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Neue Forschungsmethoden verändern oft auch die Bedeutung von Fachsammlungen. Häufig verläuft dieser Wandel zu einer Sammlung von nunmehr historischem Wert schleichend. Manchmal werden Sammlungen auch durch neue Fragestellungen für andere Fachwissenschaften unerwartet wertvoll. Gastautor Jochen Hennig, Sammlungsbeauftragter des Präsidiums der Humboldt-Universität zu Berlin, plädiert dafür, den Bedeutungswandel von Universitätssammlungen aktiv zu begleiten.
Der "diskus" war in den 1970er Jahren mehr als eine Studentenzeitung. Die Blattmacher boten der linken Sponti-Szene in Frankfurt, aber auch Schriftstellern wie Erich Fried dort ein publizistisches Forum. Das Themenspektrum reichte von dem Häuserkampf im Westend bis zur Situation der linken Intellektuellen in der Bundesrepublik, nachdem sich das innenpolitische Klima infolge der RAF-Anschläge verschärft hatte.
Die Welt des Rechts lässt sich heute nicht mehr so leicht in nationale oder internationale Sphären ordnen. Wo Lawmaker als private Akteure in einer globalisierten Ökonomie die Normen häufig nachhaltiger bestimmen als staatliches Recht, da ändern sich auch die Anforderungen an die Rechtswissenschaft.
Kollektives und kulturelles Erinnern : Erinnerungskulturen leben von der Dynamik der Gegenwart
(2014)
Keine Gemeinschaft kommt ohne kollektive Erinnerungen aus, dazu gehören Gedenkfeiern und Denkmäler ebenso wie Mythen und Rituale oder die Identifikation mit großen Ereignissen oder Persönlichkeiten. Erinnern ist nicht nur identitätsstiftend, es bedeutet auch, sich vergangene Erlebnisse zu vergegenwärtigen – oder wie Marcel Proust es ausdrückt: "Erst im Gedächtnis formt sich die Wirklichkeit." Wenn die Erinnerungskultur ihre Dynamik aus der Aktualität verliert, ist sie tot.
Wie nehmen Sie die Goethe-Universität heute in Zeiten des stärkeren nationalen und internationalen Wettbewerbs der Hochschulen wahr?
Was war rückblickend die wichtigste Veränderung, die Sie während Ihrer Amtszeit initiieren konnten?
Wenn Sie Ihre Zeit als Präsident noch einmal Revue passieren lassen, welche Episode lässt Sie heute noch schmunzeln?
Sie hätten die Chance, 2015 nochmal als Präsident anzutreten, welche Impulse würden Sie dann setzen wollen?
Was wünschen Sie der Goethe-Universität für die nächsten 50 Jahre?
Der tut nix, der will nur rechnen : wie der Computer Einzug in die Geisteswissenschaften hält
(2014)
Immer mehr Texte, Töne und Bilder liegen in Bits und Bytes vor. Die Methoden der Digital Humanities werden stetig verfeinert und ermöglichen neue, bisher nicht bearbeitbare Fragestellungen. Auch in Frankfurt scheint die "empirische Wende" unaufhaltsam zu sein. Doch was hat es eigentlich mit dem neuen Forschungsgebiet auf sich, und inwiefern macht es uns schlauer oder gar klug?
Philologe im "Kriegseinsatz" : der Frankfurter Germanist Julius Petersen und der Erste Weltkrieg
(2014)
Vorlesungen für Studenten und Bildungsangebote für Bürger – wie lässt sich dieser Anspruch der jungen Stiftungsuniversität auch in Zeiten des Krieges realisieren, wenn Professoren wie Studenten ins Feld ziehen müssen? Das Beispiel des Germanisten Julius Petersen zeigt, welche Anstrengungen zwischen 1914 und 1918 unternommen wurden, um "Volksbildung" und "Vaterländischen Unterricht" zu ermöglichen. Dazu gehörten Vorträge an der Front ebenso wie Bürgervorlesungen in der Heimat.