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Als Hartmann von Aue vor gut 800 Jahren seine Version der Gregoriuslegende niederschrieb, mag ihm der Ödipusmythos bekannt gewesen sein, aus der Perspektive eines mittelalterlichen Gelehrten war dieser jedoch ein Überbleibsel aus einer vorchristlichen und damit gottesfernen Zeit und eher über den Umweg der christlichen Allegorese interessant. Wahrscheinlicher ist es hingegen, dass für ihn die Legende vom heiligen Papst eine historisch wahre, die Allmacht Gottes unter Beweis stellende Geschichte war. Thomas Mann versteht Hartmanns Gregorius hingegen in Folge seiner Beschäftigung mit den mythologischen Ursprüngen der europäischen Kultur als Variante des Ödipusdramas Sophokles’ und versucht in dem Erwählten die antiken Quellen zum einen auf einer literaturhistorischen Ebene freizulegen, zum anderen jedoch auch im Rahmen der psychoanalytischen Theorie zu interpretieren. Im Folgenden wird diesem Interpretationsansatz anhand der Differenzen der Textfassungen nachgegangen, um die Frage zu erörtern, welche Elemente des Ödipusmythos Thomas Mann aus der Gregoriuslegende herausgearbeitet hat. ...
Der Vorhang öffnet sich zunächst nur einen Spalt zu Alban Bergs Oper Lulu, die anlässlich der Salzburger Festspiele 2010 in der Felsenreitschule inszeniert wurde. Zu erwarten ist, dass nun ein Sänger in der Rolle des Tierbändigers mit Hetzpeitsche in der einen und Revolver in der anderen Hand aus dem bunt gestreiften Vorhang wie durch den Eingang eines Zirkuszeltes schlüpft, um anzukündigen, dass in der nun folgenden Aufführung nicht – wie in gängigen "Lust und Trauerspielen" – lediglich gezähmte "Haustiere" gezeigt werden, sondern hier "[m]it heißer Wollust und mit kaltem Grauen" endlich "[d]as wahre Tier, das wilde, schöne Tier" erlebt werden kann.
Aus dem Leben das Werk und aus dem Werk das Leben zu verstehen, lautet die Devise. Das Leben lässt sich deshalb aus dem Werk verstehen, weil auch und gerade das Werk, wie Peter Szondi Schleiermacher referiert, „aktive, aktuelle Äußerung des Lebens“ ist. Gerade dort, wo es Werk wurde, war das Leben wirklich Leben im Sinne Schleiermachers „hervorbrechendem Lebensmoment“ […], also bezeichnend für den Autor als Individuum und nicht gleichgültig allgemein. Aus der Menge der Erlebnisse eines Lebens gelten also nur die als wichtig, die es wert sind, in die Welt der Dichtung einzugehen. So kann der Interpret bei seiner Arbeit gar nicht fehlgehen, da am Leben des Autors nur das von ‘bleibender Bedeutung’ ist, was vom Werk ‘abgespiegelt’ wird. Im Zirkel zwischen Leben und Werk, Wahrheit und Dichtung bleibt dann nichts mehr übrig, das zum wechselseitigen Verstehen nichts beitrüge – alles andere wird aus der hermeneutischen Lektüre ausgeschlossen. Ich möchte nun diesem hermeneutischen Zirkel bei der Arbeit zusehen, um seine ungeheure Produktivität und seine Grenzen zu erkunden. Dazu greife ich aus der deutsche Literaturgeschichte einen Fall heraus, der besonders geeignet ist, die selbstverständliche Annahme eines Zusammenhang von Leben und Werk bei der Produktion wie der Rezeption von Texten vorzuführen und zu irritieren[:] Der Fall George Forestier.
Impurismus ist eine uralte Weltanschauung und eine alte Poetik. Beides habe ich in meinem Buch von 2007 Illustrierte Poetik des Impurismus ausführlich dargestellt. Da ich mich nicht wiederholen will, kann ich die umfangreichen Funde zum Thema hier nicht erneut vortragen. Andererseits soll der Leser dieser Fortsetzung nicht ganz unvorbereitet in die Materie einsteigen. Deshalb will ich einige nackte Fakten als Erinnerung hier zusammenstellen, muß aber doch dringend auf die anschaulichen Grundlagen in dem genannten Buch verweisen, sonst verschreckt die in aller Kürze vorgetragene Ungeheuerlichkeit der ganzen Entdeckung manchen willigen Leser. ...
Aus postkolonialer Perspektive gilt der Exotismus im Anschluss an Edward Said als die spezifische Ästhetik des Imperialismus, als Projektion westlicher Wunschphantasien, als ästhetische Ausbeutung des Fremden im Imperium der westlichen Kulturproduktion. Von einem „Ausstieg aus dem kolonialen Syndrom“, mithin von Postkolonialismus, könne man erst sprechen, wenn die diskursive Strategie des Exotismus nicht mehr funktioniere. Die einschlägigen literaturwissenschaftlichen Nachschlagewerke erklären, dass der Begriff Exotismus als Entlehnung aus dem Französischen zu Beginn des 20. ahrhunderts Eingang in die deutsche Sprache gefunden habe. Gerhart Pickerodt verweist im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft auf „früheste bekannte Belege“ bei dem österreichischen Expressionisten Robert Müller aus dem Jahr 1914.
Ist es wichtiger, welchen Namen man sich im jeweiligen kulturellen Kontext zulegt, und sagt der bei der Geburt gegebene Name weniger über die soziokulturelle Dimension aus als ein später angenommener? Für Miguel de Cervantes’ Don Quijote scheint diese Annahme formgebend zu sein: denn den Namen ‚Don Quijote‘ kennt heute fast jeder, den ursprünglichen Namen dieser fiktiven Figur dagegen, der im Roman in verschiedenen Versionen angegeben wird, weiß nicht einmal mehr der Erzähler selbst zweifelsfrei zu nennen. […] Onomastische Überlegungen und Forschungen gibt es inzwischen zu nahezu allen weltliterarisch bedeutsamen Texten […]. Interessant beim Don Quijote ist hierbei, dass eine vielschichtige Überlegung angestellt werden muss: allein bezüglich des Namens der Hauptfigur sind zum einen die Motivationen zu betrachten, die der Autor bei der Namensgebung seiner Figur hatte, und welche Rezipientenbeeinflussung ihm somit durch die Wahl des Namens ‚Don Quijote‘ vorschwebte. Zum andern ist aber auch die Motivation zu analysieren, die der Erzähler seiner Figur, welche er ja diesen und andere Namen ersinnen lässt, unterstellen möchte. Des Weiteren muss auch der ursprüngliche innerfiktive Name der Hauptfigur Beachtung finden und dabei besonders die Tatsache, dass der Erzähler sich dazu entschieden hat, diesen Namen bis zum Ende des Romans in der Schwebe zu lassen und in verschiedenen Variationen anzubieten. Hinzu kommen noch zusätzliche Beinamen, die der Ritter im Laufe des Romans annimmt.
Filmische Biografien von Musikern gibt es schon seit dem Stummfilm. Aus dem Bereich klassischer Musik haben es Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Wolfgang Amadeus Mozart auf die meisten Filme gebracht. Aber auch ihre Kollegen Mahler, Schubert oder Wagner können filmische Darstellungen ihres Lebens vorweisen. Für das Massenmedium Film waren und sind Musikerbiografien als Stoffe für Spielfilme aus zweierlei Gründen interessant: zum einen, wenn es sich dabei um besonders populäre Vertreter handelt, und zum anderen, wenn mit den Musikernamen ein hohes kulturelles Ansehen verbunden ist. Die beiden Pole Entertainment und Hochkultur sind für das Mainstream-Kino, insbesondere für Hollywood, gleichermaßen faszinierend, erfüllen sie doch die unterschiedlichen, aber ebenso wichtigen Funktionen von Massentauglichkeit und kultureller Respektabilität. Für letzteres sind die filmischen Biografien klassischer Komponisten ein Beispiel, für ersteres ebensolche Filme, in deren Mittelpunkt die Walzerkönige und Operettenkaiser wie Johann Strauss Jr. und Franz Lehár stehen. Die filmische Biografie eines bestimmten Musikers hebt nicht nur diesen selbst aus der Masse hervor, sondern auch das musikalische Genre, das er repräsentiert.
Yonasi
(2010)
MuSamariya a ikharari
(2010)
Aaparahamu ni Isaaki
(2010)
Einen wesentlichen Einfluss auf die Ästhetik des cinéma vérité hatte die Entwicklung tontauglicher Handkameras, die den Filmemachern die ästhetische Möglichkeit einer Manipulation und Differenz (im Sinne einer bewussten, eingreifenden Dissoziation und Disjunktion) von Akustischem und Visuellem eröffnete. Anhand ausgewählter Szenen von CHRONIQUE D’UN ÉTÉ möchte ich im Folgenden zeigen, wie sich diese Bewegung auf ästhetischer Ebene darstellt. Im Mittelpunkt soll der Akt des Offenlegens und Reflektierens des filmischen Schaffensprozesses stehen, der als wesentlicher Aspekt filmischer Modernität bezeichnet werden kann. Zu weiten Teilen folge ich dabei den Schriften von Jean-Louis Comolli und Gilles Deleuze, insbesondere was die prominent beschriebene Durchdringung von dokumentarischem und fiktionalem Stil betrifft, die sich in CHRONIQUE D’UN ÉTÉ nicht nur auf bildlicher, sondern auch und gerade – und das ist das Wesentliche an meiner Argumentation – auf akustischer Ebene nachweisen lässt.
Livambwe
(2010)
Yakobo
(2010)
Enthält:
Bibel. Genesis, 25,19-34
Bibel. Genesis, 27,1-28,22
Enthält: Bibel. Lukasevangelium, 23,33-46 ; Bibel. Lukasevangelium, 24,1-10
Muneri
(2010)
Obaliwa wa nabuya Yezu
(2010)
Omeza wotikiniya
(2010)
Yezu owedda vaddulu va manje
(2010)
Yezu onokurumuca pevo
(2010)
Kithaapu za Yuunusa
(2010)
Yaakopo
(2010)
Daudi namu Goliashi
(2010)
Davidi na Goliya
(2010)
Matelo a oKana
(2010)
Juau ononbatiza Yezu
(2010)
Wattstax
(2010)
„What you see is what you get“ - den Titel des Einleitungssongs seines Festival-Films gleichsam als filmisches Prinzip begreifend, sah Regisseur Mel Stuart bei den Dreharbeiten zur Dokumentation des Wattstax-Festivals etwas genauer hin. Das Ergebnis ist eine einzigartige Mixtur aus Festivalfilm und Milieustudie als Reflexion des durch die schwarze Bürgerrechtsbewegung Erreichten und nicht Erreichten. 1974 wurde Wattstax für den „Golden Globe“ in der Rubrik Dokumentarfilm nominiert.
Maziwa a pakifuwa ca mama
(2010)
Nabii Daniyeli
(2010)
Wazili-Ilahi
(2010)
Enthält:
Mafunzo a 1: Siri ya Mama
Mafunzo a 2: Jamazake Zuwana ziwapata tafauti nyingi
Mafunzo a 3: Atari za jamazake Zuwana
Mafunzo a 4: Zuwana kawanawo tamaa
Mafunzo a 5: Alideya ya Zuwana warifunda kuhusu HIV na SIDA
O objectivo deste livro é de inteirar pessoas que já sabem ler e escrever em português para também saberem ler e escrever a língua Kimwani. Em 1988 realizou-se o Primeiro Seminário da Padronizaçâo de Ortografia das línguas Moçambicanas, em Maputo. Naquele Seminário, o alfabeto nas letras latinas da língua Kimwani também foi aprovado. Esta ortografia, com poucas alteraçôes, é a base deste livro. Neste livro tratam-se só as letras que têm expressôes diferentes do que as mesmas letras na língua portuguesa, e certas letras como H, K e W que nâo existem no alfabeto português também sâo introduzidas neste livrinho. Cada página deste livro trata uma letra diferente: primeiro é dado uma lista de palavras em Kimwani com uma certa letra e depois é dada uma explicaçâo como é usada aquela mesma letra na língua portuguesa. No fim de cada página sâo dados exemplos como se escreve aquela letra correctamente, com algumas frases explicativas.
Njila mbili
(2010)
Kukoresa muku rat
(2010)
Hadisi ya ujanja wa sungula
(2010)
Kokoresa membe
(2010)
Luti = Habali ya Luti
(2010)
Iločki jezikoslovni razmišljaji : (Marko Samardžija: Devet iločkih priopćenja i jedno warszawsko)
(2010)
U ovome su radu obradena 232 obiteljska nadimka u Puciscima na otoku Bracu. Obiteljski su nadimci, kao dodatan vid identifikacije koji se razvio još u pretprezimenskome razdoblju, a kasnije je sve zastupljeniji zbog brojnosti nositelja pojedinih prezimena, svojevrsni specifikum hrvatskih otoka koji dosad nije dostatno proucen. U Puciscima se obiteljski nadimci bilježe od konca 16. st. te se na temelju njihove motivacije može djelomicno rekonstruirati fond osobnih imena (odnos hrvatskih narodnih imena te hrvatskih i novijih romanskih prilagodenica kršcanskih imena), vanjština (posebice tjelesne mane), karakterne crte (uglavnom nekonvencionalne) te podrijetlo i svakodnevni život Puciscana. Fond je obiteljskih nadimaka znatno otvoreniji inojezicnim sustavima (poglavito romanskim) te je odraz svojevrsne tisucljetne hrvatsko-romanske simbioze na istocnoj obali Jadranskoga mora.
U radu se predstavljaju rezultati terenskog istraživanja o nazivima za uskršnju pletenicu, provedenog na gotovo dvjesto punktova duž hrvatske obale te u unutrašnjosti Istre i nadopunjenog podatcima iz objavljene literature. Istraživanjem su, radi usporedbe, zahvaćena i neka naselja u Gorskom kotaru te u unutrašnjosti Dalmacije. Analiza prikupljenog korpusa ukazuje na snažnu prisutnost slike sadržaja ‘ptica’ u našim jadranskim nazivima za uskršnju pletenicu, bilo da je riječ o nazivima slavenskog ili romanskog (dalmatskog, istroromanskog ili mletačkog) podrijetla. Na temelju tih zapažanja ponovno se razmatraju neka dosad predložena etimološka rješenja (Skok, Vinja) te donose novi etimološki prijedlozi.
U članku se raspravlja o istrorumunjskim nazivima koji su u bilo kakvoj svezi sa stablom (općenito). Obrađeni su oblici dio opsežnijega korpusa od preko 8000 oblika koji smo sami prikupili (istraživanja su obavljana u više navrata od 1985. godine – posljednje provjere i dopune korpusa obavljene su tekuće, 2010., godine i to u svim mjestima gdje se i danas govori istrorumunjski: Žejane, Šušnjevica, Nova Vas, Jesenovik, Letaj, Brdo, Škabići, Trkovci, Zankovci, Miheli, Kostrčan). Uz svaku obrađenu riječ navode se odgovarajuće iz svih dostupnih nam istrorumunjskih repertoara. Za svaku riječ daje se etimologijsko tumačenje do kojeg se dolazi usporedbom pojedinog termina s odgovarajućim čakavskim i istromletačkim okolnim govorima, a ako je riječ domaća, daju se i paralele iz ostala tri rumunjska dijalekta. U obrađenoj građi prevladavaju posuđenice iz čakavskih govora. Domaćih je riječi 14, no za neke se to ne može s potpunom sigurnošću utvrditi jer se u potpunosti poklapaju s čakavskim ekvivalentima. Izravnih posuđenica iz (istro)mletačkoga nema.
U radu se analiziraju eliptični oblici anglizama u ruskome i hrvatskome jeziku i dopunjuje pristup njihove dosadašnje kvalifikacije i klasifikacije. Preciznijim definicijama stupnja elipse u anglizmu predlaže se jednostavnije i jasnije određivanje njihovih granica i razlika. Na temelju rezultata analize anglizama uočene su nove mogućnosti u njihovu formiranju. U formiranju eliptičnoga oblika anglizma nije nužno samo ispuštanje određenih elemenata, već se eliptični oblik anglizma može formirati i s pomoću kombinacija drugih tvorbenih načina: kombinacijom elipse i supstitucije, elipse i kompozicije, elipse i adicije, elipse, supstitucije i adicije, elipse, supstitucije i kompozicije te kombinacijom elipse, adicije i kompozicije.
U ovom članku razmatraju se dokazi koje posuđenice nude za vrste kontakata između Praslavena i njihovih germanskih susjeda, Gota i različitih zapadnogermanskih naroda. Germanske posuđenice u praslavenskome uglavnom pripadaju određenom skupu semantičkih polja. Posuđene riječi mogu se podijeliti u nekoliko semantičkih polja: vlast i vojska, tehnička terminologija, novac i trgovinska razmjena, mjesta za pohranu (bačve, kutije itd.), kršćanska terminologija i imanje. Tehničke riječi i kršćanske riječi vjerojatno su zapadnogermanskoga podrijetla, dok sve ostale semantičke kategorije sadrže i gotske i zapadnogermanske posuđenice.
U radu se analizira poglavlje Sprichwörter – Prirečja iz Kristijanovićeva Anhanga, aneksnog rječnika dodanog njegovoj Grammatik der kroatischen Mundart. Prirečja sadrže kajkavsku paremiološku građu s njemačkim ekvivalentima koja se analizira s obzirom na njezine izvore i leksikografsku obradbu. Pokazuje se da osim poslovica rječnik sadrži i frazeme i kolokvijalne izraze. Posebna se pozornost posvećuje semantičkoj analizi poslovica i naznačuje na koji se aspekt ljudskog života pouka i poruka odnose.
Recent critical discussions of German migrant and post-migrant literature has repeatedly focussed on the phenomenon of the exotic: where some writers seem consciously to exoticise their writing, exaggerating myths about Oriental culture and thus highlighting differences between East and West, perhaps with the aim of making foreigners exciting, likeable or deserving of sympathy, others react against this, rejecting clichés and highlighting continuities, apparently with the aim of making cultural boundaries traversable. Both are understandable strategies tor dealing with displacement. ln this context l should like to adopt a term from quite a different discipline. Bultmanns concept of demythologising. ln theology, demythologising means dissectting the "myth" - the sacred but implausible narrative - to distil from it a kerygmatic truth. If we regard the exotic as being, in this technical sense, the "myth", then it is not entirely devoid of a relationship to reality, but it cannot simply be read as "teal". Thus demythologising is the opposite process to exoticising. Drawing on satirical texts by four Turkish-German writers and cabaretts, this paper looks at ways in which this ethnic minority can use ironic self-depiction to capture and defuse the stereotypes with which it is confronted. Under the rubric "cold turkey", that is, Turkishness without the psychedelics, it shows how the satirists transpose clichés into everyday situations, where they become absurd. The paper’s conclusion is likely to be that hybrid communities are inevitably torn between a desire to highlight demarcation lines (exoticism) and a need to accentuate the potential for assimilation (demythologising). Humour, which in any case has a tendency either to underline or to debunk stereotypes, serves as a highly effective tool for working out this dichotomy, and as all four satirists have successfully reached main-stream German audiences, it would also appear to be a key mechanism in achieving intet-cultural understanding.
Immer wieder sind Vorschläge vorgebracht worden, die Herkunft des im Deutschen insgesamt marginalen s-Plurals nicht nur bei importierten Fremdwörtern, sondern auch bei den Eigennamen zu verorten […]. Konkretisiert und diachron rekonstruiert wurde dieser Gedanke indessen noch nicht. In diesem Beitrag vertreten wir die Position, dass der s-Plural im Deutschen und Niederländischen dort, wo er – seiner gestaltschonenden Funktion wegen – am stärksten benötigt wird, nämlich bei Eigennamen, Onomatopoetika, Kurzwörtern und Substantivierungen, auch entstanden ist, konkret bei den Eigennamen, genauer: den Familiennamen. Dort hat er sich aus dem ursprünglichen Genitiv-Singular-Flexiv entwickelt. Dabei liefert nicht nur die germanisch-kontrastive, sondern auch und vor allem die dialektale Perspektive deutliche Evidenz für diese neue Sicht, haben doch manche deutsche Dialekte eine Art sprachlichen Archäopteryx vom Typ 's Müllers sin do '(die) Müllers sind hier', wörtlich: 'des Müllers sind hier' bewahrt […]. Für das Niederländische lässt sich nachweisen, dass sich die dialektalen s- und en-Pluralgebiete auffallend deutlich mit s- und en-Genitiv-Singular-Gebieten patronymischer Familiennamen decken. Auch hier lassen sich folglich die Familiennamen als Keimzelle der Reanalyse vom Kasus- zum Numerusmarker identifizieren.
This essay examines the differing contexts and modes of encounter with Islamic culture in the travel writing of two contrasting women, the Prussian Countess Ida Hahn-Hahn and the Austrian Maria Schuber: both travelled to and wrote from the Middle East in the 1830s and 1840s and published their letters as collections. The encounters both women had with Islam were conditioned, at least in part, by their respective stance on religion, issues of gender and social class, and by the obligations of patronage and the expectations of distinct readerships. Whilst both women can be seen to write about Islam as a religion and culture defined by its difference to Christianity, both can also be seen in differing ways and to differing extents to represent Islam and Muslims as simultaneously belonging to a universal and inclusive notion of humanity and human religion. Thus, without embracing high philosophical discourse of Kant or Hegel, both women can be seen to demonstrate cosmopolitan impulses towards Islam, although these jostle for ascendancy with a more Eurocentric, Christian and indeed völkisch vision of the relationship between cultures.
Tagungsbericht: Veranstalter: Urs Meyer/ Gabi Pahnke, Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig e.V.; Ludwig Stockinger, Universität Leipzig Datum, Ort: 03.06.2010-05.06.2010, Leipzig Bericht von: Urs Meyer, Universität Fribourg: Obgleich Johann Gottfried Seume (1763-1810) bis heute vor allem als der "Spaziergänger nach Syrakus", als Reisender fern seiner Heimat, in Erinnerung geblieben ist, war der sozialkritische Schriftsteller, Dichter und Publizist der Spätaufklärung auch überzeugter sächsischer Landsmann – und bisweilen sogar heimwehkrank nach seiner "Vaterstadt" Leipzig. Immer wieder trieb es ihn fort aus seiner Heimat, doch kehrte er auch immer wieder zurück. Damit drängt es sich auf, Seumes Verhältnis zu Leipzig, zu der Stadt, in der er über 25 Jahre seines Lebens verbrachte, zum Gegenstand einer Tagung zu machen, die im Rahmen von Feierlichkeiten zum 200. Todestag des Dichters in Leipzig stattfand.
Hans Henny Jahnns „Fluss ohne Ufer“ ist vor allem als Text martialischer sexueller Gewaltakte in die Literaturgeschichte eingegangen. Eine Perspektive, die ich aufbrechen oder verschieben möchte, indem ich sie in eine poetologische Fragestellung überführe. Die obsessive Beschäftigung mit dem Tod im Text soll also nicht, wie dies in der bisherigen Forschung häufig der Fall ist, als Deckdiskurs eines nekrophilen homosexuellen Autors verstanden werden. Meine These ist, dass sie auf eine poetologische Konzeption des Textes selbst verweist, der an der Selbstzerstörung des Protagonisten aufzeigt, dass es kein Ohneeinander von Schreiben, Schrift und Tod gibt. Oder: dass die Obsession, die Nekrophilie, schon im Schreiben liegt und nicht etwa bloß beschrieben wird. Eine wesentliche Funktion kommt in diesem Zusammenhang der Setzung von Eigennamen unter Schriftstücke, der Signatur, sowie feierlichen Akten der Umbenennung zu. Wer wann welchen Namen tragen kann und unter welchen Bedingungen dieser Name etwas bezeugt – dies ist das zentrale Thema vor allem des zweiten Teils der Romantrilogie „Die Niederschrift des Gustav Anias Horn, nachdem er 49 Jahre alt geworden war.“
Dijalekti u Gorskom kotaru
(2010)
U Gorskome kotaru govori se svim našim narječjima, kajkavskim, štokavskim i čakavskim, ali rijetki su dijalektolozi koji ih istražuju. U radu se iznosi pregled osnovnih fonoloških i morfoloških karakteristika zabilježenih u dosadašnjim istraživanjima na tom području. Uz zabilježene potvrde promatranih osobina, radu je priložen fonološki zapis jednoga goranskoga idioma.
Luka
(2010)
Misanje ya Yezu Kirixtu
(2010)
Mwani : grammatical sketch
(2010)
Kimwani, the language of the Wamwani or Mwani people, is spoken by about 80,000 people in the Cabo Delgado province of Mozambique. The language is related to Swahili, but the two are not mutually intelligible.
The prestige dialect of Kimwani is KiWibu, spoken on Ibo Island and surroundings, as well as by the majority of Mwani in the provincial capital, Pemba. KiWibu forms have consistently been followed in this write-up, unless otherwise indicated. For differences with other dialects, see Appendix E "Dialectical variations and their characteristics".
Kubadwa kwa Jezu
(2010)
The Birds of the Highlands of South-West Saudi Arabia and adjacent parts of the Tihama: July 2010
(2010)
The objective of the survey was to compare habitats and bird life in the Asir region, particularly Jebal Souda and the Raydah escarpment protected area of the Saudi Wildlife Commission, and adjacent regions of the tihama, with those observed in July 1987 (Jennings, et al., 1988). The two surveys were approximately the same length and equal amounts of time were spent in the highlands and on the tihama. A number of walked censuses were carried out during 2010 on Jebal Souda, using the same methodology as walked censuses in 1987, and the results are compared. Broadly speaking the comparison of censuses revealed that in 2010 there were less birds and reduced diversity on the Jebal Souda plateau, compared to 1987. However in the Raydah reserve the estimates of breeding bird populations compiled in the mid 1990s was little changed as far as could be assessed in 2010. The highland region of south-west Saudi Arabia, especially Jebal Souda, has been much developed since the 1987 survey and is now an important internal recreation and resort area. This has lead to a reduction in the region’s importance for terraced agriculture. These changes may be a contributing factor to changes in bird numbers on the plateau. Subsidiary tasks that arose during the 2010 survey were to help locate satellite tagged Bald Ibises Geronticus eremita from Syria which were transiting Saudi Arabia at the time. Secondly to search for the Asir subspecies of the Eurasian Magpie Pica pica asirensis, which is endemic to the south-west Saudi Arabia highlands, and is reported to be in decline. A separate team searching for the Bald Ibis located some individuals and one was found dead. Few Magpies were located and it seems clear that this very scarce bird has declined further in numbers in recent years. A number of interesting records of birds were obtained, especially on the tihama, where two new birds for Saudi Arabia were observed, Black-headed Heron Ardea melanocephala and Painted Snipe Rostratula benghalensis and one species, Glossy Ibis Plegadis falcinellus was found breeding for the first time in the Arabian Peninsula. Some recommendations for the protection and management of the Raydah reserve are presented. A systematic list of all birds seen is provided.
Efesta ya ashinama a manyaka
(2010)
Geht man davon aus, die Aufgabe der Philologie sei eine – wie auch immer geartete – »historische Textpflege«, die auf die »Ermittlung und Wiederherstellung von Texten« abzielt, dann steht die Aufgabe der Wiederherstellung in einem Spannungsverhältnis zwischen dem Lesbarmachen und der Bewahrung eines Texts: In welchem Maße darf man in einen überlieferten Text eingreifen, um ihn lesbar zu machen? In welchem Maße muss man einen Text in seiner überlieferten Form bewahren? Die Formulierung ›in welchem Maße‹ macht deutlich, dass es sich um eine Frage der Angemessenheit handelt, deren Antwort zum einen davon abhängt, mit welchen Schwierigkeiten sich die Aufgabe der Wiederherstellung des Textes konfrontiert sieht, zum anderen von der gerade vorherrschenden ›Methodenpolitik‹, die gleichsam als »stilgemäßer Denkzwang« fungiert. Konjektur und Krux markieren dabei – so haben wir einleitend erklärt – zwei komplementäre Positionen, zwischen denen die Methodenpolitiken der Editionsphilologie changieren. Die Konjektur, gefasst als »plausible Vermutungen zur Verbesserung des Textes«, ist eine inferentielle Intervention, um einen lücken- oder fehlerhaften Text wieder herzustellen mit dem Ziel, ihn lesbar und verstehbar zu machen. Die Krux, gefasst als indizierte Nicht-Intervention, bewahrt den Text in seiner Unvollständigkeit und Fehlerhaftigkeit – auch auf die Gefahr hin, dass Lesbarkeit und Verstehbarkeit darunter leiden.
Since the late 1950's Paul Celan has been deeply interested in scientific questions in regard to history and society as well as in the terminology of scientific language. Therefore, since the publication of “Sprachgitter” up to “Schneepart”, many of his poems include terms out of texts that deal with topics as different as geology, biology, astronomy, nuclear physics, and medicine. This essay addresses the problem of this form of adaptation by a close reading of Celan's poem »In der Blasenkammer« (published in 1970). Celan's poems turn against any notion of ›communicative functionality‹ of language; especially the languages of the sciences are here a prominent challenge because of their claim to be semantically objective. So the mentioned adaptation is a serious problem indeed, because the turning of scientific terms into words of poetry does not imply that these terms are simply transferred from one determined semantic context into another. It is rather the question of semantics itself that is at stake. So it has to be stressed that Celan does neither intend to equip scientific terms with ›poetical connotations‹ nor does he turn them into simple metaphors nor poetic or metapoetic concepts. His poems rather deal with the dispensation of semantics and metaphoricity – the language of these poems is a language of abundance and privation at the same time.
Gibt es irgendeine Berechtigung, die ausgetretenen Pfade der Interpretation erneut zu beschreiten und sich den Liedern aus Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre noch einmal und immer wieder zu nähern? Uferlos erscheint die Liste der Forschungsarbeiten, die sich mit diesen Liedern und/oder der Figur Mignon beschäftigen; gerade Mignon hat in der "Deutungstradition" von Goethes Bildungsroman ihren unbestrittenen Platz. Warum also noch einmal? Ein gewisses Anrecht auf ein wiederholtes und neues Lesen der bekannten Stellen genehmigt Goethes Roman selbst, sind es doch gerade Mignons Lieder, die sich zur mehrfachen und dauerhaften "Wiederholung" bekennen, ja die eine dauernde Wiederholung sogar einfordern. Man hat schon von einem "Wiederholungszwang" gesprochen, der durch diese Lieder vorangetrieben werde. Mignons Lieder arbeiten nicht nur häufig mit der Wiederholungsfigur des Refrains; auch ihr Hörer Wilhelm kann nicht umhin, sich diese Lieder mehrfach "wiederholen" zu lassen (234). Könnte es also sein, dass in dieser Wiederholungsmanie ein Hinweis darauf steckt, wie diese Lieder zu verstehen sind?
Mananna owiirattavelela SIDA
(2010)