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Physical activity counseling in primary health care is regarded as a useful complementary preventive and therapeutic measure and is advocated by leading public health institutions. This integrative review summarizes the available data on physical activity counseling in primary care in Germany. A systematic literature search in various databases (peer reviewed and grey literature) was carried out for quantitative and qualitative studies on physical activity counseling and use of “Exercise on Prescription”. The 25 studies included show a very high methodological diversity and, in some cases, considerable risks of bias, with limited comparability across studies. Counseling was provided in all studies by physicians. They report frequent physical activity counseling, which is partly confirmed and partly refuted by patient data. The use of “Exercise on Prescription” is at a very low level. Information on the frequency of physical activity counseling in Germany varies depending on data source and is sometimes contradictory. Our review provides a synthesis of various perspectives on routine physical activity counseling in primary care in Germany. Future studies using standardized and validated instruments in representative samples are needed to further knowledge on counseling and to be able to establish trends in prevalence. Strengthening the topics of physical activity and health and physical activity counseling in medical curriculum is strongly recommended.
Wie es Eltern und ihren Kindern während der Corona-Pandemie geht, wie ihr aktuelles Wohlbefinden ist, was ihren Alltag kennzeichnet, wie die Passung zu den Regelungen der Kitabetreuung, Schulöffnung und auch der Arbeitgeber*innen ist – dies sind die Kernfragen der Onlinebefragung KiCo, welche im Zeitraum vom 24.04.2020 – 03.05.2020 durchgeführt wurde. Dieses Papier präsentiert erste Ergebnisse der Studie, an der über 25.000 Personen teilgenommen haben. Die Studie wurde umgesetzt vom Forschungsverbund "Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit", der sich aus den Universitäten Hildesheim, Frankfurt und Bielefeld zusammensetzt.
Dieses Papier präsentiert erste Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo – Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Die Befragung wurde vom Forschungsverbund "Kindheit – Jugend – Familie in der Corona-Zeit" umgesetzt, der sich aus den Universitäten Hildesheim, Frankfurt und Bielefeld zusammensetzt. Über 5.000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren sind in die Analysen eingeflossen und zeigen auf, wie es den jungen Menschen geht und welche Botschaften sie haben.
Die Forschungsarbeit analysiert zwei Zeugniskonferenzen der Sekundarstufe I von hessischen Intensivklassen und Expertinneninterviews ihrer Teilnehmerinnen. Dabei werden verwaltungsrechtliche Sinnlogiken in ihren Diskursen und Entscheidungsmustern sichtbar gemacht, die am Ende zu dem Ergebnis führen, dass Lehrkräfte im Spannungsfeld zwischen Pädagogik und Verwaltung zwar arbeiten aber nur nach verwaltungsrechtlichen Maßstäben entscheiden dürfen. Im Ergebnis zeigt die Forschungsarbeit auf, dass das schulische Verwaltungssystem zur vorsätzlichen Ausgrenzung bestimmter Schüler*innentypen führt, die keine Chance auf einen Schulabschluss haben. Um fleißige aber sehr belastete Schüler*innen sprichwörtlich retten zu können, suchen die Lehrkräfte nach verwaltungsrechtlichen Grauzonen, um den Abgang von der Schule ohne Schulabschluss abwenden zu können. Dies geht sogar so weit, dass sie gegen die Rechtsnormen verstoßen oder Schüler*innen zum vorzeitigen Abgang von der Schule bewegen wollen, damit sie privat eine benötigte Alphabetisierung erhalten können, die in den Intensivklassen nicht möglich ist. Die Lehrkräfte formulieren im geschlossenen Bereich der Zeugniskonferenz offene Diskriminierung und Sexismus in ihren Interaktionen, welche sich auf ihre Bildungsentscheidungen auswirken können, ohne dass dies nach außen sichtbar wird. Neben den bereits forschungsgegenständlichen Antinomien und institutionellen Diskriminierungsmechanismen im Schulsystem, zeigt die Forschungsarbeit unmittelbar die Praxis schulische Selektionen.
Der Sammelband widmet sich dem Verhältnis von Erziehungswissenschaft, Medienpädagogik und Online-Forschung. Den Ausgangspunkt bildet die Frage, welche Bedeutung die umfassende Mediatisierung und Digitalisierung beinahe aller Lebensbereiche für Gesellschaft und Individuen aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive hat. In den Fokus gerückt werden hier die mit dem digitalen Wandel verbundenen theoretisch-begrifflichen wie empirisch-methodischen Herausforderungen für die (medienpädagogische) Forschung, insbesondere die Online-Forschung.
Die bisherigen erziehungswissenschaftlichen und medienpädagogischen Diskurse zur Forschung im und mit dem Internet können als verstreut und disparat bezeichnet werden. Ziel dieses Bandes ist es daher zum einen, die (medien-) pädagogischen Zugänge zur Online-Forschung zu bündeln, zu diskutieren und zu bilanzieren. Zum anderen werden die Herausforderungen des skizzierten Wandels für die Online-Forschung in theoretisch-methodologischer, methodischer und forschungsthematischer Hinsicht in den Blick genommen.
Die wissenschaftliche Vernetzung, Betreuung und Unterstützung in der Promotionsphase steht im Zentrum dieser Forschungsarbeit, für die eine soziale Netzwerkanalyse (SNA) zur Karriereentwicklung in einem Bildungsforschungsprogramm in Deutschland durchgeführt wurde. Als Ausgangsproblem wird die schwierige Situation der unsicheren beruflichen Perspektiven Promovierter aufgegriffen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Promovierende sowohl eine hohe fachliche Qualifikation erreichen, die für eine wissenschaftliche Karriere erforderlich ist, als auch eine gute Vernetzung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft aufbauen können, um sich Chancen für die nächsten Karriereschritte zu eröffnen. Aus der Perspektive der Promovierten werden Chancen und Risiken der Vernetzung behandelt, um Überlegungen zu förderlichen und hinderlichen Aspekten der Betreuung und Unterstützung anzustellen.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit zeigen auf, welche Bedeutung soziale Netzwerke in der Berufsbiografie haben können und wie wissenschaftliches und soziales Kapital für die Karriere genutzt werden kann. Dazu richtet sich die erziehungswissenschaftliche Perspektive auf Prozesse des Wissenserwerbs und gemeinschaftlicher Lernprozesse, die zur Qualifizierung dienen und unterschiedliche Modelle von Betreuung umfassen. Im Verlauf der Promotionsphase und der weiteren wissenschaftlichen Karriere beginnen die Promovierenden auf der Wissensgrundlage ihres Studiums als Neulinge ihre erste umfangreiche empirische Forschungsarbeit. Sie werden durch die Mitarbeit im Projekt und ihre Beteiligung an Aktivitäten an die Arbeitsweisen in der Wissenschaft herangeführt. Von einer solchen eher randständigen Position aus erwerben sie Wissen, lernen hinzu, tauschen sich mit fortgeschrittenen WissenschaftlerInnen aus und sammeln eigene Erfahrungen. Nach einiger Zeit weiterer Qualifizierung und größerer Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft können sie Positionen näher am Zentrum ihres Forschungsgebiets einnehmen, die auf ihren Kenntnissen und ihrer zunehmenden fachlichen und methodischen Expertise beruhen.
Neue Erkenntnisse über Betreuungsmodelle sind hilfreich, denn die Betreuung orientiert sich mal stark an dem klassischen Lehrer-Schüler-Modell (Individualbetreuung) oder an einer gemeinsamen Betreuung in einer Forschungsgruppe (Gruppenbetreuung). Die Untersuchung der Bedeutung von sozialem Kapital und situiertem Lernen in der Qualifikationsphase dient dazu, die Vernetzung von Promovierten in ihrer späteren akademischen Karriere zu analysieren.
Für Schüler/innen ist Unterricht ein krisenhafter Prozess, da sie dort mit Fremdem konfrontiert werden. Die Aufgabe von Lehrer/innen besteht darin, solche Krisen sowohl zu initiieren als auch bei deren Lösung behilflich zu sein. Aber auch Lehrer/innen können im Unterricht in Krisen geraten. Wie erfahren Lehrer/innen diese Krisen, wie gehen sie mit ihnen um? Und wie hängen die Krisen der Lehrer/innen mit denjenigen der Schüler/innen zusammen? Mit diesen Fragen befasst sich der Erziehungswissenschaftler Jan-Hendrik HINZKE in einer vor kurzem erschienenen Studie.
HINZKE hat eine Reihe von Interviews mit Lehrer/innen geführt und mithilfe der dokumentarischen Methode ausgewertet. Die Ergebnisse hat er schließlich in einer Typologie präsentiert. In dem vorliegenden Aufsatz wird diese Studie nicht nur vorgestellt, sondern auch kritisch erörtert. Zu diesem Zweck wird ein Teil eines Interviews mittels der Methode der objektiven Hermeneutik reanalysiert. Es zeigt sich, dass die Lehrperson, mit der das Interview geführt wurde, ihr pädagogisches Handeln nicht als krisenhaft erfährt, sondern als durch Routinen geprägt. Insoweit kann dem Ergebnis von HINZKE, dass alle Lehrer/innen ihr Handeln als krisenhaft erfahren, nicht zugestimmt werden. Das andere Ergebnis, nämlich dass die Krisen der Schüler/innen kaum in den Blick der Lehrer/innen geraten, bestätigt sich hingegen.
Das MIKS-Konzept ist ein Konzept für die Schulentwicklungsarbeit mit Grundschulkollegien, die alle Sprachen ihrer Schüler*innen wertschätzen und für das Lernen nutzen wollen. Ziel ist die Professionalisierung und Qualifizierung des Personals und die Unterstützung von Schulentwicklungsprozessen. Die Grundschulkollegien entwickeln und erproben eigene Praxisvorhaben zum Einbezug von Mehrsprachigkeit, implementieren sie in die regulären Schul- und Unterrichtsabläufe und gestalten so die Schulentwicklung im Handlungsfeld Mehrsprachigkeit selbst.
Das MIKS-Konzept enthält Vorgaben über den Ablauf und die Methoden der Qualifizierung und Schulbegleitung sowie über die Inhalte, die während der Qualifizierung vermittelt und bearbeitet werden. Das MIKS-Konzept wurde 2013-2016 entwickelt und in drei Grundschulen erprobt. Im Rahmen einer Dissemination wurde das Konzept 2016-2019 durch Multiplikator*innen in die Breite getragen und an weiteren 17 Grundschulen durchgeführt. Der Artikel fokussiert zunächst die theoretische Fundierung und Konzeptionalisierung von MIKS. Im zweiten Teil werden die Inhalte, die Anlage und der Ablauf der Qualifizierung erstmals ausführlich vorgestellt und durch Einblicke in bisherige Erfahrungen illustriert.
Der Wunsch nach offenen und schülerzentrierten Unterrichtsformen nahm in den letzten Jahren immer mehr zu, da diese zentrale Elemente veränderter Lehr-Lern-Formen darstellen, die für eine demokratische und humane Schule unverzichtbar sind (vgl. Jürgens 2009). Die Selbst- und Mitbestimmung der Schüler_innen bei der Auswahl von Unterrichtsinhalten, bei der Unterrichtsdurchführung und beim Unterrichtsverlauf, die Orientierung an Interessen und Fähigkeiten der Schüler_innen sowie Gelegenheiten zum entdeckenden, problemlösenden, handlungsorientierten und selbstverantwortlichen Lernen sind nach Bohl & Kucharz (2010) wesentliche Kennzeichen des Offenen Unterrichts. Individualisierung und Differenzierung spielen somit neben Selbstständigkeit, Handlungsorientierung und Selbsttätigkeit eine wichtige Rolle. Zudem bietet die besondere Lehrerrolle als Lernbegleiter statt Wissensvermittler mehr Zeit und Möglichkeiten, die Schüler_innen individuell zu beobachten und zu beraten sowie alternative Bewertungsverfahren, wie Schülerselbstbewertungen und Schülermitbewertungen zu erproben. Im vorliegenden Beitrag wird ein Seminarkonzept vorgestellt, welches im Sommersemester 2018 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main für Lehramtsstudierende angeboten wurde. Im Rahmen des Seminars erhielten die Studierenden nach einer theoretischen Einführung die Gelegenheit in Gruppenarbeit, konkrete Möglichkeiten zu erarbeiten, wie im Rahmen von Offenem Unterricht auf eine heterogene Schülerschaft eingegangen werden kann.
Background and objective: Acutely ill older patients with cognitive impairment represent a major subgroup in acute care hospitals. In this context, communication plays a crucial role for patients’ well-being, healthcare decisions, and medical outcomes. As validated measures are lacking, we tested the psychometric properties of an observational instrument to assess Communication Behavior in Dementia (CODEM) in the acute care hospital setting. As a novel feature, we were also able to incorporate linguistic and social-contextual measures.
Material and methods: Data were drawn from a cross-sectional mixed methods study that focused on the occurrence of elderspeak during care interactions in two German acute care hospitals. A total of 43 acutely ill older patients with severe cognitive impairment (CI group, Mage ± SD = 83.6 ± 5.7 years) and 50 without cognitive impairment (CU group, Mage ± SD = 82.1 ± 6.3 years) were observed by trained research assistants during a standardized interview situation and rated afterwards by use of CODEM.
Results: Factor analysis supported the expected two-factor solution for the CI group, i.e., a verbal content and a nonverbal relationship aspect. Findings of the current study indicated sound psychometric properties of the CODEM instrument including internal consistency, convergent, divergent, and criterion validity.
Conclusion: CODEM represents a reliable and valid tool to examine the communication behavior of older patients with CI in the acute care hospital setting. Thus, CODEM might serve as an important instrument for researcher and healthcare professionals to describe and improve communication patterns in this environment.