenhaft dokumentiert, was teilweise der möglichen Verwechslung mit dem vielgestaltigen Gewöhnlichen Hornkraut (C. holosteoides) geschuldet sein kann.