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Eine Woche lang trafen sich Vertreter*innen des Cinema Spaces Network (CSN) im Berliner Humboldt Forum. Abend für Abend gab es eine Cine Lecture, in der nichtstaatliche Initiativen aus Burkina Faso, Kenia, DR Kongo, Sudan und Südafrika ihre Anstrengungen vorstellten, dem Kino in ihrem Land Raum und Publikum zu verschaffen; sie sind alle auf der Website des CSN archiviert. Im Anschluss an die Lectures wurde ein von den Aktivist*innen ausgesuchter Film gezeigt, wodurch eine Art Zufallspanorama des afrikanischen Kinos entstand. Durchgehend trat dabei die Spannung zwischen politischem Anspruch und den filmkünstlerischen Entscheidungen der hier vertretenen Regisseure zutage. Deutlich wurde bei all dem nicht zuletzt, dass die Realitäten, die unter dem Schlagwort 'Afrikanisches Kino' verhandelt werden, zwar extrem unterschiedlich sein können, aber alle Akteur*innen doch wie selbstverständlich daran festhalten.
Vor gut zehn Jahren rückte der NSU-Komplex ins Licht einer ahnungslosen Öffentlichkeit. Mit jedem neuen Detail der Mordserie, die bis zu diesem Punkt in den hinteren Mediensegmenten ein belangloses Dasein als 'Dönermorde' fristete, sandte eine Terrororganisation, die sich Nationalsozialistischer Untergrund nannte und die Morde nun öffentlich für sich reklamierte, nachträglich Schockwellen ins öffentliche Bewusstsein. Als Antwort auf den Terror, der sich direkt vor ihren Augen und doch jenseits ihrer Aufmerksamkeit abgespielt hatte, eröffnete die Gesellschaft, vertreten durch die Bundesanwaltschaft, dann am 6. Mai 2013 einen Prozess. Den Strafprozess als jenes öffentliche Verfahren, das die Ausübung legaler Gerechtigkeit verspricht - Gerechtigkeit durch Prozess und Gesetz -, nennt die amerikanische Literaturtheoretikerin Shoshana Felman "die angemessenste und wesentlichste, letztlich bedeutsamste Antwort der Zivilisation auf die Gewalt, die sie verwundet". Das Verfahren dieser Antwort verfolgt aber nun einen dezidiert eigenen Zweck, mit einem durchaus anderen Fokus als dem der gesellschaftlichen Aufarbeitung. Die Spannung zwischen dem innerrechtlichen Ziel einerseits - der Feststellung individueller Schuld - und dem gesellschaftlichen Bedarf an Aufarbeitung andererseits durchzieht den gesamten NSU-Prozess und prägt nicht zuletzt die Art, wie der gesamte NSU-Komplex dabei in Erscheinung und auf die Bühne der Welt tritt. Die Frage, wer wann, wo und wie in Erscheinung treten und teilhaben kann, betrifft den Kern des NSU-Terrors selbst. Der Prozess, der diesen Terror verhandelt, partizipiert gleichzeitig selbst performativ an der Frage des Erscheinens. Als eine eigene Miniaturbühne der Welt entscheidet das Gericht nicht nur über Schuld und Unschuld als Ergebnis des Prozesses, sondern eben auch darüber, wer wo und wie zu diesem Zweck erscheinen und durch seine Rede daran teilhaben kann. Während im Prozess einerseits alle Scheinwerfer auf die Hauptangeklagte gerichtet waren, um deren individuelle Schuld es in dem Verfahren primär ging - eine Hauptangeklagte, die sich dem Auftreten aber gerade verweigerte -, hat das Verfahren andererseits die Opfer und Hinterbliebenen an den Rand gedrängt, von dem her diese aber nun die gesellschaftlich entscheidenden Fragen aufwerfen. Diese doppelte Asymmetrie des Erscheinens im Prozess prägt bis heute das, was wir den NSU-Komplex nennen.
MoSyD Jahresbericht 2020 : Drogentrends in Frankfurt am Main ; Monitoring-System Drogentrends
(2021)
Die vorliegende Ausgabe des FIB präsentiert in zwei Beiträgen die Geschichte von Begriffen, die in besonderer Weise der Idee des E-journals entsprechen. Denn ihre Bedeutung lässt sich nur Disziplinen überschreitend rekonstruieren. Die Literaturwissenschaftlerin Nicole Rettig untersucht den Begriff der Statik, Lea Watzinger den der Transparenz. Beide Arbeiten geben Einblick in begriffsgeschichtliche Thesen ihrer jüngst abgeschlossenen Qualifikationsschriften. [...] Clemens Knobloch zeigt in seinem Rezensionsessay zu dem von David Ranan herausgegebenen Glossar "Sprachgewalt. Missbrauchte Wörter und andere politische Kampfbegriffe", dass sich hinter dem Titel höchst anregende, gerade die widersprüchliche Pragmatik von politischen Gegenwartsbegriffen herausarbeitende Begriffsgeschichten auffinden lassen.
Programm Sommersemester 2020, Frankfurter Bürger-Universität, Goethe-Universität Frankfurt am Main
(2020)
Programm Sommersemester 2021, Frankfurter Bürger-Universität, Goethe-Universität Frankfurt am Main
(2021)
Programm Sommersemester 2022, Frankfurter Bürger-Universität, Goethe-Universität Frankfurt am Main
(2022)
Uni-Highlights April 2022 : Einladungen zu ausgewählten Veranstaltungen der Goethe-Universität
(2022)
Inhalt:
Preparation of preserved field collected dried damselfly specimens for
character illustrations S. 1-7
Imaging preserved damselflies for scientific publications S. 9-20
Im Jahr 2019 wurde ein etwa 500 m langer Abschnitt der Trattnach in Schlüßlberg (Bundesland Oberösterreich) restrukturiert. Ziel der libellenkundlichen Untersuchungen in den Jahren 2016 und 2021 war die Bewertung dieser ökologischen Aufwertung durch ein Prae- und ein Post-Monitoring. Die Verbesserungsmaßnahmen führten zu einer Verdopplung der Artengesamtzahl (von fünf auf zehn) und der Zahl der sicher, wahrscheinlich und möglicherweise bodenständigen Arten (von vier auf acht). Es konnten im Jahr 2021 vier der fünf gewässertyp-spezifischen Leitarten nachgewiesen werden: Calopteryx splendens, Calopteryx virgo, Gomphus vulgatissimus und Onychogomphus forcipatus. Das bodenständige Vorkommen dieser Arten bestätigt den hyporhithral/epipotamalen Übergangscharakter der Trattnach in diesem Bereich und indiziert die Ausprägung von geeigneten Strömungs- und Substratverhältnissen sowie von entsprechenden Vegetationsverhältnissen im Uferbereich. Durch die wasserbaulichen Eingriffe wurden insbesondere die rheophilen Spezies gefördert, limnophile Begleitarten waren nur vereinzelt nachzuweisen. Grund dafür ist der weiterhin in überwiegendem Maß gestreckte Verlauf des Flusses und das damit verbundene weitgehende Fehlen lenitischer Bereiche.
Die Funde von Exuvien und Sichtungen frisch emergierter Individuen von G. vulgatissimus und O. forcipatus belegen, dass das Gewässer unmittelbar nach Fertigstellung der Bauarbeiten von diesen Arten mit zweijähriger Entwicklungszeit besiedelt wurde. Die Bewertung des libellen-ökologischen Zustandes basierte auf der Berechnung des Odonata-Fließgewässer-Zonations-Index, in dem allfällige Abweichungen des aktuellen Odonatafauna von einem gewässertyp-spezifischen Referenzzustand (Klasse 1, „sehr guter libellen-ökologischer Zustand“) verrechnet werden. Das Ergebnis ist die Grundlage für die Einstufung in eine der fünf Klassen des ökologischen Zustandes gemäß EU Wasserrahmenrichtlinie. Die Restrukturierungen führten zu einer Verbesserung der libellen-ökologischen Zustandes: der betroffene Abschnitt (vormals Klasse 3, „mäßig“) wurde genauso wie die drei darin liegenden Einzelstrecken (vormals Klassen 4, „unbefriedigend“, und 3, „mäßig“) mit „gut“ (Klasse 2) bewertet. Auch der libellen-ökologische Zustand einer von den Aufwertungsmaßnahmen nicht betroffenen regulierten und in beiden Jahren kartierten oberstromig liegenden Kontrollstrecke veränderte sich von „unbefriedigend“ auf „mäßig“. Aus dem Restrukturierungsbereich wirkende Strahleffekte dürften für diese Verbesserung verantwortlich sein.
Two new congeneric species endemic to Fiji are introduced: Nesobasis martina sp. nov. [holotype female, Viti Levu Is] and N. monika sp. nov. [holotype male, Taveuni Is]. The species are placed in the comosa- and erythrops-groups respectively (grouping following Donnelly 1990). Diagnostic features are proposed, but not discussed. Further discussion is left for an ongoing revision of the genus (Donnelly & Marinov in prep. ). The new species reported here are introduced ahead of this revision in a study which was made possible due to the International Dragonfly Fund (IDF) offering the opportunity to pick a new species' name for a donation.
Damselflies recorded before the administrative partition of the Indian Subcontinent and now housed at National Insect Museum (NIM), Islamabad were reviewed and catalogued. This collection is the divided part of National PUSA Collection (NPC) transferred to the Pakistan during 1947. Data for this collection had never been available or published. A record of 104 taxa is reported herein. Few of the species were found double named, misidentified and not updated as per valid classification. Some of the specimens were found unidentified. All such issues were resolved by following regional literature.
This paper offers an explanation of each of the 44 scientific names given by Leopold Krüger (1861-1942) to odonate taxa together with that for the names of all the genera into which they are sorted now. But prior to that there is some information about the life and work of this scientist, and in the final part his preferences in odonatological nomenclature are compared with those in the names created by F.M. Brauer and F. Ris and some impressions of his studies on Neuroptera are presented and considerations about his aspirations in his work are given.
1-23: Odonata collected in 2021 in Azerbaijan, including new data on Gomphus schneiderii Selys, 1850 and Libellula pontica Selys, 1887 (Nataly Yu. Snegovaya); published: 21.01.2022 -
25-32: On the occurrence of Gomphus vulgatissimus (Linnaeus, 1758) and G. schneiderii Selys, 1850 in Azerbaijan – a brief discussion of the known status quo (Martin Schorr & Nataly Yu. Snegovaya); published: 24.01.2022 -
33-36: Reply to Schorr & Snegovaya (2022), this volume of IDF-Report (Jean-Pierre Boudot); published: 03.02.2022 -
37-42: Editor's response to Boudot (2022) (Martin Schorr); published: 16.02.2022 -
43-55: Call it schneiderii, but document which identification key you used (Martin Schorr); published: 17.02.2022 (Hinweis: dies ist eine geänderte Version des IDF-Report 168 mit Stand 17.02.2022, welche die früheren Versionen ersetzt).