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Wortformen wie Berliner und Potsdamer treten in pränominaler attributiver Funktion auf: eine Position, in der sowohl Adjektive als auch Substantive stehen können. Substantive kommen in der Position vor als sächsische Genitive (Leos Auto), als vorangestellte Genitivattribute (des Vaters Pflicht) oder als Bestandteile einer engen Apposition (Bundeskanzler Schröder). Adjektive stehen an dieser Stelle als adjektivische Attribute (rotes Auto). Gegen jede dieser Interpretationen von Berliner sprechen jeweils formale Argumente, die im wesentlichen darauf hinauslaufen, daß Berliner in Berliner Ballen niemals flektiert wird - weder wie ein Substantiv noch wie ein Adjektiv.
Welcher Wortart sind Wortformen wie Berliner in Berliner Ballen also zuzuordnen? Zur Beantwortung dieser Frage folgen zunächst einige (kommentierte) Literaturstellen, anschließend werde ich die Bezeichnung 'Stadtadjektive' einführen, ich nehme also zum Zwecke der Benennung eine Entscheidung vorweg. Darauf folgt die Untersuchung: das Verhalten der Stadtadjektive in Bezug auf Flexion, Derivation, Komposition und Syntax.
Norbert Bachleitner hat bereits die beiden ersten Buchübersetzungen aus dem Jahr 1843 von August Diezmann und Erwin von Moosthal in ihrem unterschiedlichen Adressatenbezug aufgrund der Unterschiedlichkeit der Übersetzungen charakterisiert. Hans T. Siepe wirft hier einen Blick auf diese den beiden Bucheditionen vorausgehende Übersetzung und tut dies ebenfalls mit einem Blick auf das 1. Kapitel.
In the present research a pronunciation training, which was implemented within the scope of the seminar "Reading skills II", is being discussed. Turkish students in their first year, studying German Language Teaching at Uludağ University participated in this research. After a theoretical grounding, the conception of the pronunciation training and how it was implemented in the seminar will be introduced. The aim of this study is to examine, how the detected phonetic problems of the students can be eliminated through a targeted pronunciation training and how it can be perceived by the students. Orientated on the Qualitative Evaluation by Kuckartz et al. (2007) the analysis has been carried out. Therefore a questionnaire and a group-interview have been applied. Considering the evaluated results, possible perspectives for the specific field of research and teaching practice have been presented.
The research focuses on the narrative verbalization of mental reactions to the official announcement of 9 November 1989 stating that citizens of the GDR were henceforth permitted to travel to the West. This announcement differs from the type of unexpected information which is readily believable and comprehensible, to which we respond with interjections (change-of-state tokens: oh, ach, ach so) and certain formulations (das glaub ich, ich verstehe). Respondents from both East and West Berlin represented in the "Wende-Korpus" reacted from the cognitive perspective with mistrust and incomprehension, and from the emotional perspective with surprise, which was reflected both in syntactic structure and in the frequent use of metaphors. The report was more frequently interpreted as a joke than as a real event.
Unter deutschen Handschriften, die in tschechischen Archiven und Bibliotheken aufbewahrt werden, findet man zahlreiche Überlieferungen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Fachliteratur. Ein Teil dieser Texte ist in Böhmen und/oder in Mähren entstanden und ist auf die jahrhundertelange Zweisprachigkeit und das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen auf diesem Gebiet zurückzuführen. Ein beträchtlicher Teil der überlieferten Fachliteratur wurde jedoch anderswo geschrieben. Diese Werke, die auf verschiedene Art und Weise nach Böhmen oder Mähren gelangten, können heute als Zeugen der engen Kontakte zwischen tschechisch- und deutschsprachigen Ländern in der Vergangenheit angesehen werden.
Werbung stellt in einer von Globalisierung und Transkulturalität geprägten Welt ein Phänomen dar, das nicht nur omnipräsent ist und uns mit Glücksversprechen und Idealbildern in Plastik(-schein-)welten verführt, sondern zunehmend als populäre Form der Kunst gepriesen wird, deren Wirkung durch ausgefeilte Formen der Rhetorik sowie eine suggestive bzw. manipulative Bildersprache gekennzeichnet ist. Fach- und insbesondere Fremdsprachen bilden einen wesentlichen Bestandteil im sprachlichen und stilistischen Repertoire der Werbesprache. Der Beitrag gliedert sich denn auch in zwei Abschnitte: Im ersten Teil der Untersuchung wird das sprachliche und stilistische Repertoire (Fachsprachen, Jugendsprache, Dialekt, Fremdsprachen (Anglizismen) der Werbesprache dargestellt. Der zweite Teil der Untersuchung beinhaltet eine exemplarische Analyse von türkischen und deutschen bzw. deutschsprachigen Werbeanzeigen im Hinblick auf die Verwendung von Anglizismen.
Ich will versuchen, an einem Spezialfall der Ornamentästhetik zu zeigen, wie die Arabeske, damals auch Arabeskgroteske genannt, aufgrund ihrer traditionellen Disposition zu einem der bedeutendsten Grenzgänger innerhalb der klassizistischen Ästhetik wird: Sie ist hervorragend geeignet zum autonomen Spiel. Daher avanciert sie auf der einen Seite zum Favorit klassizistischer Ornamentästhetik, gefährdet aber auf der anderen Seite durch die ihr eigene, unbändige Einbildungskraft beständig den Ordnungsgedanken des Klassizismus. Die Arabeske als Grenze einer Grenzziehungskunst scheint mir geeignet, die Spielregeln klassizistischer Ästhetik und die Notwendigkeit oder wenigstens Möglichkeit des Übertritts zur Romantik plausibel zu machen.
"Vor Ort" im Sprachgebrauch : eine kontrastive korpusbasierte Untersuchung (Deutsch-Slowakisch)
(2020)
[...] wird im vorliegenden Beitrag auf die Präposition-Nomen-Wortverbindungen (PNW) als Untersuchungsgegenstand eingegangen, wobei die Exemplifizierung am Beispiel der deutschen PNW "vor Ort" erfolgt. Aus Perspektive des Muttersprachlers stellen die Präposition-Nomen-Wortverbindungen Mehrwort-Einheiten mit einem bestimmten kombinatorischen Potenzial dar. Analog zu den (Einwort-)Lexemen lassen sich auch hier seine Grenzen nur schwer endgültig festlegen, auf Grund der Ko-Vorkommenshäufigkeit können aber die Präferenzen, bzw. Restriktionen bezüglich bestimmter Kookkurrenzpartner ermittelt und die sich daraus ergebenden Schlüsse im Hinblick auf das Funktionieren der PNW im Gebrauch gezogen werden. Obwohl sie im Sprachgebrauch keine Randposition besitzen, gibt es kaum eine zugängliche lexikographische Quelle mit einer detaillierteren Verarbeitung der Kombinatorik dieser Mehrworteinheiten. Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit, das Augenmerk auf die Präposition-Nomen-Wortverbindungen zu richten, resultiert aus der Einbeziehung der Nicht Muttersprachler-Perspektive in die Untersuchung. Da die verglichenen Sprachen typologisch unterschiedlich sind, können bestimmte Divergenzen auch mit Rücksicht auf die gegebene Problematik erwartet werden.
Die 26. Fachtagung der "Gesellschaft für Sprache und Sprachen" fand erstmals in Frankreich statt. Eingeladen hatte die Université Paul Valéry - Montpellier 3, dort das Département d'Allemand (Abteilung für Germanistik), und die Gruppe für germanistische Forschung CREG. Die Veranstaltung fand auch großzügige Unterstützung seitens der Region Occitanie und der Stadt Montpellier. Das diesjährige Rahmenthema "Traditionen und Erneuerungen" sollte einen wesentlichen Beitrag zu den derzeitigen Forschungsprogrammen des CREG leisten. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich seit 2014 mit dem Themenschwerpunkt "Erben, weitergeben: Mechanismen und Prozesse". Im Rahmen des GESUS-Kongresses konnte dieser Schwerpunkt mit Ansätzen aus den in der GESUS vertretenen Fachgebieten, insbesondere der Sprachwissenschaft und Didaktik, beleuchtet werden.
Im Rahmen eines umfangreichen Projekts zu Übersetzungsmöglichkeiten der deutschen Modalverben ins Portugiesische – und nachdem wir schon den Fall sollen behandelt haben (siehe Hörster/Athayde/Carecho 2011) – stellen wir in dieser Studie einige wesentliche Ergebnisse unserer Untersuchung bezüglich des Modalverbs müssen dar. Ziel unserer Arbeit war nicht die semantische und pragmatische Beschreibung der einzelnen Modalverben, ein Thema, das immer wieder im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussion steht. Vielmehr war es unsere Absicht, einen Beitrag zur zweisprachigen Lexikografie, zur Fremdsprachendidaktik und vor allem zur Übersetzungsdidaktik zu leisten.