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In dieser Arbeit wurde erstmals ein monokolonaler Antikörper gegen die GlyRbeta-Untereinheit (GlyRbeta) hergestellt. Zur Immunisierung der Mäuse wurde die 120 AS lange große cytoplasmatische Schleife (engl. loop) zwischen den transmembranen Domänen 3 und 4 von GlyRbeta gewählt, da diese nur geringe Sequenzhomologie zu GlyRalpha-Untereinheiten aufweist. Diese Schleifenregion wurde als GST-Fusionsprotein in Bakterien exprimiert und affinitätsgereinigt. Sowohl die Immunisierung der Mäuse als auch die Herstellung der Hybridoma-Klone wurde in Zusammenarbeit mit Synaptic Systems GmbH (Göttingen) durchgeführt. Die Spezifität der Antikörperbindung an GlyRbeta wurde zunächst in Western Blot-Experimenten mit affinitätsgereinigtem GlyR aus Rattenrückenmark demonstriert. Eine nachfolgende Untersuchung der Antikörperbindestelle führte zur Identifikation der ersten 20 AS des beta-loop (GlyRbeta336-355) als Epitop. Ein 20 AS kurzes, synthetisches Peptid, welches die Epitop-Sequenz enthielt, war ausreichend, um Färbungen von Western Blots und Gewebeschnitten durch den Antikörper effizient zu verhindern. Außerdem wurden Protokolle für die Antikörperfärbung von GlyRbeta in transfizierten Zelllinien und primären Neuronen aus Rattenrückenmark etabliert. Weiterhin ermöglichte die Herstellung dieses Antikörpers erstmals die direkte immunhistochemische Färbung von GlyRbeta-Protein im ZNS von Mäusen. GlyRbeta konnte hierbei im Hirnstamm, Rückenmark, dem Bulbus olfactorius und der Retina von Mäusen nachgewiesen werden, was zeigt, dass GlyRbeta-Protein weit weniger verbreitet ist als aufgrund von in situ Hybridisierungs-Studien vermutet. Die gefundene Verteilung von GlyRbeta-Protein unterscheidet sich demnach stark von der Verteilung der GlyRbeta-mRNA, was für eine posttranskriptionelle Regulation der GlyRbeta-Proteinmenge spricht. Weiterführende immunhistochemische Untersuchungen an der Retina von Mäusen zeigten, dass GlyRbeta in diesem Gewebe wie erwartet mit Gephyrin an inhibitorischen Synapsen kolokalisiert ist. In Bezug auf GlyRalpha-Untereinheiten geht man bislang davon aus, dass sie an Synapsen des adulten ZNS immer mit GlyRbeta assoziiert sind, und somit indirekt mit Gephyrin verbunden werden, wodurch das Clustering der Rezeptoren gewährleistet wird. Entgegen dieser Hypothese wurde in Doppelfärbungen von GlyRbeta und GlyRalpha-Untereinheiten gefunden, dass eine Ansammlung von GlyRalpha4-Clustern in der Retina adulter Mäuse vermutlich eine Ausnahme hierzu bildet. Für GlyRalpha4-Cluster in Stratum 3 und 4 der IPL konnte gezeigt werden, dass sie teilweise nicht mit GlyRbeta, und zu ebenso großem Teil nicht mit Gephyrin kolokalisiert sind. Dennoch scheinen diese GlyRalpha4-Untereinheiten in Clustern angereichert und zudem synaptisch lokalisiert zu sein. Der Mechanismus, durch den GlyRalpha4 in Abwesenheit dieser beiden Proteine an Synapsen immobilisiert wird, ist bislang völlig unklar. Funktionell wäre denkbar, dass derartige Rezeptorkomplexe den synaptischen Eingängen von ON-Starburst-Amakrinzellen besondere Leitungseigenschaften verleihen und somit maßgeblich an der Verarbeitung richtungsselektiver Signale in der Retina beteiligt sein könnten. In dieser Arbeit wurden außerdem Mutagenesestudien durchgeführt, um zu klären, über welchen Mechanismus die Inhibition der Proteinphosphatasen 1 und 2A (PP1 und PP2A) zum Verlust von synaptischem Gephyrin führt. Es konnte gezeigt werden, dass eine direkte Dephosphorylierung von Gephyrin durch PP1 hierfür wahrscheinlich nicht verantwortlich ist, da die Mutation etablierter Phosphorylierungsstellen von Gephyrin keinen, oder nur einen marginalen Einfluss auf dessen synaptische Lokalisation und das Clustering von GABAARs hatte. Dies spricht dafür, dass PP1/PP2A abhängige Dephosphorylierungs-/Phosphorylierungsprozesse wahrscheinlich andere Gephyrin- oder Cytoskelett-assoziierte Proteine beeinflussen, jedoch nicht direkt an Gephyrin wirken. Die Erstellung von genomweiten Expressionsprofilen ist eine effiziente Methode zur Identifikation neuer Regulationsmechanismen und potentieller Interaktionspartner von Genprodukten und wurde in dieser Arbeit auf Vorderhirnproben von WT- und Gephyrin-KO-Mäusen vergleichend angewendet. Hierbei wurde gefunden, dass die Transkription bekannter Gephyrin-Interaktionspartner durch den Verlust des Gephyrin-Gens nicht messbar verändert wird. Weil die ermittelten Unterschiede in Transkriptmengen generell sehr gering waren, ist zu vermuten, dass Gephyrin keine wesentlichen genregulatorischen Funktionen im Mausgehirn ausübt. Andererseits ergab die Expressionchip-Analyse Hinweise auf neue Genprodukte, für die in WT- und Gephyrin-KO-Mäusen signifikant verschiedene Transkriptionsmengen gefunden wurden. Die Validierung dieser Daten mit anderen Methoden steht jedoch noch aus.
Emerging evidence indicates that protein synthesis and degradation are necessary for the remodeling of synapses. These two processes govern cellular protein turnover, are tightly regulated, and are modulated by neuronal activity in time and space. The anisotropic anatomy of the neurons presents a challenge for the study of protein turnover, but the understanding of protein turnover in neurons and its modulation in response to activity can help us to unravel the fine-tuned changes that occur at synapses in response to activity. Here we review the key experimental evidence demonstrating the role of protein synthesis and degradation in synaptic plasticity, as well as the turnover rates of specific neuronal proteins.
Molecular cause and functional impact of altered synaptic lipid signaling due to a prg‐1 gene SNP
(2015)
Loss of plasticity-related gene 1 (PRG-1), which regulates synaptic phospholipid signaling, leads to hyperexcitability via increased glutamate release altering excitation/inhibition (E/I) balance in cortical networks. A recently reported SNP in prg-1 (R345T/mutPRG-1) affects ~5 million European and US citizens in a monoallelic variant. Our studies show that this mutation leads to a loss-of-PRG-1 function at the synapse due to its inability to control lysophosphatidic acid (LPA) levels via a cellular uptake mechanism which appears to depend on proper glycosylation altered by this SNP. PRG-1(+/-) mice, which are animal correlates of human PRG-1(+/mut) carriers, showed an altered cortical network function and stress-related behavioral changes indicating altered resilience against psychiatric disorders. These could be reversed by modulation of phospholipid signaling via pharmacological inhibition of the LPA-synthesizing molecule autotaxin. In line, EEG recordings in a human population-based cohort revealed an E/I balance shift in monoallelic mutPRG-1 carriers and an impaired sensory gating, which is regarded as an endophenotype of stress-related mental disorders. Intervention into bioactive lipid signaling is thus a promising strategy to interfere with glutamate-dependent symptoms in psychiatric diseases.
The amyloid precursor protein (APP) was discovered in the 1980s as the precursor protein of the amyloid A4 peptide. The amyloid A4 peptide, also known as A-beta (Aβ), is the main constituent of senile plaques implicated in Alzheimer’s disease (AD). In association with the amyloid deposits, increasing impairments in learning and memory as well as the degeneration of neurons especially in the hippocampus formation are hallmarks of the pathogenesis of AD. Within the last decades much effort has been expended into understanding the pathogenesis of AD. However, little is known about the physiological role of APP within the central nervous system (CNS). Allocating APP to the proteome of the highly dynamic presynaptic active zone (PAZ) identified APP as a novel player within this neuronal communication and signaling network. The analysis of the hippocampal PAZ proteome derived from APP-mutant mice demonstrates that APP is tightly embedded in the underlying protein network. Strikingly, APP deletion accounts for major dysregulation within the PAZ proteome network. Ca2+-homeostasis, neurotransmitter release and mitochondrial function are affected and resemble the outcome during the pathogenesis of AD. The observed changes in protein abundance that occur in the absence of APP as well as in AD suggest that APP is a structural and functional regulator within the hippocampal PAZ proteome. Within this review article, we intend to introduce APP as an important player within the hippocampal PAZ proteome and to outline the impact of APP deletion on individual PAZ proteome subcommunities.