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Einleitend werden einige grundsätzliche Überlegungen zur Kennartenmethode der pflanzensoziologischen Arbeitsweise erörtert. Danach ist evident, daß die Quercetalia robori-petraeae Tx. 1937, wie auch die Prunetalia Tx. 1952 zur Klasse der Querco-Fagetea gestellt werden sollten. Beide werden durch zahlreiche für eine Waldgesellschaft diagnostisch entscheidend wichtige Holzarten zugleich mit einer generellen Verflechtung und Überschneidung der gesamten Artengarnituren eng mit den Quercetalia pubescentis und den Fagetalia zu einer Einheit verbunden.
Die Querco-Fagetea bilden die zentrale Klasse der europäischen Fallaubwälder, die zusammen mit den beigeordneten Klassen der primären und sekundären Sonderstandorte den sommergrünen Vegetationskreis Europas aufbauen.
Da die Zusammenfassung korrespondierender sommergrüner Gesellschaften in anderen Erdteilen zu sogenannten Klassengruppen auf der Grundlage der Sippenverwandtschaft auf Gattungs- oder Familienebene erfolgt, kann der Begriff der Klassengruppe nicht als konsequente Fortsetzung und Krönung des nach dem einheitlichen Prinzip der Artenidentität aufgebauten synsytematischen Systems der Pflanzengesellschaften betrachtet werden. Die Klassengruppen werden deshalb besser als Formationsgruppen (oder Untergruppen) dem System der Formationen unterstellt.
Ausgehend vom immer stärkeren Einsatz der computergestützten Methoden in der Vegetationskunde und der damit möglichen Gefahr einer zunehmenden "Digitalisierung der Vegetation" wird nach einem Gegengewicht gesucht, das die Pflanzengesellschaften wieder als lebende Gebilde sieht, ohne bei einem rein gefühlsmäßigen Zugang stehen zu bleiben.
Es wird die Möglichkeit der "anschauenden Urteilskraft", wie sie GOETHE gefasst hat, als solch ein Gegengewicht dargestellt. Die Verbindung der pflanzensoziologischen Methode und der GOETHEschen Arbeitsweise stellt der "Typus" dar, der in dieser Betrachtung eine zentrale Rolle spielt.
Wie die "anschauende Urteilskraft" gefördert werden kann, wird an einem Beispiel gezeigt.
Auf die praktische Bedeutung dieser Richtung in der Lehre und in der Landespflege wird kurz hingewiesen.