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In Luxemburg sind infolge von Landnutzungsintensivierungen nur noch wenige Relikte nährstoffarmer Feuchthabitate mit hohem Naturschutzwert erhalten. Eine kleinräumig differenzierte Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Bodenfaktoren und Vegetation stand für diese Relikte bisher aus. Aus diesem Grund wurden in fünf Luxemburger Niedermoorkomplexen Vegetationszusammensetzung, Vegetationsstruktur (90 %-Perzentil der Vegetationshöhe, Streudeckung) und für die Pflanzenernährung relevante, bodenchemische Variablen (pH-Wert, Phosphor-, Kalium-, Calcium-, Magnesium-Gehalt) erfasst sowie Ellenberg-Zeigerwerte (Feuchte- und Nährstoff-Zahl) ausgewertet. Dabei ging es insbesondere um die Klärung der Fragen, welche Umweltgradienten der auffälligen Zonierung in Kern- und Randbereiche zugrunde liegen und welche Habitateigenschaften mit der Anzahl von gefährdeten Arten korrelieren. Hierzu wurden insgesamt 74 Kleinflächen in den beiden Zonen angelegt und floristisch sowie bodenchemisch analysiert.
Die Kleinflächen spannten einen Säuregradienten von annähernd drei pH-Stufen über die Gebiete hinweg auf (pH 3,9–6,5). Es ließen sich floristische, strukturelle und bodenchemische Unterschiede zwischen den Zonen ausmachen. In den meisten Gebieten unterschieden sich Diversität (in Kernbereichen erhöht) und Produktivität (nach Maßgabe von 90 %-Perzentil und Nährstoff-Zahl in Randbereichen erhöht). Die bodenchemischen Variablen zeigten je nur in einzelnen Gebieten Zonenunterschiede. Die beiden Gebiete mit den niedrigsten bzw. höchsten pH-Werten wiesen die meisten Variablen mit signifikanten Zonenunterschieden auf. Die Feuchte-Zahl war in keinem Gebiet zonenkennzeichnend. Die Diversität an bedrohten Arten korrelierte am häufigsten mit dem Magnesiumgehalt im Boden (meist positiv) und dem 90 %-Perzentil (stets negativ).
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass in den untersuchten Niedermoorkomplexen mehrere Variablen zugleich und in unterschiedlicher Kombination für die Zonation verantwortlich sein könnten. Es werden Managementoptionen für die gefährdeten Gebiete diskutiert.
Am Peischlachtörl (2484 m Meereshöhe, nördliche Schobergruppe, Nationalpark Hohe Tauern) wurden Bültenböden vegetations- und bodenkundlich untersucht und mit einem typischen alpinen Rasen (Caricetum curvulae) verglichen. Insgesamt wurden 380 Vegetationsaufnahmen à 10 x 10 cm entlang von 14 Kleintransekten durchgeführt, um das Vegetationsmosaik von Bülten und Senken darzustellen. Die Untersuchungen umfassten auch die Bestimmung der Bodentypen, pH-Messungen und Korngrößenanalysen. Bodentemperaturmessungen erfolgten in 10 und 50 cm Bodentiefe von 2003 bis 2005. Es zeigte sich eine deutliche Vegetationszonierung von den Bülten zu den Senken. Die Bultkuppen werden von einer Gesellschaft bestimmt, die dem Caricetum curvulae zugeordnet werden kann, mit einer Loiseleuria procumbens-Ausbildung an einer kleineren Anzahl von Kuppen, einer Oreochloa disticha-Ausbildung für den überwiegenden Anteil der Kuppen sowie einer Ligusticum mutellina-Ausbildung im Übergang zu den Senken. Der alpine Rasen (Caricetum curvulae) lässt sich gut mit der Vegetation der Bultkuppen vergleichen, wobei der überwiegende Teil der Rasen-Aufnahmen zur Oreochloa disticha-Ausbildung gezählt werden kann. Die Senken der Bültenböden werden von einer Luzula alpinopilosa-Ausbildung charakterisiert. Eine pflanzensoziologische Zuordnung dieser Gesellschaft ist sehr schwierig, da Schneebodenarten, Gräser der subalpinen Stufe und Caricetum curvulae-Arten vermischt vorkommen. Im Bereich der Bülten wurde eine pseudovergleyte Braunerde bzw. ein Semipodsol festgestellt, in der Senke ein Pseudogley und im alpinen Rasen ein Eisen-Humus-Podsol. Bültenböden und alpiner Rasen unterscheiden sich signifikant hinsichtlich der Korngrößen: der Boden des alpinen Rasens ist wesentlich skelett- und sandreicher. Kuppen und Senken unterscheiden sich nur unwesentlich in ihrer Körnung. - Der erste Winter zeichnete sich durch fehlenden Bodenfrost aus, während im zweiten Winter sowohl der Boden des alpinen Rasens als auch die Bülten tief durchfroren. Die Temperatur in den Senken sank dagegen nur leicht unter 0 °C ab.
Diversität und Dynamik der Ufervegetation an der Mittel-Elbe zwischen Wittenberge und Havelberg
(2003)
Im Rahmen von Begleituntersuchungen bei Buhnensanierungen an der unteren Mittel-Elbe zwischen Havelberg und Wittenberge erfolgten zwischen 1999 und 2001 abschnittsweise flächendeckende Vegetationserhebungen im unmittelbaren Uferbereich. Berücksichtigt wurden sowohl die Buhnenfelder als auch die Buhnen bis durchschnittlich in Höhe der Oberkante der Uferböschung. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die im Gebiet nachgewiesenen Vegetationseinheiten und ihre standörtliche Charakterisierung. Insgesamt wurden 56 Vegetationseinheiten i.w.S. unterschieden. Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Vegetationstypen: Annuellen- (19), Flutrasen- (10), Seggenried- und Röhrricht- (11), Ruderal- (7), Wasserpflanzen- (1), Grünland-Gesellschaften (1), krautige Ufersäume (4), Gehölzbestände (3) sowie 4 mehr oder weniger vegetationsfreie Standorttypen. Die flächendeckende Vegetationserfassung erforderte die Unterscheidung zahlreicher rangloser Vegetationseinheiten neben den bereits beschriebenen Syntaxa, wobei es sich vor allem um Dominanz- und Mischbestände einzelner oder weniger Arten handelt, die allerdings z.T. aspektabhängig charakterisiert sind. Die Untersuchungen sind überwiegend eine Erhebung des Ist-Zustandes, aufgrund dessen in den Folgejahren qualitative und quantitive Vegetationsänderungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen erfaßt werden sollen.