Refine
Document Type
- Article (3)
Has Fulltext
- yes (3) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (3) (remove)
Keywords
- Im Krebsgang (3) (remove)
Günter Grass'ın 'Yengeç Yürüyüşü" Romanında 'Konrad' Karakterini Dijital Kuşak Olarak Çözümleme
(2021)
"Yengeç Yürüyüşü" romanında, 1945 yılında Nasyonal Sosyalist dönemde torpillenen "Wilhelm Gustloff" gemisinin batırılış öyküsüyle birlikte Pokriefke ailesinin üç kuşak üyelerinin de aile öyküsüne yer verilmiştir."Y kuşağı" teknolojiye olan yatkınlığı ile bilinirken, günümüzde "Z kuşağı", iletişim araçları olarak internet ve akıllı telefonları daha etkin bir şekilde kullanmaktadır. Bu durumda her iki dijital kuşak da iletişim teknolojilerini iyi derecede kullanan teknoloji gurusu olarak kabul edilmektedir. Dijital temelli teknolojik gelişmelerin yaşamı değiştirmeye başladığı iki binli yıllar bu bağlamda dönüm noktası olarak ele alınabilir. Romanın olay örgüsünde 1995'lere gelindiğinde genç Konrad'ın dijital iletişim aracı olarak bilgisayar kullanması sonucunda internetten beslenen antisemitizmle yollarının kesişmesinin de öyküsü anlatılır. Romanda, ben-anlatıcı Paul'un başarısız gazetecilik kariyeri, ironik bir şekilde, yetenekli bir bilgisayar kullanıcısı olan oğlu Konrad'ın Neo-Nazilerin www.blutzeuge.de sayfasını düzenli olarak ziyaret etmesi gerçeği ile bir paradox oluşturur. Baba Paul'un başarısızlığının aksine Konrad, büyükanne Tulla'nın yardımıyla bir bilgisayar edinerek ihtiyacı olan bilgiyi elde etmekte başarılı olacaktır. Ancak, istediği bilgiye kavuşan Konrad, internet aracılığıyla bir yandan başarılı araştırmalara imza atarken öte yandan da internet üzerinden tanıştığı bir genci öldürme eylemine karışır. Bu olayla Nasyonal Sosyalist döneminin ideolojik propaganda çalışmalarının Neonazizm aracılığıyla yürütülmeye devam edildiğine bir göndermede bulunulduğu söylenebilir. Bu çalışmada üçüncü kuşak aile üyesi olan Konrad'ın dijital ortamı kullanarak kendisinden önceki kuşakların hatalarını yinelediği kesitler, metin odaklı bir yaklaşımla irdelenerek örnek ve alıntılarla çözümlenmeye çalışılacaktır.
Die Vergangenheitsbewältigung der Erfahrung von Krieg und Diktatur im 20. Jahrhundert in Deutschland ist ein zentrales Thema auch in der jüngsten Literatur und hat Anlass für verschiedene Studien gegeben. Im vorliegenden Beitrag wird eine vergleichende Analyse der Vergangenheitsbewältigung in zeitgenössischen Romanen der deutschen Literatur angestrebt, die die Figur des Nationalsozialisten und die Schuldfrage in den Mittelpunkt stellt. In diesem Zusammenhang wird u.a. folgenden Fragen nachzugehen sein: in welcher Täter-/Opferrolle erscheinen überzeugte Nazis und andere Deutsche? Handelt es sich um authentische oder um stereotypisierte Figuren? In welcher Hinsicht werden diese Texte heute, mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, den Lesererwartungen gerecht bzw. verändern den Blick auf die dunkle Vergangenheit? Im Vergleich von deutschen Romanen des 21. Jahrhunderts soll versucht werden, die Gemeinsamkeiten der Aufarbeitung einer problematischen Vergangenheit in literarischer Form darzulegen, die Frage nach der Schuld an den Verbrechen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verübt wurden. Dabei spielen die Begriffe Gedächtnis und Erinnerung eine wichtige Rolle, da dieses Forschungsfeld von großer Bedeutung sowohl in der Kultur- als auch in der Literaturwissenschaft ist. Die Debatten über die historische Vergangenheit Deutschlands erfordern einen kritischen Blick auf die Theorie der Erinnerungskultur und des kollektiven Gedächtnisses. Zu hinterfragen ist, wie diese Vergangenheit von der Kriegsgeneration und den nachfolgenden Generationen wahrgenommen wird. Diese Literatur entsteht also als ein bedeutsames Medium, das die Auseinandersetzung über Aufarbeitung von Vergangenheit und Schuld ermöglicht. Aus der Perspektive von vier Romanen der deutschsprachigen zeitgenössischen Literatur wird hier versucht, verschiedene Darstellungen dieser Thematik zu präsentieren. Der vorliegende Beitrag soll Wege für künftige, vertiefende Diskussionen öffnen und Interesse für diese Literatur wecken, um die ständige Präsenz der Vergangenheit in der Gegenwart besser analysieren und verstehen zu können. Die ausgewählten Romane, die hier vorgestellt werden, sind Günter Grass, "Im Krebsgang" (2002), Uwe Timm, "Am Beispiel meines Bruders" (2001), "Spione" von Marcel Beyer (2000) und "Der Vorleser" (1995) von Bernhard Schlink.
Im Krebsgang ist eine Erzählung, die einem widerstrebenden Erzähler abgenötigt wird. Paul Pokriefke ist ein mittelmäßiger Journalist, der der für eine Biographie nicht unwichtigen Frage nach den Umständen seiner Geburt ausweicht, indem er sich von jeher strikt geweigert hat, über die damit zusammenhängenden schrecklichen Ereignisse zu reden, bis ihn ein alter Schriftsteller zwingt, sein Schweigen zu brechen. In der Nacht des 30. Januar 1945 befand sich die hochschwangere Tulla Pokriefke auf der "Wilhelm Gustloff", dem Schiff, das Gotenhafen (heute Gdynia) mit 10.000 Flüchtlingen verlassen hatte und kurz darauf von einem sowjetischen U-Boot torpediert wurde und versank. Paul wurde während der Versenkung geboren und geborgen, die so viele Menschen - darunter 4.000 Kinder - das Leben kostete.
Um sein langes Schweigen zu begründen, beruft sich Paul auf seine alles andere als erfreuliche Jugend, über die die Stimme der Mutter einen langen, bedrückenden Schatten wirft. In Tullas Augen gehört die Versenkung des Schiffes nicht in die Vergangenheit, sondern in eine ewige Gegenwart, die seit Pauls verhängnisvollem Geburtstag andauert. Ihr damals weiß gewordenes Haar ist das deutliche Zeichen eines nie überwundenen Traumas, welches die Zeit zum Stillstand gebracht hat.